- Stipel
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Die Nebenblätter (Stipulae oder Stipeln) sind blattähnliche Auswüchse des Blattgrundes vieler Pflanzenarten, also des untersten Teils eines Laubblattes, an dem er am Stängel angeheftet ist. Sie sind ein wichtiges Bestimmungsmerkmal. Einigen Pflanzenfamilien fehlen Nebenblätter.
Bei den Zweikeimblättrigen kommen die Nebenblätter immer paarweise, rechts und links des Blattgrundes vor. Auf dem Bild rechts sieht man ein Blatt der Hundsrose (Rosa canina), bei dem die beiden Nebenblätter mit der Blattachse verwachsen sind. Bei den Einkeimblättrigen sind die Nebenblätter scheinbar blattachselständig. Bei den Süßgräsern sind sie als kleines Häutchen (Ligula) am oberen Ende der Blattscheide ausgebildet.
Die Nebenblätter können sehr verschieden ausgebildet sein:
- Bei einigen Schmetterlingsblütlern (Fabaceae, Ordnung Fabales) haben die Nebenblätter ungefähr die Form der normalen Fiederblättchen oder, wie bei der Rankenplatterbse (Lathyrus aphaca) übernehmen sie die photosynthetische Funktion der Blätter, da die Blattspreite zu Ranken umgebildet ist.
- Bei der Robinie (Robinia pseudoacacia) sind die Nebenblätter zu Dornen umgewandelt.
- Bei vielen Rötegewächsen haben die Nebenblätter die gleiche Form wie die gegenständigen Laubblätter, wodurch sechszählige Scheinquirle entstehen.
- Bei den Knöterichgewächsen sind die Nebenblätter zu einer häutigen Scheide (Ochrea) verwachsen, die den Stängel umfasst.
Weblinks
- Einführung zum Thema. (engl.)
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