Steinzeitmenschen von Oberkassel

Steinzeitmenschen von Oberkassel

Das Doppelgrab von Oberkassel ist ein archäologischer Fund im Bonner Stadtteil Oberkassel. Im Februar 1914 entdeckten Steinbrucharbeiter das Grab. Unter flachen Basaltblöcken und eingehüllt von einer spärlichen Lage durch Rötel rotgefärbten Lehms lagen die Skelette eines etwa 50 Jahre alten Mannes, einer 20–25-jährigen Frau, die Überreste eines Hundes, weitere Tierreste und Kunstgegenstände aus Tierknochen.

Die gut erhaltenen Skelette sind die einzigen Überreste des Homo sapiens aus der Zeit des Jungpaläolithikums bzw. des beginnenden Mesolithikums im Rheinland. Sie sind nach heutigem Wissensstand zwischen 12.000 und 14.000 Jahre alt. Die Skelette, die Grabbeigaben und ein Teil des Hundegebisses sind im Rheinischen Landesmuseum Bonn ausgestellt.

Funde aus dem Oberkasseler Grab: Die beiden Skelette, links die sterblichen Überreste der Frau, rechts die des Mannes. An der linken Seite zwei Kulturbeigaben, darunter der Teil eines Hundegebisses

Inhaltsverzeichnis

Der Fund

Fundstelle des Grabes am Stingenberg am Fuß der Rabenlay

Zwei Arbeiter entdeckten am 12. Februar 1914 beim Schuttabfahren im Steinbruch „Am Stingenberg“ Knochen, die ihnen merkwürdig vorkamen. Die Gebeine und das sie umgebende Erdreich zeigten eine rötliche Verfärbung. Die Knochen waren in so gutem Zustand, zwei Schädel fast unversehrt, dass die Arbeiter sie als menschliche Überreste erkannten. Die Arbeit wurde unterbrochen und der junge Oberkasseler Lehrer Franz Kissel sorgte dafür, dass der Fund gesichert wurde. In dieser Absicht wurde er noch bestärkt, als man unter einem der Schädel einen etwa 20 cm langen, schmalen Gegenstand entdeckte, der eine geschnitzte Verzierung an seinem einen Ende aufwies und aus Knochen gearbeitet schien. Die Knochenreste wurden zunächst in einer alten Munitionskiste deponiert, die Sprengstoff für die Felssprengungen enthalten hatte.

Der Steinbruchbesitzer Peter Uhrmacher meldete den Fund der Bonner Universität und fragte an, ob Interesse an dem Fund bestehe. Am 21. Februar erschienen der Physiologe Max Verworn, der Anatom Robert Bonnet und der Geograph Franz Heiderich in Oberkassel. Da in der Benachrichtigung von einem „Haarpfeil“, einem weiblichen Haarschmuck, die Rede gewesen war, glaubten die Wissenschaftler zunächst an einen Fund aus römischer oder fränkischer Zeit. Das änderte sich, nachdem ihnen der Haarpfeil aus Knochen gezeigt wurde. Darin erkannten sie „Knochenwerkzeug“, wie es in der ausgehenden Eiszeit („Diluvium“) von den Menschen als Glätter oder Schaber von Fellen benutzt wurde.

Der Fundort

Fundstelle – mit weißem Kreuz markiert – Aufnahme von 1914
Profilzeichnung von 1914

Das Grab befand sich „Am Stingenberg“ in Oberkassel. Dort war ein Steinbruch, in dem jahrzehntelang Basalt gebrochen wurde, der vor ca. 25 Millionen Jahren entlang einer Spalte parallel zum Rheinlauf aufstieg und zum tertiären Vulkanismus des Siebengebirges gehört. Dieser Basaltzug, die „Rabenlay“, hat die Richtung des Rheines bestimmt. Er trägt an dieser südlichen Stelle den Namen „Kuckstein“.

Vor Anlage des Steinbruchs war an dieser Stelle ein Steilabsturz, der durch den Steinbruchbetrieb beseitigt wurde. Am Fuß des früheren Steilabsturzes befindet sich die Fundstelle in einer Höhe von 99 m ü. NN. Eine Kartierung des Fundortes erfolgte nicht, allerdings hat der Bonner Geologe Gustav Steinmann eine Beschreibung des Ortes verfasst. Die oberste Schicht war ca. 0,5 m dick und bestand aus Abraum des Steinbruchs und einer Humusdecke. Darunter befand sich ca. 6 m dicker Hängeschutt aus mehr oder minder verwitterten Blöcken und Brocken von Basalt, untermischt mit Basaltton. Lößmaterial gab es darin und darüber nicht, jedoch Geröll aus Quarz, das aus der Hauptterrasse von der Höhe des Kucksteins herabgerollt oder geschwemmt worden war.[1]

An der Basis dieses Gehängeschuttlagers fanden sich die Skelette und Beigaben, sowie ein Eckzahn eines Tieres, von dem Steinmann annahm, es handele sich um ein Rentier, und ein, wie er es nannte „Bovidenzahn“. Beide Zähne befanden sich in einer rötlichen Schicht auf und in 0,1 m sandigem Lehm. Darunter folgte bis zu 4 m tiefer graugelber Rheinsand. Dieser Sand gehört der Hochterrasse des Rheins an und war in gleicher geologischer Stellung an mehreren Punkten der Umgebung zu finden. Darunter befand sich 1 m anstehender Basalt, der sich in der Tiefe fortsetzte und oberflächlich tonig zersetzt war. In der rotgefärbten Kulturschicht, die sich in Richtung Basaltwand fortsetzte, wurden außerdem Tierknochen gefunden, die Steinmann folgendermaßen beschrieb: „[…] ein rechter Unterkiefer vom Wolf, ein Zahn vom Höhlenbären und Knochen vom Reh, sowie Holzkohle, die einigen Knochen anhaftete.“[1]

Historische Aufnahme der Rabenlay mit Hinweis (weißer Pfeil) auf die Fundstelle
Rabenlay heute

Fundbericht

Über den Fund in Oberkassel veröffentlichten Verworn, Bonnet und Steinmann 1919 einen umfassenden Bericht, den die Bonner Universität anlässlich ihres hundertjährigen Bestehens in einem „Prachtband“ veröffentlichte.

