- Stenotherm
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Die Stenökie (aus den altgriechischen Worten στενός (stenos) = eng und οίκος (oikos) = Haus, Wohnort zusammengesetzt) bzw. Stenopotenz bezeichnet die Eigenschaft von biologischen Arten, nur einen schmalen Schwankungsbereich an einem oder mehreren Umweltfaktoren ertragen zu können, also einen diesbezüglich geringen Toleranzbereich aufzuweisen. Die Individuen einer solchen Art sind in einem nur sehr begrenzten Spektrum von Biotopen lebensfähig, weshalb es sich bei diesen oft um Zeigerarten handelt. Durch ihre geringe Reaktionsbreite sind diese Arten stark in ihrer potenziellen Ausbreitung (fundamentale ökologische Nische) beschränkt, weshalb diese oft in weiten Teilen mit der realen Ausbreitung (realisierte ökologische Nische) übereinstimmen.
Je nach dem jeweiligen Umweltfaktor spricht man von:
- stenotherm (bezüglich der Umgebungstemperatur)
- stenohalin (bezüglich dem Salzgehalt)
- stenohygr (bezogen auf die Feuchte eines Bodens)
- stenohyd (bezüglich des Wassergehalts)
- stenoxygen (bezüglich des Sauerstoffgehaltes)
- stenotop (bezüglich des geographischen Lebensraums allgemein)
Jede Art weist innerhalb ihrer Gedeihkurve, also der Darstellung ihrer Vitalität gegenüber einem bestimmten Umweltfaktor, ein Maximum auf. Typisch für stenöke Arten ist, dass ihre Vitalität um dieses Maximum sehr schnell abfällt und die Individuen der Art daher nicht mehr überleben können, falls der Umweltfaktor vergleichsweise weit von dem für die jeweilige Art idealen Bereich abweicht. In Abgrenzung zum gegensätzlichen Fall, also bei sehr weiten Toleranzbereichen, spricht man hier von Euryökie bzw. euryöken Arten. Diese Gegensätzlichkeit wird für den Fall der Bodenfeuchte in der unteren Abbildung verdeutlicht. Hierbei stellen Steineiche und Schwarzerle stenohygre Arten dar, während die Rotbuche eine euryhygre Art ist.
Je nach Position des Maximums innerhalb der Gedeihkurve unterscheidet man stenöke Arten in drei Klassen, welche jeweils durch eine spezifische Vorsilbe zum Ausdruck gebracht werden. Ist der Umweltfaktor im Bereich der höchsten Vitalität gering ausgeprägt, so nutzt man die Vorsilbe „oligo“. Bei einem mittelstark ausgebildeten Umweltfaktor nutzt man stattdessen „meso“ und bei einer starken Ausprägung des Umweltfaktors „poly“. Übertragen auf obiges Beispiel handelt es sich bei der Steineiche um eine oligostenohygre und bei der Schwarzerle um eine polystenohygre Art.Siehe auch
Gegenteil von Stenökie ist die Euryökie
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