Steven Paul Jobs

Steven Paul Jobs
Steve Jobs (2005)

Steven „Steve“ Paul Jobs (* 24. Februar 1955 in San Francisco, Kalifornien) ist Mitgründer und CEO von Apple Inc. und eine der bekanntesten Persönlichkeiten der Computerindustrie. Zusammen mit Steve Wozniak gründete er 1976 Apple und half, das Konzept des Heimcomputers mit dem Apple II populär zu machen. Jobs war darüber hinaus Geschäftsführer und Hauptaktionär der Pixar Animation Studios und ist nun nach einer Fusion größter Einzelaktionär der Walt Disney Company. Sein Vermögen wird von dem Wirtschaftsmagazin Forbes Magazine auf 5,6 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Inhaltsverzeichnis

Kindheit und Jugend

Steve Jobs wurde als Sohn des syrischen Politikwissenschaftlers Abdulfattah Jandali und der Amerikanerin Joanne Carole Schieble in San Francisco[1] geboren. Da die beiden 23-jährigen Studenten nicht für den Unterhalt des Kindes sorgen konnten, wurde er kurz nach der Geburt von Paul und Clara Jobs aus Mountain View, Kalifornien, adoptiert und erhielt den Namen Steven Paul. Von seinen biologischen Eltern wie auch von seiner leiblichen Schwester, der Autorin Mona Simpson, erfuhr er erst rund 30 Jahre später.[2]

1972 machte er seinen High-School-Abschluss an der Homestead High School in Cupertino, Kalifornien, und schrieb sich am Reed College in Portland ein, verließ es aber schon nach dem ersten Semester.

Im Herbst 1974 kam Jobs nach Kalifornien zurück und nahm an den Treffen des Homebrew Computer Clubs teil. Zuvor lernte er über den gemeinsamen Freund Bill Fernandez Steve Wozniak kennen.[3] Er beschaffte für Wozniak und sich einen Auftrag von Atari für das Spiel Breakout.

Während dieser Zeit entdeckte John Draper (alias Captain Crunch), dass man mit einer modifizierten Spielzeugpfeife, die sich in jeder Packung von Cap'n Crunch Cornflakes befand, den 2.600-Hertz-Ton erzeugen konnte, der bei AT&T von den Vermittlungsstellen verwendet wurde, um die Abrechnung der Gesprächsgebühren zu steuern. Wozniak baute daraufhin eine Blue Box, die diesen Ton erzeugen konnte. Er und Jobs begannen 1974, diese Kästen zu verkaufen, die es dem Besitzer erlaubten, kostenlose Ferngespräche zu führen.

1976 gründeten Jobs und Wozniak zusammen mit Ronald Wayne die Apple Computer Company in Jobs’ Garage in Palo Alto, Kalifornien. Ihr erstes, mit dem Apfel mit Biss (Byte) beworbenes Produkt war der erste Heimcomputer, der Apple I, der für 666,66 Dollar verkauft wurde. Der Prototyp bestand aus einem selbstgebauten Holzgehäuse.[2]


1977 wurde der Apple II eingeführt, der Apple zu einem wichtigen Akteur im Heimcomputermarkt machte. Im Dezember 1980 erfolgte die Umwandlung von Apple in eine Kapitalgesellschaft, und Apple präsentierte den Apple III, der jedoch kein vergleichbar großer Erfolg wurde. 1983 warb Jobs den Pepsi-Manager John Sculley für den Posten als Geschäftsführer bei Apple an. Im selben Jahr brachte Apple den Apple Lisa auf den Markt.

1984 wurde der Macintosh vorgestellt. Es war der erste kommerziell erfolgreiche Computer mit einer grafischen Benutzeroberfläche. Die Entwicklung des Macs fing mit Jef Raskin und seinem Team an, die durch die Technik inspiriert wurden, welche im Xerox Forschungszentrum entwickelt wurde, aber nicht kommerziell verwendet worden war. Der Erfolg des Macintosh brachte Apple dazu, den Apple II für die Macintosh-Produktlinie aufzugeben, die bis heute verfolgt wird.

Der Weggang von Apple

Nach einem internen Machtkampf musste Jobs 1985 die Firma verlassen.