Über die Umstände des Fundes schreibt Verworn darin:

„Mit Ungeduld folgten wir Herrn Uhrmacher nach der Arbeitshütte des großen Basaltsteinbruchs, wo uns in einer alten Sprengstoffkiste die Knochenfunde vorgelegt wurden. Wir sahen sogleich zwei wohlerhaltene Schädel, von denen nur der eine ein wenig durch einen Hackhieb beim Ausgraben verletzt war. Was uns an dem einen Schädel zunächst auffiel, war die außerordentlich starke Entwicklung der Muskelansatzstellen. […] Vor allem aber bemerkten wir, daß nicht bloß die Schädel, sondern auch ein großer Teil der übrigen Skelett­knochen, die ungeordnet in der kleinen Kiste durcheinanderlagen, mit einer teilweise ziemlich dicken Schicht von rotem Farbmaterial, wie es uns aus den paläolithischen Fundstellen des Vézèretales etwas sehr Vertrautes war, bedeckt erschienen, und daß dieser offenbar aus Rötel bestehende Farbstoff zweifellos in der Erde die Skelette teilweise imprägniert hatte, also jedenfalls gleichaltrig mit ihnen war. Indessen wagten wir noch immer kaum an ein paläolithisches Alter der Skelette zu glauben, bis wir die FundsteIle selbst besichtigt hatten. Bei strömendem Regen führte uns Herr Uhrmacher jun. an die Stelle, wo die Skelette aufgedeckt worden waren.“

M. Verworn, R. Bonnet, G. Steinmann: Der diluviale Menschenfund von Obercassel bei Bonn. Wiesbaden 1919, S. 2/3

Zwei Tage später wurden weitere Grabungen durchgeführt, wobei die Bonner Wissenschaftler prüfen wollten, ob etwa die Fundschicht noch eine weitere Ausdehnung in der Fläche und in der Tiefe besaß und ob in der Nachbarschaft vielleicht noch andere Funde zu erwarten waren. Es zeigte sich schnell, dass die Fundstelle fast in ihrer ganzen Ausdehnung bereits aufgedeckt war und dass sie sich höchstens noch in der Richtung der Schotterwand etwas weiter erstrecken könnte. Diese Annahme war richtig, die Fundstelle konnte etwa einen halben Meter in die Schotterhalde hinein verfolgt werden. Dabei wurden noch einige Fußwurzelknochen und Zehenglieder gefunden. Dann aber hörte die Rötel­schicht auf und von Knochenresten war nichts mehr zu entdecken. Auch in der Nachbarschaft, soweit sie einer Probegrabung zugänglich war, fand sich keine Andeutung weiterer Funde mehr, abgesehen von einigen verstreuten Knochen­bruchstücken, die bei der ersten Bergung der Skelette verloren gegangen waren.

Lager- oder Begräbnisplatz?

Am 23. Juni 1914 berichteten Verworn, Bonnet und Steinmann vor der Bonner Anthropologischen Gesellschaft über die Funde und gingen dabei auf die Frage ein, um was für einen Ort es sich handelte, an dem die Skelette gefunden worden waren. Dabei kamen sie zu dem Schluss, dass es sich bei dem Fund um einen Begräbnis- und nicht um einen Lagerplatz handle. Vermutlich hätten die diluvialen Jäger in der Nähe, wahrscheinlich im Schutze der Basaltwand, ihren Lagerplatz gehabt und die Toten mit ihren Beigaben in nicht allzu großer Entfernung davon beigesetzt, indem sie sie nach dem üblichen Ritus mit reichlichen Mengen roter Farbe umgaben und mit großen Steinen sorgfältig überdeckten.[2]

Was sich aufgrund der Umstände des Fundes nicht mehr präzise rekonstruieren lässt, ist die Lage der beiden Skelette im Grab. Ob sie so, wie heute im Rheinischen Landesmuseum Bonn, parallel nebeneinander bestattet wurden, ist fraglich. Das fehlende Wissen ist auch ein Grund dafür, dass bis heute die Umstände ihres Todes und die Gründe für die gemeinsame Bestattung unklar sind.

Die Schädel

In der Zeitschrift Die Naturwissenschaften publizierte Robert Bonnet im Jahr 1914 eine erste Beschreibung der beiden Skelette, die fünf Jahre später in einer Veröffentlichung der Bonner Universität weiter präzisiert wurde. Bonnets Skelettanalyse wird heute von Archäologen und Anthropologen als äußerst präzise und vollständig gelobt, die keine Wünsche offen lasse.[3]

Neben den gut erhaltenen Schädeln mit Unterkiefern stellte Bonnet fest, dass von dem männlichen und weiblichen Skelett fast alle wichtigen Knochen entweder ganz oder bruchstückweise geborgen worden waren. Diesem Befund nach fehlten nur die Hand- und Fußwurzelknochen, ein Oberschenkelbein, einige Finger und Zehen, sowie die Brustbeine.

Daraus folgerte der Wissenschaftler, dass der Oberkasseler Fund aufgrund seines Erhaltungszustandes, aufgrund der Sicherheit der Bestimmung seines geologischen und archäologischen Alters, aufgrund seiner Vollständigkeit und dadurch, dass er aus einem männlichen und weiblichen Skelett besteht, zu den besten diluvialen Funden bis zu diesem Zeitpunkt gehörte.

