Stinkrauke

Stinkrauke
Schmalblättriger Doppelsame
Schmalblättriger Doppelsame Diplotaxis tenuifolia

Schmalblättriger Doppelsame Diplotaxis tenuifolia

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Familie: Kreuzblütengewächse (Brassicaceae)
Gattung: Doppelsamen (Diplotaxis)
Art: Schmalblättriger Doppelsame
Wissenschaftlicher Name
Diplotaxis tenuifolia
(L.) DC.

Der Schmalblättrige Doppelsame (Diplotaxis tenuifolia), auch Wilde Rauke oder Stinkrauke genannt, ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Der Schmalblättrige Doppelsame bildet am Boden keine Blattrosette aus. Die häufig verzweigten Stängel der 20-80 cm hohen Pflanze sind mehr oder weniger kahl und verholzen am Grunde etwas. Die Stängel sind mindestens bis zur Mitte beblättert und tragen ca. 3-6 Blätter; die unteren sind gestielt und tief fiederteilig, mit länglichen bis linearen Abschnitten, die oberen oft sitzend und zuweilen ungeteilt. Die Blätter entwickeln beim Zerreiben einen intensiv-scharfen, würzigen Geruch. Die Blüten stehen in einer reichblütigen Traube am Ende des Stängels. Der Blütenstand ist oben nur andeutungsweise abgeflacht. Die 4 Kelchblätter sind 4-7 mm lang und haben einen deutlichen weißen Hautrand. Die Kronblätter sind 8-15 mm lang und schwefelgelb, auf der Unterseite deutlich heller. Als Früchte werden Schoten ausgebildet, die 2-4(-6) cm lang und etwa 2 mm dick sind, mit einem 2 mm langen Schnabel am Ende. Die Fruchtstiele sind etwa so lang wie die Schoten und stehen vom Stängel ab. Die Samen sind zweireihig angeordnet.

Standorte und Verbreitung

Die Pflanze ist im Mittelmeergebiet beheimatet und in Deutschland seit 1768 nachgewiesen. (Neophyt). In Mitteleuropa findet man sie heute gebietsweise häufig in Unkrautgesellschaften, an Wegen, Schuttplätzen, Dämmen, in Brachen, selten auf Äckern. Sie liebt mäßig basen- und stickstoffhaltigen, sandig lockeren Boden. Nach ELLENBERG ist es eine wärmeliebende Lichtpflanze und eine Verbandscharakterart halbruderaler Pionier- und Lockerrasen-Gesellschaften (Convolvulo- Elymion = (Agropyrion) repentis).

Biologie

Die Pflanze ist ein meist mit Grundblätter oder -knospen überdauernder Chamaephyt. Sie enthält glykosidisch gebundene Senföle z. B. Glucoerucin. Die kleinen schwefelgelben Blüten sind „nektarführende Scheibenblumen“ mit mehr oder weniger verborgenem Nektar und gleichfarbigem Außenkelch. Insekten- und Selbstbestäubung. Blütezeit: Mai bis September. Die Schotenfrüchte platzenreif und trocken auf, besonders wenn die Pflanze geschüttelt wird. (typischer Trockenstreuer).

Verwendung

Diplotaxis tenuifolia wird (wie auch Eruca sativa) als Salatpflanze und Würzmittel unter dem Namen Rucola verwendet und gehandelt.

Weblinks


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