Nach seiner Kündigung gründete er eine weitere Computerfirma namens NeXT Computer. Die NeXT-Workstation war den anderen Geräten am Markt technisch voraus, wurde jedoch niemals populär, mit der Ausnahme der wissenschaftlichen Forschung. (Tim Berners-Lee entwickelte ursprünglich das World Wide Web am Schweizer CERN-Institut auf einer NeXT-Workstation.) NeXT verwendete zukunftsweisende Techniken wie das objektorientierte Programmieren, Display PostScript und magneto-optische Laufwerke. Mac OS X hat noch immer sehr viele Eigenschaften des NeXT-Systems, wie zum Beispiel das Dock.[2]

Die Rückkehr zu Apple

Steve Jobs mit Bill Gates

1996 kaufte Apple NeXT für 402 Millionen US-Dollar. Jobs übte seitdem eine Beratertätigkeit im Unternehmen aus. Im August 1997 wurde er Mitglied des Vorstandes und kurz darauf, nach der Entlassung von Gil Amelio im September des Jahres, vorübergehender Geschäftsführer der Firma.

Mit dem Kauf von NeXT wurde dessen Technik übernommen und in die Apple-Produkte integriert; hauptsächlich handelte es sich dabei um NeXTStep, welches schrittweise aktualisiert und schließlich unter dem Namen Mac OS X (Mac OS 10) zum neuen Betriebssystem der Macintosh-Rechner wurde. Unter Jobs' Führung wurde 1998 der iMac eingeführt, welcher half, den angeschlagenen Konzern zurück in die Gewinnzone zu führen. Mit den tragbaren Musik-Abspielgeräten iPod (meist als „MP3-Player“ bezeichnet, obwohl der iPod das modernere AAC-Format verwendet), der Jukebox-Software iTunes, dem iTunes Store (bis 2006 iTunes Music Store) und dem iPhone schuf die Firma einen neuen Markt für „Digital Lifestyle“-Produkte.

Jobs arbeitete bei Apple über mehrere Jahre hinweg für ein Jahresgehalt von einem Dollar und wurde damit in das Guinness-Buch der Rekorde als schlechtestbezahlter Geschäftsführer aufgenommen. Nachdem Apple wieder zu einem gewinnträchtigen Unternehmen geworden war, entfernte die Firma im Januar 2001 das „vorübergehend“ aus Jobs’ Titel des Geschäftsführers. Sein gegenwärtiges Gehalt beträgt offiziell weiterhin einen Dollar pro Jahr, wobei er allerdings einige exklusive Geschenke von der Geschäftsleitung erhält; beispielsweise einen 35-Millionen-Dollar-Jet im Jahr 1999, den er in der ungenutzten Zeit an Apple vermietet, sowie fast 30 Millionen Anteile der Apple-Aktien 2000-2002.[2]

Pixar

1986 gründete Jobs mit Edwin Catmull die Pixar Inc., ein Computerzeichentrickfilm-Studio in Emeryville, Kalifornien. Es war ursprünglich Teil der Lucasfilm-Grafikabteilung, die Jobs dem Gründer George Lucas für 10 Millionen Dollar (ein Drittel des ursprünglichen Preises) abkaufte. Mit Toy Story gelang dem Unternehmen 1995 ein erster Erfolg. Als erster vollständig computeranimierter Kinofilm wurde die Produktion mit dem Special Achievement Award der Academy Awards, dem sogenannten Sonderoscar, ausgezeichnet. Für Findet Nemo und Die Unglaublichen erhielt Pixar den Oscar für den besten animierten Spielfilm.

Am 24. Januar 2006 gab der Medien- und Entertainment-Konzern Walt Disney nach US-Börsenschluss bekannt, dass er die Pixar Inc. für 7,4 Mrd. Dollar übernehmen werde. Als Teil des Geschäfts wurde Pixar-CEO Steve Jobs in den Aufsichtsrat (genau: Board of Directors) von Disney aufgenommen. Zudem wurde Jobs durch seinen Pixar-Anteil von etwa 50,1 % mit 6 % größter Anteilseigner bei Disney.