Der Frauenschädel

Stirnansicht der Schädel der Frau (oben) und des Mannes (unten) – rechts mit ergänzten Gebissen

Der Schädel der Frau war in den sehr einfachen Nähten gelöst und in seine einzelnen Knochen zerfallen, konnte aber, abgesehen von Teilen beider Schläfenschuppen, den Nasenbeinen und einigen Defekten an der Schädelbasis, wieder zusammengesetzt werden.

Der langköpfige Schädel hat eine größte Länge von 184 mm, eine größte Breite von 129 mm sowie eine größte Höhe von 135 mm (vom vorderen Rande des Hinterhauptlochs zum Scheitelpunkt gemessen). Sein Horizontalumfang beträgt 512 mm. In Seitenansicht verläuft die Kontur des Hirnschädels über die gut gewölbte steile Stirn bis zum Hinterhauptloch in einem runden Bogen. Das Gesicht zeigt in Vorderansicht einen kräftig entwickelten Kieferapparat. Die mäßig breite Stirn wird durch eine Stirnnaht geteilt. Die viereckigen Augenhöhlen sind verhältnismäßig groß. Die Nasenöffnung ist von mäßiger Größe, der Gaumen ist tief gewölbt, ein sehr kräftiger Unterkiefer mit deutlichem Kinn vervollständigt die steile Profillinie. Das Gebiss war während des Lebens bis auf den dritten rechten oberen Mahlzahn vollständig. Die drei letzten Mahlzähne sind weniger abgenutzt als das übrige Gebiss, also noch nicht allzu lange durchgebrochen.

Diese Werte und die der übrigen Skelettknochen ließen Bonnet „auf einen zierlichen Körper von etwa 155 cm Länge“ schließen. Heutige Berechnungen der Körperlänge der Frau bewegen sich zwischen 160 cm ± 3,7 cm und 163 cm ± 4,1 cm. Was das Alter der Frau angeht, ging Bonnet davon aus, dass sie etwa 20 Jahre alt war. Heute wird ihr Alter eher mit rund 25 Jahren angegeben.[4]

Der Männerschädel

Seitenansicht der Schädel. Bild 1 (oben links): weiblich (mit ergänztem Gebiss) / Bild 2 (oben rechts): weiblich (mit ergänztem Gebiss) / Bild 3 (unten links): männlich / Bild 4: männlich (ergänzt)

Im Gegensatz zu dem Schädel der Frau zeigt für Bonnet der Schädel des Mannes durch seine Breite und Niedrigkeit ein „grobes Mißverhältnis“ zu der mäßig breiten und etwas geneigten Stirn und dem gut gewölbten Hirnschädel. Das Alter des Mannes schätzte er auf 40 bis 50 Jahre.

Die größte Länge des Schädels beträgt 193 mm, die größte Breite 144 mm, die größte Höhe 138 mm, der Horizontalumfang 538 mm. Die Kapazität wurde auf ca. 1500 cm³ bestimmt. Die niedrigen rechteckigen Augenhöhlen sind stark nach außen und unten geneigt, über ihnen fällt ein einheitlicher, etwa 8 mm breiter, Oberaugenwulst auf. Ein niedriger mittlerer Stirnwulst zieht sich verbreiternd und verflachend bis zum Scheitelpunkt. Die Nasenöffnung ist im Verhältnis zur Gesichtsbreite schmal, der Gaumen, abgesehen von der teilweisen Rückbildung des Zahnfachfortsatzes im Verhältnis zum übrigen Kiefergerüst, auffallend klein.

Im Oberkiefer waren während des Lebens nur noch die beiden letzten stark nach auswärts gerichteten Mahlzähne beiderseits und der linke Eckzahn vorhanden. Im Unterkiefer sind während des Lebens Schneidezähne, nachträglich noch ein Schneide- und ein Eckzahn ausgefallen. Sämtliche Zahnkronen sind, wie man es vielfach auch an Gebissen noch junger Schädel aus dem Quartär findet, bis auf schmale Reste des Zahnschmelzes abgenutzt. Das freiliegende Dentin ist schwarz.

Aus diesen Werten und der starken Entwicklung sämtlicher Muskelfortsätze am Schädel und an den Extremitätenknochen zog Bonnet den Schluss, dass der Oberkasseler Mann eine „ungewöhnliche“ Körperkraft besaß und etwa 160 cm groß war. Heutige Berechnungen der Körperlänge bewegen sich zwischen 167 cm ± 3,3 cm und 168 cm ± 4,8 cm.

Die „bedeutungsvollsten jungpaläolithischen Fossilien der Bundesrepublik Deutschland“

Robert Bonnet versuchte in seinem Bericht eine erste Einordnung der Funde hinsichtlich der Zugehörigkeit der Oberkasseler Menschen zu bis dahin bekannten Populationen. Dabei deuteten für ihn einzelne von ihm festgestellte Befunde bei dem Mann auf die Nähe zu den Neandertalern hin. Andere, wie das breite niedere Gesicht mit den niederen rechteckigen Augenhöhlen, der schmalen Nase und dem V-förmigen Unterkiefer mit seinem ausgesprochenen Kinndreieck ließen ihn auf Merkmale des zum Homo sapiens zählenden Cro-Magnon-Menschen schließen. Für den Bonner Wissenschaftler wiesen die beiden Schädel neben unverkennbaren Ähnlichkeiten auch nicht unbeträchtliche Abweichungen voneinander auf. „In beiden Schädeln,“ so Bonnet, „kommen die sehr bemerkenswerten Folgen während des Diluviums stattgefundener Kreuzungen zum Ausdruck.“[5]

Nach seinen ersten Einordnungsversuchen aus dem Jahr 1914 hatte er den Plan, die Oberkasseler Skelette mit anderen pleistozänen Skeletten zu vergleichen, um so seine Ergebnisse zu fundieren und zu präzisieren. Wegen des Ersten Weltkrieges musste er sich dabei allerdings auf Literaturdaten beschränken, ein Zugang zu anderen europäischen Museen und Sammlungen war ihm nicht möglich. Nach dem Ersten Weltkrieg war ihm nicht mehr viel Zeit vergönnt, weiter zu forschen. Bonnet starb 1921.

