Stephan Langton

Stephan Langton

Stephen Langton (* um 1150 vermutlich in Langton bei Wragby, England; † 9. Juli 1228 in Slindon/Sussex), zuweilen auch Stephan Langton, war Theologe, Kardinal und von 1207 bis 1228 Erzbischof von Canterbury.

Er studierte und lehrte in Paris Theologie. Auf ihn geht die Einteilung der lateinischen und griechischen Bibel in Kapitel zurück, die er 1206 in Paris umsetzte.

1207 wurde er von Papst Innozenz III. zum Erzbischof berufen. König Johann Ohneland allerdings verweigerte ihm die Anerkennung als Erzbischof. Daher zog Stephen Langton in das Kloster Pontigny. Die Verweigerung des Königs zog Konsequenzen nach sich: 1208 sprach der Papst das Interdikt gegen England aus und exkommunizierte den König ein Jahr später. Erst nachdem der Papst Johann Ohnelands Widersacher, den französischen König Philipp II. August, darum bat, Johann zu stürzen, fügte sich dieser und unterwarf sich dem Papst.

1213 konnte Stephen Langton endlich nach England reisen und seine Diözese übernehmen. Langton war weitreichend an der Entstehung der Magna Carta 1215 beteiligt. Als der Papst Innozenz III. alle Barone exkommunizierte, weigerte sich Langton den Bann zu veröffentlichen. Darauf enthob ihn der Papst 1215 seines Amtes. Heinrich III. setzte ihn 1218 wieder ein.

Die Figur Stephen Langton taucht in William Shakespeares Drama Leben und Tod des Königs Johann auf.

Werke

  • Die Pfingstsequenz Veni Sancte Spiritus (Komm, o Geist der Heiligkeit) wird ihm zugeschrieben
  • Der Sentenzenkommentar. Aschendorff, Münster 1952 (Nachdruck 1995, ISBN 3-402-03167-1)

Literatur

  • Stephan Ernst: Stephan Langton. In: Lexikon für Theologie und Kirche. 9, Freiburg/Basel/Rom/Wien ³2000, 965f.
  • G. Lacombe: The Questions of Cardinal Stephen Langton. In: The Scholasticism. Vol. 3, 1929, S. 1–18, 113–158 (der zweite Artikel ist gemeinsam von G. Lacombe und A. Landgraf gefertigt und gezeichnet)
  • F. M. Powicke: Stephen Langton. Oxford 1928.
  • Klaus Reinhardt: Langton, Stephan. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 4, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-038-7, Sp. 1127–1130.

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