Stiegnitz

Stiegnitz

Peter Stiegnitz (* 30. September 1936 in Budapest) ist ein österreichischer Autor, Ministerialbeamter und studierter Soziologe. Er hat für die wissenschaftliche Erforschung des menschlichen Lügenverhaltens den Begriff Mentiologie geprägt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Peter Stiegnitz wuchs in Budapest auf. 1944 musste er die Schule verlassen und konnte sich der Deportation nur durch Flucht entziehen. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg litt er im kommunistischen Ungarn unter Repressalien.

Im Zuge des Ungarischen Volksaufstands flüchtete er 1956 mit seinen Eltern nach Österreich. An der Universität Wien studierte er Soziologie, Philosophie, Psychologie und Ethnologie und wurde 1963 zum Dr. phil. promoviert. Stiegnitz war bis zu seiner Pensionierung als Ministerialrat im Bundespressedienst des österreichischen Bundeskanzleramtes tätig.

Seit seiner Studentenzeit publizistisch tätig, hat Stiegnitz bisher 24 Bücher und rund 6.500 Fachbeiträge veröffentlicht. Als Korrespondent arbeitet er für mehrere deutschsprachige und jüdische Zeitungen und Zeitschriften. Der insbesondere für seine wissenschaftlichen Arbeiten zur Migrationssoziologie mehrfach ausgezeichnete Autor lehrt auch als Gastprofessor an der Universität Budapest im Fachbereich Sprachpraxis, Landeskunde, Sprachdidaktik. Er ist wissenschaftlicher Kurator der Österreich-Sektion der Forschungsgesellschaft für das Weltflüchtlingsproblem.

Mentiologie

Die Mentiologie (Lateinisch mentiri: „lügen“, wörtlich: „sich ausdenken“) wird von Stiegnitz aufgrund seiner Erfahrungen aus langjähriger Pressearbeit als eine Disziplin der Sozialwissenschaften, näherhin der Psychologie (insbesondere Sozialpsychologie) und Soziologie gesehen. Gegenstandsbereiche der Mentiologieforschungen sollen u. a. sein:

Der Stiegnitzsche Vorschlag ist in der wissenschaftlichen Psychologie bisher nicht aufgegriffen worden.

Auszeichnungen

Schriften (Auswahl)

  • Mensch und Soziologie. Heyne, München 1975, ISBN 978-3-453-53051-5.
  • Frei von Angst. Heyne, München 1981, ISBN 978-3-453-53128-4.
  • Das Judentum. Fundament der westlichen Kultur. hpt, Wien 1988, ISBN 978-3-85128-006-7.
  • Sekten und Freikirchen. hpt, Wien 1989, ISBN 978-3-85128-032-6.
  • Lügen lohnt sich. Lüge – Wahrheit – Wirklichkeit. Eine sozialanalytische Studie. Haag + Herchen, Frankfurt/M. 1991, ISBN 978-3-89228-594-6.
  • Eliten. Die Stützen der Gesellschaft. Edition Atelier, Wien 1991, ISBN 978-3-900379-68-1.
  • Die Neuen. Ausländer-Assimilation in Österreich. Edition Atelier, Wien 1994, ISBN 978-3-85308-002-3.
  • Alle Menschen lügen... Wer das Gegenteil behauptet, lügt. Edition Va Bene, Wien 1994, ISBN 978-3-85167-016-5.
  • ... und sie wissen, was sie tun. Die Märtyrer-Wärter. Edition Va Bene, Wien 1995, ISBN 978-3-85167-035-6.
  • Die Lüge. Das Salz des Lebens. Edition Va Bene, Wien 1997, ISBN 978-3-85167-062-2.
  • Heimat zum Nulltarif. Integration ist keine Einbahnstraße. Edition Va Bene, Wien 2000, ISBN 978-3-85167-096-7.
  • Juden. Richter, Rächer, Renegaten. Edition Va Bene, Wien 2001, ISBN 978-3-85167-114-8.
  • Gott ohne Kirche. Religion und Freimaurerei. Edition Va Bene, Wien 2003, ISBN 978-3-85167-145-2.
  • Die großen Lügen der kleinen Politiker. Edition Va Bene, Wien 2004, ISBN 978-3-85167-165-0
  • Das fünfte Gebot. Eine Geschichte der Gewalt. Edition Va Bene, Wien 2005, ISBN 978-3-85167-175-9.
  • Österreich aus der Nähe. Ein Land zwischen Lust und Leid. Edition Va Bene, Wien 2006, ISBN 978-3-85167-191-9.
  • Guten Morgen Abendland – guten Abend Morgenland. Zur Konkurrenz der Kulturen. Edition Va Bene, Wien 2007, ISBN 978-3-85167-199-5.

Literatur

  • Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft 18. bis 20. Jahrhundert. Band 3. Hrsg.: Österreichische Nationalbibliothek, Wien. Saur, München 2002, ISBN 978-3-598-11545-5, S. 1329.

Weblinks


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