Der erste, der die Oberkasseler Skelette als typische Vertreter des Cró-Magnon-Typus einordnete, war 1920 Josef Szombathy. Sieben Jahre später griff Karl Saller die Frage auf und ordnete die Funde einer „Oberkasselrasse“ zu. Dabei gab er ihnen eine Eigenständigkeit, die von anderen Wissenschaftlern allerdings nicht geteilt wurde und geteilt wird. Heute besteht Einigkeit darüber, „daß die Jungpaläolithiker entschieden homogener waren, als dies idealtypologische Differenzierungen in eine Cro-Magnon-, Grimaldi-, Brünn- oder Combe-Capelle-Rasse vermuten lassen“.[6]

Stelle der Oberkasseler Menschen in einem Modell des menschlichen Stammbaums

Der Mainzer Anthropologe Winfried Henke, für den die Oberkasseler Funde die „bedeutungsvollsten jungpaläolithischen Fossilien der Bundesrepublik Deutschland“ sind, unterzog 1986 die Skelette einer wissenschaftlichen Inventur. Darüber hinaus untersuchte er erneut, nun mit Hilfe moderner Forschungsmethoden, insbesondere die beiden Schädel. Ihm ging es darum, die „morphologischen Affinitäten“ zu vergleichbaren europäischen Funden festzustellen und die Frage zu beantworten, ob sich die Oberkasseler von anderen europäischen Fossilfunden aus der gleichen Zeit bzw. zeitnaher Perioden craniologisch deutlich abgrenzen lassen oder ob aufgrund „vergleichend-statischer Befunde eher angenommen werden darf, daß die Oberkasseler sich in die Vergleichsstichprobe unauffällig einfügen“.[6]

Henke kam zu dem Ergebnis, dass der Mann von Oberkassel insbesondere „in den Breitendimensionen des Gesichtsschädels (Jochbogenbreite, Unterkieferwinkelbreite, Orbitabreite) sowie den occipitalen Breitenmaßen“ von der Vergleichsstichprobe abweicht, „während die anderen metrischen Daten des Craniums weitgehend dem Durchschnitt entsprechen und somit unauffällig sind“. Die Frau von Oberkassel zeigt gegenüber ihrer geschlechtsspezifischen Vergleichsstichprobe eine deutliche Abweichung zu schmaleren Dimensionen des Hirnschädels. „Insgesamt“, so Henke, „weicht das weibliche Skelett aufgrund der univarianten metrischen Analyse deutlich zu dem – dem männlichen Schädel entgegengesetzten – Typenpol ab.“[7]

Zusammenfassend bestätigte die Analyse von Henke, „daß die Oberkasseler in einigen metrischen Merkmalen eine Extremposition einnehmen“. Die untersuchten Schädel lägen allerdings hinsichtlich ihrer Morphologie keineswegs „außerhalb des Verteilungsspektrums der Vergleichsstichproben“. Der Mann von Oberkassel könne aufgrund der metrischen Daten des Hirnschädels „nur als durchschnittlich robust-männlich gekennzeichnet“ werden, während Henke die Frau „als grazil und deutlich zum hyperfemininen Typenpol“ tendierend einstufte.

Im Hinblick auf die Einordnung des Mannes von Oberkassel ordnet er sich laut Henkes Untersuchung „deutlich dem cromagniden Formenkreis“ zu. Bei der Frau von Oberkassel sieht Henke im Gegensatz zu dem Mann deutliche Affinitäten zu dem dem cromagniden Typus komplementären – ebenfalls aber zum Homo sapiens zählenden – Combe-Capelle-Typus, zu einer Population, bei der sich „eine ausgeprägte Grazilität abzeichnet“. Ob diese äußeren Ähnlichkeiten auch auf verwandtschaftliche Beziehungen hinweisen, kann allerdings erst über weitere molekulargenetische und archäometrische Forschungen nachgewiesen werden. Solche Forschungen sollen in den nächsten Jahren an den beiden Skeletten erfolgen.

Bei solchen Forschungen bestehe darüber hinaus „eine große Chance“ eines Nachweises, so Henke, dass „die Oberkasseler eine entscheidende Rolle in unserer direkten Vorfahrenschaft spielten“.[8] Sie unterscheiden sich dadurch vom Neandertaler, der zwar älter ist als die Oberkasseler Menschen, aber nach heutigem Wissensstand keine Rolle bei unserer Vorfahrenschaft spielt.

Grabbeigaben

Neben den menschlichen Überresten des Oberkasseler Grabes sind die bearbeiteten Grabbeigaben archäologisch besonders wertvoll, weil sie ein wichtiger Beleg für die Kulturstufe sind, in der die Menschen gelebt haben. Sie waren es, die 1914 den wichtigsten Anhaltspunkt für die Zuweisung des Grabfundes in das untere Magdalénien lieferten.

