Steppes

Steppes

Edmund Steppes (* 11. Juli 1873 in Burghausen; † 1968 in Deggendorf; vollständiger Name Edmund Carl Ferdinand Maria Steppes) war ein deutscher Landschaftsmaler, der der völkischen Richtung zugeordnet wird.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Edmund Steppes war das zweite von fünf Kindern Karl und Eleonore Steppes (geb. Freiin von Schleich). Sein Vater Karl Steppes war königlicher Bezirksgeometer und wurde 1882 nach München versetzt, wo Edmund 1891 mit einem mittleren Bildungsabschluss und dem Zeugnis über die wissenschaftliche Befähigung für den einjährig-freiwilligen Diens das Realgymnasium verlässt.

Lehr- und Wanderjahre (1891-1901)

Nach Absolvierung des Realgymnasiums mit dem „Einjährigen“ besuchte er als Vorbereitung auf die Akademie ab 1891 die private Malerschule von Heinrich Knirr in München, die um 1898 unter anderem auch Paul Klee und Oskar Graf besuchten. Im Herbst 1892 beginnt er nach erfolgreicher Aufnahmeprüfung sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste bei Gabriel Hackl. Im Sommer 1893 stellt der junge Künstler erfolgreich im Münchner Kunstverein aus.

Bis 1932

Aus dem Militärdienst wurde er als zu schmächtig vorzeitig entlassen. 1901 stand sein Name bereits in zwei Künstlerlexika. Er gehörte zum Kreis um Emil Lugo. Es folgten Farbexperimente in der Art Heinrich Ludwigs. Die Jahre 1902–1917 überschreibt A. Zoller mit „die Jahre des Ruhmes“. Die Wiederentdeckung Arnold Böcklins in dieser Zeit zeigte Edmund Steppes an der Seite von Hans Thoma. Steppes geriet in den Wagner-Umkreis. Auch die Begegnung mit Ernst Haeckel wurde für ihn wesentlich. Nach dem Ersten Weltkrieg unterhielt Steppes regen Kontakt zu Naturaposteln, Völkischen und Deutsch-Nationalen. Ohne selbst gedient zu haben, traf er regelmäßig diese Kreise. Er teilte deren Gedankengut und wandte sich 1923 im Völkischen Beobachter gegen Alfred Rosenberg, der im Expressionismus die wahre deutsche Kunst sah und nicht, wie Steppes, in der Rückwendung zur Vergangenheit. Über Dietrich Eckart fand er früh Zugang zu Hitler und seinem Umkreis. In Briefen an seine Frau äußerte er sich antisemitisch, so auch über seinen Kunsthändler. Als freier Mitarbeiter des Völkischen Beobachters legte er jedoch Wert auf die freie Künstlerpersönlichkeit und ließ sich nicht völlig in die „Bewegung“ einbinden.

1932–1945

Bereits im Januar 1932 trat er in die NSDAP ein. Neben seiner völkischen Grundrichtung dürfte seine schlechte wirtschaftliche Situation ein Grund gewesen sein. Auf der Biennale in Venedig stellte er neben Barlach und Franz Radziwill aus. 1937 kaufte Adolf Hitler für 10.000 RM das Bild „Jurabach im Frühlingsschmuck“, was für Steppes der Durchbruch war. Trotz vieler Ausstellungen und guter Verkäufe seiner Bilder wurde Steppes von einzelnen Nationalsozialisten zum Beispiel als „zu blutleer“ kritisiert.

Steppes war mit insgesamt 24 Gemälden auf den Großen Deutschen Kunstausstellungen im Münchner Haus der Deutschen Kunst vertreten.[1] 1943 erhielt er die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft.[1] In der Endphase des Zweiten Weltkriegs nahm ihn Adolf Hitler im August 1944 in die Gottbegnadeten-Liste der wichtigsten Kunstmaler auf, was ihn von einem Kriegseinsatz, auch an der Heimatfront befreite.[1] Am 7. Januar 1945 wurde sein Atelier ausgebombt. Die Stellung von Steppes im Nationalsozialismus war widersprüchlich, seine märchenhaften, surrealen Bilder passten nicht zur NS-Ideologie. Er geriet früh in die Flügelkämpfe und wurde fast mehr geschmäht als offiziell gelobt.

1945–1968

Schon vor dem Krieg gab es enge Beziehungen zu Tuttlingen, so zog die Familie hier zu Freunden. Der fortan Ausgegrenzte blieb nur im Freundeskreis bekannt, verbittert darüber, konnte er doch ebensoviele Schmähungen durch Nationalsozialisten vorweisen, wie andere ihm Ehrungen vorwarfen.

Werke in Museen und Sammlungen

  • nach Andreas Zoller: Städtische Galerie Albstadt, Stadtmuseum Bautzen, Neue Nationalgalerie und Kupferstichkabinett – Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Herzog Anton Ulrich-Museum – Braunschweig, Bundesrepublik Deutschland – Oberfinanzdirektion München, Kunstmuseum Düsseldorf, Museum Georg Schäfer – Schweinfurt, Städelsches Kunstinstitut und Städtische Galerie – Frankfurt, Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum – Graz, Kurpfälzisches Museum – Heidelberg, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Kunsthalle zu Kiel, Bayerische Staatsgemäldesammlungen – Pinakothek und Graphische Sammlung, Städtische Galerie im Lenbachhaus – München, Münchner Stadtmuseum, Staatsgalerie Stuttgart, Galerie der Stadt Stuttgart, Regierungspräsidium Tübingen, Stadt Tuttlingen, Landratsamt Tuttlingen, Museum der Stadt Ulm, Graphische Sammlung Albertina – Wien, Von der Heydt-Museum – Wuppertal.

Schriften

  • Die Deutsche Malerei, München (Callwey), 1907
  • ab 1923 diverse Beiträge im Völkischen Beobachter
  • Sehen und Malen, Tuttlingen o.J. (1953).
  • Über Kunst und Künstler, Tuttlingen 1964.
  • Mehrheitswahn und Einsamkeit, Eine Betrachtung, Tuttlingen 1964.
  • Ein Malerbüchlein, Tuttlingen 1965.
  • Farbe und Malerei, Sehen und Schauen, Bekenntnisbüchlein eines Malers, Tuttlingen 1965.
  • Das Trennende in Kunst und Geistesleben, München/Tuttlingen 1967.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 592.

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