Stinkasant

Stinkasant
Asant
Asant (Ferula asafoetida)

Asant (Ferula asafoetida)

Systematik
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie: Apioideae
Gattung: Steckenkräuter (Ferula)
Art: Asant
Wissenschaftlicher Name
Ferula assa-foetida
L.
Asafoetida-Pulver

Asant (Ferula assa-foetida), auch bekannt als Stinkasant (hindi: हिंग Hing, urdu: Hei-ng) oder Teufelsdreck[1], ist eine bis zu 4 m hohe, mehrjährige, krautige Pflanze aus der Familie der Doldenblütler. Sie liefert beim Einschneiden der freigelegten, etwa 15 cm dicken Wurzel ein stark nach Knoblauch schmeckendes Gummiharz. Es wird in Afghanistan, Pakistan, im Iran und in Indien als Gewürz benutzt, welches vor allem in der indischen Küche Verwendung findet.

Asant besteht zu 24 bis 65% aus Harz. Der Harzanteil ist z. T. für den bitteren, beißenden Geschmack und den sehr unangenehmen Geruch verantwortlich, der sich allerdings bei Verwendung in einen Geruch ähnlich dem von Zwiebeln und Knoblauch ändert. Das ätherische Öl, das etwa 6-20 % ausmacht, enthält schwefelhaltige Aromakomponenten. Asant ist magenberuhigend und wirkt gegen Blähungen, sodass es vor allem bei Bohnengerichten Verwendung findet. Dabei wird es nur in sehr geringen Mengen verwendet und in der Regel als Klumpen unter den Deckel des Kochgeschirrs geklebt, wo es sein Aroma entfalten kann. In geriebener Form kann es auch direkt den Speisen beigegeben werden.

Der aus den Wurzeln austretende Milchsaft wird an der Sonne getrocknet. Dabei verfärbt er sich rotbraun. Die "Ernte" des Saftes zieht sich über 2-3 Monate hin und ergibt Ausbeuten von etwa 1 kg pro Pflanze.

Asant ist besonders beliebt bei indischen Brahmanen, denen der Genuss von Zwiebeln und Knoblauch auch aufgrund ihrer angeblichen aphrodisierenden Wirkung verboten ist.

Das getrocknete Gummiharz des Asant war als Asa foetida über Jahrhunderte fester Bestandteil des Arzneischatzes in Europa, dem Nahen Osten, Persien und Indien. Noch das Deutsche Arzneibuch 6 aus dem Jahre 1926 führt Asa foetida und liefert die entsprechenden Prüfvorschriften. Neben der pharmazeutisch-medizinischen Verwendung war der Asant darüber hinaus in Volksglauben und volkstümlichem Heilwissen verankert[2]. Zur medizinischen Anwendung kamen neben der rohen Droge Asa foetida das entsprechende Asa foetida-Öl und Alkoholauszüge; außerdem wurde das Gummiharz als Räucherdroge verwendet. Indikationen für die Anwendung waren a) verschiedene Angst- und Nervenstörungen (Nervosität, Hysterie, Hypochondrie), b) krampfartige Magen-, Leber- und Galleleiden, c) Impotenz und reduzierter sexueller Antrieb. Entsprechend war Asant vorwiegend als Nerven- und Beruhigungsmittel sowie als gastrointestinales Spasmolytikum verbreitet. Seit dem Altertum galt Asa foetida außerdem als Aphrodisiakum und wurde über Jahrhunderte in der Liebesmagie eingesetzt.

Asant soll auch in Chanel No. 5 enthalten sein.

Siehe auch: Liste der Küchenkräuter und Gewürze

Weblinks

Anmerkungen

  1. vgl. exemplarisch: Gerd und Marlene Haerkötter: Hexenfurz und Teufelsdreck. Liebes-, Heil- und Giftkräuter: Hexereien, Rezepte und Geschichten, 4. Aufl. Frankfurt am Main 1987
  2. M. Smollich: Die Arzneidroge Asa foetida – ein historisches Nervenmittel und Aphrodisiakum. GRIN 2009 ISBN 978-3-640-26174-1
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