Den „Haarpfeil“ hatten Steinbrucharbeiter sofort bei der Bergung der Skelette entdeckt, den Fund, den die Wissenschaftler erst einmal als „Tierkopf“ oder „Pferdekopf“ bezeichneten, fand Heiderich, als er damit begann, die in dem Steinbruch gefundenen Teile zu sortieren. Dabei fielen ihm kleine Knochenbruchstücke mit eingravierten Linien auf, die nicht zu den beiden menschlichen Skeletten gehörten. Verworn berichtet darüber:

„Als er [Peter Uhrmacher] mir diese Bruchstücke noch an demselben Abend brachte, konnten wir mit freudiger Überraschung feststellen, daß dieselben zusammengehörten und von einem flachen, plastisch geschnitzten Tierkopf stammten, wie solche mehrfach von südfranzösischen Fundorten bekannt geworden sind. Die Bruchstellen der Stücke waren noch frisch und scharf, so daß kein Zweifel darüber bestand, daß die Schnitzerei erst bei der Auffindung der Skelette von den Arbeitern unerkannt zerbrochen worden war. Andererseits ging aber aus der Tatsache, daß die Arbeiter diese Knochenbruchstücke gleichzeitig mit den Skelettknochen dem Boden entnommen hatten, ebenso wie aus dem Rötelüberzug derselben zweifelsfrei hervor, daß die Tierkopfschnitzerei eine Beigabe der Skelette vorstellte, ebenso wie auch der ,Haarpfeil‘ als Beigabe der Skelette aufgefunden worden war. Zur vollständigen Zusammensetzung der Tierkopfschnitzerei fehlte ein größeres Bruchstück, das bereits bei der Entnahme der Knochenreste aus dem Boden verloren gegangen sein muß und auch bei dem nachträglichen Absuchen der Fundstelle nicht mehr aufzufinden war.“

M. Verworn, R. Bonnet, G. Steinmann: Der diluviale Menschenfund von Obercassel bei Bonn. Wiesbaden 1919, S. 4

In einem weiteren Tierknochen sah Verworn eine Grabbeigabe. Er beschrieb ihn als „pfriemförmigen Tierknochen“.[9]

Der „Haarpfeil“

Kulturbeigaben des Doppelgrabes von Oberkassel. Figur 1: Vier Ansichten des „Haarpfeils“; Figur 2: Drei Ansichten des „Pferdekopfes“; Figur 3: „Unbearbeiteter, pfriemenförmiger Tierknochen“ (Aufnahmen 5–7 rechts oben)
Tierkopfschnitzereien von französischen Fundorten, die Max Verworn zum Vergleich mit dem Oberkasseler Tierkopf heranzog.

Der „Haarpfeil“ ist ein aus harten Knochen geschnitzter, ca. 20 cm langes, im Querschnitt rechteckiger, sehr fein polierter Gegenstand, den Verworn „Glättinstrument“ nannte. An seinem Griffende ist ein kleiner Tierkopf ausgearbeitet, der Ähnlichkeit mit einem Nagetierkopf oder einem Marderkopf aufweist. Das andere Ende ist stumpf. Auf den Schmalseiten zeigt das Instrument eine für die Rentierzeit sehr charakteristische Kerbschnittverzierung.

Der Grund dafür, dass in den ersten Fundberichten der Knochenstab als „Haarpfeil“ bezeichnet wurde, lag wahrscheinlich darin begründet, dass er sich unter dem Schädel eines der beiden Skelette befunden hatte und von daher die Vermutung nahe legte, es handele sich dabei um einen weiblichen Haarschmuck. In späteren Beschreibungen wurde er als „Schaber“, „Glätter“ oder als Knochenpfriem bezeichnet. Da dieses Fundstück aber bis heute ohne Parallelen geblieben ist, lassen sich über seine tatsächliche Verwendung keine genauen Aussagen machen.

Der „Pferdekopf“

Wichtiger noch als der „Haarpfeil“ ist die zweite Grabbeigabe im Hinblick auf die zeitliche Zuordnung des Grabes, denn hierzu gab es auch schon 1914 Parallelen. „Diese ‚Knochenschnitzerei‘“, schrieb Verworn, „ist eine jener kleinen brettartig schmalen, auf beiden Seiten gravierten Pferdeköpfe, wie sie von Girod und Massenad in Laugerie Basse und von Piette in den Pyrenäen in größerer Zahl und mannigfachen Variationen gefunden wurden und ein charakteristisches Leitfossil der unteren Magdalénienschichten vorstellen.“[9] In der zusammengesetzt zirka 8,5 cm langen, 3,5–4 cm breiten und knapp 1 cm dicken Figur sah Max Verworn 1914 einen jener Pferdeköpfe dieser Schichten.

Seit den zwanziger Jahren sieht man allgemein in der Schnitzerei die Darstellung eines Tierkörpers, heute die Darstellung eines zur Gattung der Hirsche gehörenden (cervidenartigen) Tieres. Ein vollständiges Bild des Fundes lässt sich nicht erstellen. Ihm fehlen die Kopfpartie, das hintere Körperviertel und die Beine. Der Umriss des Tierkörpers ist ausgeschnitten, während die Innenfläche eingraviert ist. Die Gravierungen in der Innenfläche bestehen aus parallelen Linien. Am Bauch und am Nacken wird die Körperform durch eine deutliche parallele Schraffur betont.[10]

Grabbeigaben in den Schichten des mittleren Magdalénien im südwestlichen Europa, in Frankreich und Spanien werden als contours découpés (wörtlich übersetzt: „ausgeschnittene Umrisse“) bezeichnet. Es sind in der Regel Tierköpfe, oft Pferdeköpfe, die gehäuft in Südwestfrankreich gefunden wurden. Entsprechend wurde und wird mit Hilfe der kleinen beschädigten Schnitzerei der gesamte Oberkasseler Fund in die Zeit eingeordnet, in der sich das Magdalénien in das westliche Mitteleuropa ausbreitete.[11]

An der Zugehörigkeit zu dieser Kulturstufe wurde in den letzten Jahren Zweifel angemeldet. Das Oberkasseler Stück sei untypisch für ein contour découpé und außerdem weit entfernt von dem sonstigen Verbreitungsgebiet gefunden worden.[12] Gestützt wird diese Ansicht dadurch, dass mittlerweile auch aus der jüngsten Altsteinzeit andere vergleichbare Objekte gefunden worden sind. Insbesondere wird eine Bernsteinfigur aus Weitsche in Niedersachsen als Parallele herangezogen. Sie wird bereits den Federmesser-Gruppen zugerechnet, einer Kulturstufe, die dem Magdalénien folgte.

