- Stoascheißer Koarl
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Steinscheißer Karl ist eine vor allem in Österreich gebräuchliche Redewendung und gleichzeitig der Name eines „Tabuwort“-Spiels. Der Ausdruck scheint zumindest im nordöstlichen Österreich schon seit längerem bekannt zu sein, erfuhr aber erst durch das Spiel vom Steinscheißer Karl, welches ein Teil von Josef Haders 1994 zum ersten Mal aufgeführten Kabarett-Programm Privat ist, eine österreichweite Verbreitung. Der Name wird im Dialekt oft Stoascheißer Koarl ausgesprochen, in Teilen Deutschlands sprach Josef Hader stattdessen vom Steinscheißer Karli, da es dort nicht überall ohne Weiteres verstanden wird.
Aufgrund der Popularität des Kabarettprogrammes, das mit 6 Jahren Spielzeit und mit 350.000 Zuschauern als das meistgesehene Programm dieser Art in Österreich gilt, sowie der Beliebtheit des Sketches wurde der Name Steinscheißer Karl österreichweit bekannt und bis heute hält sich in vielen Teilen Österreichs die Angewohnheit zu sagen „Na da Stoascheißer Koarl“ wenn das Gegenüber die Frage „Wer?“ stellen sollte, obwohl er/sie wissen sollte, wer gerade gemeint war.
Das Spiel
Josef Hader behauptet in seinem Kabarettprogramm, der Teufel würde ihn mit diesem Spiel hineinlegen wollen.
Laut Josef Hader funktioniere es so: Man versucht sein Gegenüber dazu zu bringen, die Frage „Wer?“ zu stellen, worauf hin man mit „Steinscheißer Karl“ antwortet. Danach wäre man „g'schoss'n“ bzw. dessen Leben hätte keinen Wert mehr.
Haders Spiel geht auf das faustische Spiel mit dem Teufel Luzi zurück, der traumatisch darunter leidet, einmal „g'schoss'n“ worden zu sein, als Jesus beim letzten Abendmahl ankündigte, dass ihn noch vor dem dritten Hahnenschrei einer der Anwesenden verraten werde. Luzi, der beim letzten Abendmahl als Kellner anwesend war, ließ sich aus Neugierde zur Frage nach dem „Wer“ verleiten, und seitdem sucht er verzweifelt und ruhelos nach einem weiteren Opfer, das ihn erlösen könnte, indem es den gleichen Fehler begeht. Luzi versucht im Sketch also, Hader zu „schießen“, der ihm aber zwei Stunden lang nicht auf den Leim geht.
Das oben beschriebene Spiel spielt man auch gern im Freundeskreis. Man muss den Gegner dazu bringen, „Wer?“ zu fragen, und darauf „Steinscheißer Koarl“ antworten, um zu gewinnen. Ähnliche Tabuwort-Spiele gibt es allerdings auch in anderen Kulturen, z. B. in Ungarn das Spiel fekete-fehér-igen-nem, in dem man in einem Frage-Antwortspiel den Gegner provoziert, die verbotenen Wörter schwarz, weiß, ja und nein auszusprechen. Diese Variante wird auch von Asterix mit den Gladiatoren in "Asterix als Gladiator" gespielt.
Quellen
- Beschreibung des Programmes Privat, sowie des Steinscheißer-Karl-Spiels
- Interview mit Josef Hader, unter anderem über das Stoascheißer-Koarl-Spiel
- Hader in Berlin
- Nadine, Mario und der Stoascheißer Koarl: ORF Artikel: Starmania Kandidat spielt das Steinscheißer Karl Spiel
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