Privatleben

Jobs heiratete Laurene Powell am 18. März 1991. Das Paar hat drei Kinder. Aus einer Beziehung zu der Journalistin Chrisann Brennan stammt die 1978 geborene Tochter Lisa Brennan-Jobs. In den 70ern hatte er außerdem eine Beziehung mit der Folk- und Protestsängerin Joan Baez.[2]

Am 31. Juli 2004 unterzog er sich einer Operation, bei der ein Tumor an seiner Bauchspeicheldrüse entfernt wurde. Während seiner Abwesenheit führte COO Tim Cook das Unternehmen.[2] Spekulationen und Gerüchte über den Gesundheitszustand von Steve Jobs sind seither häufig und haben sich auch wiederholt auf den Aktienkurs von Apple ausgewirkt. Anfang Januar 2009 äußerte sich Jobs in einem offenen Brief über seinen Gesundheitszustand und seine damit verbundene Abwesenheit bei der Macworld. Demnach leidet er an einer Hormonerkrankung, die für seinen Gewichtsverlust verantwortlich ist.[4] [5] [6] Später im Januar 2009 kündigte Jobs an, sich krankheitsbedingt bis Ende Juni 2009 aus dem Tagesgeschäft von Apple zurückzuziehen.[7] [8]

Zitate

„Es ist besser, ein Pirat zu sein, als der Navy beizutreten. Lasst uns Piraten sein.“

- [9]

„Das einzige Problem an Microsoft ist, dass sie keinen Geschmack haben. Sie haben überhaupt keinen Geschmack. Und ich meine das nicht nur im Detail, ich meine das im Großen und Ganzen, im Sinne, dass sie keine originellen Ideen haben und dass sie wenig Kultur in ihre Produkte einbringen.“

[10]

Filme und Bücher

  • Leander Kahney: Steve Jobs' kleines Weißbuch, Finanzbuch Verlag GmbH, 2008, ISBN 978-3-89879351-3
  • Jeffrey S. Young: Steve Jobs: der Henry Ford der Computerindustrie. (Deutsche Übersetzung von Peter Jansen) GFA Düsseldorf 1989, ISBN 3893170065
  • Alan Deutschman: Das unglaubliche Comeback des Steve Jobs: wie er Apple zum zweiten Mal erfand. Campus Verlag Frankfurt/ New York 2001, ISBN 3593367815
  • Joachim Gartz: Die Apple-Story: Aufstieg, Niedergang und „Wieder-Auferstehung“ des Unternehmens rund um Steve Jobs. SmartBooks Kilchberg 2005, ISBN 3908497140
  • Jeffrey S. Young, William L. Simon: Steve Jobs und die Geschichte eines außergewöhnlichen Unternehmens. (Deutsche Übersetzung von: iCon Steve Jobs), Scherz 2006, ISBN 3-502-15052-4
  • Jeffrey S. Young / William l. Simon: "Steve Jobs: und die Erfolgsgeschichte von Apple". Fischer 2007, ISBN 978-3-596-17079-1
  • Die frühen Jahre der Firma Apple und Steve Jobs werden in dem Spielfilm Die Silicon Valley Story nachgestellt. Der Film beruht auf dem Buch „Fire in the Valley: The Making of the Personal Computer“ von Paul Freiberger und Michael Swaine (ISBN 0071358951). [Dieser Film ist allerdings keine Dokumentation und enthält gewollt oder ungewollt sachliche Fehler.]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. The non-stop revolutionary | 7 Days | The Observer
  2. a b c d e f Jeffrey S. Young, William L. Simon: Steve Jobs und die Geschichte eines außergewöhnlichen Unternehmens
  3. Steve Wozniak und Gina Smith – iWoz: Wie ich den PC erfand und Apple mitgründete
  4. Steve Jobs: "Mir geht es gut", heise online 10.9.2008, abgerufen am 1.1.2009.
  5. Erneut Aufregung um Apple, heise online 31.12.2008, abgerufen am 1.1.2009.
  6. Steve Jobs äußert sich zu seinem Gesundheitszustand, heise online 5.1.2009, abgerufen am 5.1.2009.
  7. Mail von Steve Jobs an seine Mitarbeiter: http://www.apple.com/pr/library/2009/01/14advisory.html, vom 14.01.2009
  8. derNewsticker.de: Apple-Chef Steve Jobs zieht sich wegen Krankheit zurück, vom 15.01.2009, Abgerufen am 15.01.2009
  9. Die Apple Story, ISBN 3908497140, Seite 116
  10. Original engl.: “The only problem with Microsoft is they just have no taste. They have absolutely no taste. And I don't mean that in a small way, I mean that in a big way, in the sense that they don't think of original ideas, and they don't bring much culture into their products.”

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