Ein „unbearbeiteter pfriemförmiger Tierknochen“

Untersuchungen haben ergeben, dass Verworns Einschätzung zutrifft und ein dritter Fund als Grabbeigabe anzusehen ist. Er bezeichnete den Fund einen „unbearbeiteten pfriemförmigen Tierknochen“. Bei dem Stück handelt es sich um den Penisknochen eines Bären, wahrscheinlich eines Braunbären. Er hat allerdings, und das steht im Gegensatz zu Verworns Wissensstand von 1919, „eine Serie von feinen, nachträglich durch Hämatit überlagerten Schnittspuren“.[13] Diese Bearbeitungen des Fundes lassen bei ihm wie bei dem „Haarpfeil“ und der zweiten Knochenschnitzerei auf ein frühes menschliches Kulturgut schließen.

Das älteste Haustier der Welt?

Wenig Beachtung im Vergleich zu den Skeletten und den Kulturbeigaben schenkten die Wissenschaftler, die vor mehr als 90 Jahren den Oberkasseler Fund auswerteten, den Knochenresten, die von Tieren stammten. In dem ersten Bericht von 1914 wurden sie nur beiläufig erwähnt, ausführlicher ging Steinmann 1919 auf diesen Teil der Grabfunde in seinem Text „Das geologische Alter der Funde“ ein.

Teil des Unterkiefers eines Hundes

1986, im selben Jahr, in dem Henke seinen Bericht über die Inventur der menschlichen Knochenreste veröffentlichte, befasste sich Günter Nobis mit den Tierknochen. Dabei kam es teilweise zu einer Revision des Befundes, den Steinmann 1919 veröffentlicht hat. Drei Knochenreste ordnete Nobis den Raubtieren (Carnivora) zu. Das sind im einzelnen Knochen des Braunbären (Ursus arctos), des Luchses (Lynx lynx), wobei Nobis diese Zuordnung mit einem Fragezeichen versah, und des Haushundes (Canis familiaris). Paarhufer (Artiodactyla) sah Nobis durch folgende Tiere vertreten: durch den Auerochsen (Bos primigenius) oder Wisent (Bison bonasus), den Rothirsch (Cervus elaphus) und das Reh (Capreolus capreolus), wobei Nobis hinter letzteres ebenfalls ein Fragezeichen setzte.

Aus der Revision der Tierreste aus dem Doppelgrab von Oberkassel ergibt sich das Bild, dass in der Umwelt des Oberkasseler Menschen Tierarten wie Braunbär, Luchs, Wisent, Ur, Rothirsch und Reh lebten. Diese Fauna lässt auf eine schon lichte Waldbedeckung schließen, wie sie in der ersten Wärmephase der Nacheiszeit vor ungefähr 14.000 Jahren auftrat.

„Von besonderer Bedeutung“, so Nobis in der Zusammenfassung der Ergebnisse seiner Forschung, „sind die im Tiermaterial von Oberkassel früher dem Wolf zugeschriebenen Canidenreste. Der morphologische und metrische Vergleich lehrt, daß die Summe von Domestikationsmerkmalen für einen Haushund spricht. Bei gebotener Vorsicht kann also von einer spätpaläolithischen Haustierwerdung des Wolfes gesprochen werden: Der Haushund von Oberkassel, der vor ungefähr 14 000 Jahren den jagenden Menschen der Cromagnon-Rasse begleitete, ist somit das bisher älteste Haustier der Menschheit.“

Das Auftreten des Haushundes in Oberkassel und das fast gleichzeitige Auftreten erster Haushunde in Zentraleuropa, im Vorderen Orient, in Fernost und in Nordamerika „läßt an mehrere voneinander unabhängige Zentren autochthoner Wolfsdomestikationen im Jungpaläolithikum denken. In dieser Zeit erreichte der Mensch im Zuge seiner geistigen Entfaltung eine ‚Kulturhöhe‘, die das Phänomen ‚Haustierhaltung‘ auslöste.“[14]

Heute sprechen Erbgutanalysen von Wolf und Hund für eine noch wesentlich frühere Domestikation des Wolfes.

Radiokohlenstoffdatierung

In den Jahren und Jahrzehnten nach 1914 hatten Wissenschaftler neben den Altersbestimmungen, die die geologischen Verhältnisse der Fundstelle ergeben, die Möglichkeit durch Vergleiche der Skelette und der Kulturbeigaben des Grabes mit anderen archäologischen Funden eine historische Einordnung durchzuführen. Seit den 1960er-Jahren gibt es darüber hinaus die Radiokohlenstoffdatierung. Diesem Verfahren wurden 1994 im Rahmen einer Studie an der Universität Oxford Knochenproben aus dem Oberkasseler Doppelgrab unterzogen. Diese Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Funde aus einer Zeit ca. 12.000 v. Chr. stammen.

Ähnliche Ergebnisse brachte eine Untersuchung des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege 1994. Mitarbeiter entnahmen an einer Stelle, die etwa 80 m von der Fundstelle entfernt liegt, Bodenproben aus der Bodenschicht, in der das Grab sich befunden hatte.

M. Street fasste 1999 in Beiträge zur Chronologie archäologischer Fundstellen des letzten Glazials im nördlichen Rheinland die Ergebnisse der Untersuchungen zusammen. Danach lebten die beiden Oberkasseler Menschen in der Phase des spätesten Magdalénien.

Wurzeln der Menschheit

Denkmal für den „Homo obercasseliensis“

Die sterblichen Überreste der Toten und die sonstigen Funde aus dem Oberkasseler Grab befinden sich heute im Rheinischen Landesmuseum Bonn. Die Skelette, zwei Grabbeigaben und der Unterkiefer des Hundes sind somit einem großen Publikum zugänglich. Jeder Besucher kann die Grabfunde betrachten und sich ein Bild davon machen.

In der Ausstellung Roots – Wurzeln der Menschheit vom 8. Juli - 19. November 2006 waren sie ein halbes Jahr lang neben den sterblichen Überresten des „Kindes aus Engis“ (Belgien), neben Skelettresten des frühesten modernen Menschen Europas aus „Oase 1 und 2“ in Rumänien und neben noch sehr viel älteren Vorgängern aus Marokko, Indonesien, Malawi und Tansania zu sehen. Nach der Ausstellung wurden sie zusammen mit dem Neandertalerfund Teil der Dauerausstellung.

Rekonstruktionen

In den vergangenen Jahren haben sich immer wieder Künstler und Wissenschaftler ein Bild von den im Oberkasseler Grab bestatteten Toten gemacht und grafische oder plastische Abbilder geschaffen.

Nicht weit von der Fundstelle in Oberkassel entfernt befindet sich ein Denkmal von Viktor Eichler: Der erste rheinische Steinzeitmensch. Der von Eichler im Anschluss an Forschungsansätze aus den 20er- und 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts so benannte „Homo obercasseliensis“ hockt dort über einem erlegten Bären. „Homo obercasseliensis“ und Beute befinden sich auf einem Sockel in der Mitte eines Brunnens. Eine Inschrift gibt das Alter des „ersten rheinischen Steinzeitmenschen“ noch mit 40.000 Jahren an.

Als Demoplastik einer Frau vom Ende der letzten Eiszeit wurde für das Neanderthal Museum von Elisabeth Daynès eine weibliche Figur geschaffen, die einen Rekonstruktionsversuch der Frau aus dem Grab in Oberkassel darstellt.

1964 veröffentlichte M. M. Gerassimow eine Arbeit, in der er fossilen Schädeln ein Gesicht gab. Darin finden sich auch Rekonstruktionen der Köpfe der beiden Toten aus dem Oberkasseler Grab.

Der Fundort heute

Informationstafel am Fundort

Seit 1989 gibt es in Oberkassel „Am Stingenberg“, etwas unterhalb der tatsächlichen Fundstelle, einen Platz zur Erinnerung an den Fund aus dem Jahr 1914. Eine Tafel, die der Heimatverein angebracht hat, informiert die Besucher und Passanten über die beiden Toten und die Grabbeigaben. Der Platz ist nicht zu verfehlen. Der stillgelegte Steinbruch an der Rabenlay bietet von weitem die beste Orientierung. Zu ihren Füßen kann sich jeder Besucher in das Leben an diesem Ort vor 14.000 Jahren, am Ende der letzten Eiszeit zurückversetzen.

Quellenangaben

  1. a b M. Verworn, R. Bonnet, G. Steinmann: Der diluviale Menschenfund von Obercassel bei Bonn. In: Die Naturwissenschaften. Nr. 27, 1914, S. 649/650.
  2. M. Verworn, R. Bonnet, G. Steinmann: Der diluviale Menschenfund von Obercassel bei Bonn. In: Die Naturwissenschaften. Nr. 27, 1914, S. 647.
  3. W. Henke, R. W. Schmitz, M. Street: Die späteiszeitlichen Funde von Bonn-Oberkassel. In: Rheinisches Landesmuseum Bonn: Roots – Wurzeln der Menschheit. Bonn 2006, S. 244.
  4. R. W. S. (= Ralf-W. Schmitz): Homo sapiens aus Bonn-Oberkassel (Deutschland). In: Rheinisches Landesmuseum Bonn: Roots – Wurzeln der Menschheit. 2006, S. 350.
  5. M. Verworn, R. Bonnet, G. Steinmann: Der diluviale Menschenfund von Obercassel bei Bonn. In: Die Naturwissenschaften. Nr. 27, 1914, S. 648/649.
  6. a b W. Henke: Die morphologischen Affinitäten der magdalénienzeitlichen Menschenfunde von Oberkassel. S. 331.
  7. W. Henke: Die morphologischen Affinitäten der magdalénienzeitlichen Menschenfunde von Oberkassel. S. 361.
  8. W. Henke, R. W. Schmitz, M. Street: Die späteiszeitlichen Funde von Bonn-Oberkassel. In: Rheinisches Landesmuseum Bonn: Roots – Wurzeln der Menschheit. 2006, S. 248.
  9. a b M. Verworn, R. Bonnet, G. Steinmann: Der diluviale Menschenfund von Obercassel bei Bonn. In: Die Naturwissenschaften. Nr. 27, 1914, S. 646.
  10. A. Bauer: Die Steinzeitmenschen von Oberkassel – Ein Bericht über das Doppelgrab am Stingenberg. S. 39.
  11. Birgit Wüller: Die Ganzkörperbestattungen des Magdalénien. In: Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie. Nr. 57, Bonn 1999.
  12. M. Baales: Exkurs: Bonn-Oberkassel (Nordrhein-Westfalen). In: Der spätpaläolithische Fundplatz Kettich. Verlag des Römisch-Germanischen Museums, Mainz 2002.
  13. W. Henke, R. W. Schmitz, M. Street: Die späteiszeitlichen Funde von Bonn-Oberkassel. In: Rheinisches Landesmuseum Bonn: Roots – Wurzeln der Menschheit. 2006, S. 251.
  14. Günter Nobis: Die Wildsäugetiere in der Umwelt des Menschen von Oberkassel bei Bonn und das Domestikationsproblem von Wölfen im Jungpaläolithikum. S. 375.

Literatur

  • Michael Baales: Exkurs: Bonn-Oberkassel (Nordrhein-Westfalen). In: Der spätpaläolithische Fundplatz Kettich. Verlag des Römisch-Germanischen Museums, Mainz 2002.
  • Anne Bauer: Die Steinzeitmenschen von Oberkassel – Ein Bericht über das Doppelgrab am Stingenberg. Nr. 17 der Schriftenreihe des Heimatvereins Bonn-Oberkassel e. V., 2. Auflage, 2004
  • Gerhard Bosinski: Eiszeitjäger im Neuwieder Becken. Archäologie des Eiszeitalters am Mittelrhein, Archäologie an Mittelrhein und Mosel 1, 1983.
  • Michail M. Gerassimow: Menschen des Steinzeitalters. Moskau 1964 (Russisch).
  • R. Gerlach, Ralf-W. Schmitz, J. Thissen: Magdalénien-Fundplatz Oberkassel – Nach 80 Jahren eine unverhoffte verhoffte Chance. In: Archäologie im Rheinland. 1994.
  • Winfried Henke: Die magdalénienzeitlichen Menschenfunde von Oberkassel bei Bonn – Das Skelettmaterial – Eine Inventur. In: Bonner Jahrbücher. Nr. 186, 1986.
  • Winfried Henke: Die morphologischen Affinitäten der magdalénienzeitlichen Menschenfunde von Oberkassel. In: Bonner Jahrbücher. Nr. 186, 1986
  • Winfried Henke, Ralf W. Schmitz, Martin Street: Die späteiszeitlichen Funde von Bonn-Oberkassel. In: Rheinisches Landesmuseum: Roots – Wurzeln der Menschheit, 2006.
  • Hans-Eckart Joachim: Die vorgeschichtlichen Fundstellen und Funde im Stadtgebiet von Bonn. In: Bonner Jahrbücher. Nr. 188, 1988.
  • Hans-Eckart Joachim: Das Steinzeitgrab von Bonn-Oberkassel. In: Holzlarer Bote. Nr. 15/4, 2001.
  • Hans-Eckart Joachim: Beutegreifer unter sich. In: Rheinisches Landesmuseum Bonn: Berichte aus der Arbeit des Museums I, 2002.
  • F. B. Naber, H. Schuster: Nachuntersuchungen an der Fundstelle der Doppelbestattung von Oberkassel. Manuskript, Bonn, 1974.
  • Heinrich Neu: Die Vor- und Frühgeschichte des rechtsrheinischen Bonn. Studien zur Heimatgeschichte des Stadtbezirks Bonn-Beuel, Heft 20, Bonn, 1975.
  • Günter Nobis: Der älteste Haushund lebte vor 14000 Jahren. In: Umschau in Wissenschaft und Technik. Nr. 19, 1979.
  • Günter Nobis: Die Wildsäugetiere in der Umwelt des Menschen von Oberkassel bei Bonn und das Domestikationsproblem im Jungpaläolitikum. In: Bonner Jahrbücher. Nr. 186, 1986.
  • Ralf-W. Schmitz, Jürgen Thissen: Nachuntersuchungen im Bereich des Magdalénien-Fundplatzes Bonn-Oberkassel. In: Archäologie in Deutschland. Nr. 1/47, 1995.
  • Ralf-W. Schmitz, Jürgen Thissen: Aktuelle Untersuchungen zum endpleistozänen/frühholozänen Fundplatz Bonn-Oberkassel. In: Archäol. Inf. Nr. 19, 1996.
  • Ralf-W. Schmitz, Jürgen Thissen, Birgit Wüller: Vor 80 Jahren entdeckt. Neue Untersuchungen zu Funden, Befunden, Geologie und Topographie des Magdalénien-Fundplatzes von Bonn-Oberkassel. In: Rheinisches Landesmuseum Bonn. Nr. 4, Bonn 1994.
  • Martin Street: Ein Wiedersehen mit dem Hund von Bonn-Oberkassel. In: Zoologische Beiträge. Nr. 50, Bonn 2002.
  • Martin Street, Michael Baales, Olaf Jöris: Beiträge zur Chronologie archäologischer Fundstellen des letzten Glazials im nördlichen Rheinland. In: R. Becker-Haumann, M. Frechen (Hrsg.): Terrestrische Quartärgeologie. Köln 1999.
  • Rafael von Uslar: Eiszeitmenschen am Rhein. In: Führer des Rheinischen Landesmuseums Bonn. Nr. 2, Köln 1957.
  • Max Verworn, Robert Bonnet, Gustav Steinmann: Diluviale Menschenfunde in Obercassel bei Bonn. In: Die Naturwissenschaften. Nr. 27, 1914.
  • Max Verworn, Robert Bonnet, Gustav Steinmann: Der diluviale Menschenfund von Obercassel bei Bonn. Wiesbaden 1919.
  • Birgit Wüller: Die Ganzkörperbestattungen des Magdalénien. In: Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie. Nr. 57, Bonn 1999.

Weblinks

50.7143625542597.17464206720997Koordinaten: 50° 42′ 52″ N, 7° 10′ 29″ O


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