Stone Cold Crazy

Stone Cold Crazy
Queen – Sheer Heart Attack
Veröffentlichung

8. November 1974

Label

EMI/Parlophone; Elektra, Hollywood Records (USA)

Format(e)

LP, Cassette; CD

Genre(s)

Rock

Laufzeit

38:58

Besetzung
Produktion
Studio(s)

Trident, Wessex, Rockfield, Air Studios

Chronik
Queen II
(1974)
Sheer Heart Attack A Night at the Opera
(1975)

Sheer Heart Attack ist das dritte, 1974 erschienene Album der britischen Rockgruppe Queen.

Inhaltsverzeichnis

Das Album

Mit Sheer Heart Attack erschien im November 1974 lediglich acht Monate nach Queen II ein weiteres Studioalbum der Band. Mitte Mai hatten Queen ihre Tournee durch die USA abbrechen müssen, nachdem Brian May an Hepatitis erkrankt war. Daraufhin begannen bald die Vorbereitungen für das neue Album, dessen Entstehungsgeschichte insbesondere durch die krankheitsbedingte zeitweise Abwesenheit von May geprägt war. Während dieser erst an den Nachwirkungen seiner Hepatitis-Infektion litt und sich später auch noch einer Operation unterziehen musste, arbeiteten die drei weiteren Queen-Mitglieder gemeinsam mit Produzent Roy Thomas Baker an den Aufnahmen zu Sheer Heart Attack; Mays Gitarrenspuren wurden teils erst nachträglich eingefügt. Die Aufnahmesessions fanden zwischen Juli und September statt.

Kennzeichnend für das Album ist die von Heavy Metal über Balladen bis hin zu Music-Hall-Anklängen reichende weite Auswahl an verschiedenen musikalischen Stilrichtungen, wobei sich die Songs trotz dieser Vielfalt zu einem geschlossenen Album zusammenfügen. Erstmals ist mit Misfire auch eine Komposition von John Deacon, dem jüngsten Bandmitglied von Queen, enthalten.

Sheer Heart Attack brachte für Queen den kommerziellen Durchbruch. Sowohl die einen Monat vorher erschienene Single Killer Queen als auch das Album verfehlten mit jeweils Rang 2 die Spitze der britischen Charts nur knapp. In den USA gelangte erstmals eine Queen-Single in die Charts: Killer Queen erreichte wie das Album Platz 12. Gold-Status bei den Verkaufszahlen erlangte das Album in den USA und in Großbritannien.

Verantwortlich für das Konzept des Album-Covers waren Queen. Fotografiert hatte erneut Mick Rock.

Titel-Liste

Seite 1:

  1. Brighton Rock (May) – 5:10
  2. Killer Queen (Mercury) – 3:00 *
  3. Tenement Funster (Taylor) – 2:47
  4. Flick of the Wrist (Mercury) – 3:19
  5. Lily of the Valley (Mercury) – 1:43
  6. Now I’m Here (May) – 4:13 *

Seite 2:

  1. In the Lap of the Gods (Mercury) – 3:22
  2. Stone Cold Crazy (Mercury/May/Taylor/Deacon) – 2:14
  3. Dear Friends (May) – 1:07
  4. Misfire (Deacon) – 1:49
  5. Bring Back That Leroy Brown (Mercury) – 2:15
  6. She Makes Me (Stormtrooper in Stilettoes) (May) – 4:09
  7. In the Lap of the Gods...Revisited (Mercury) – 3:45

* Singles

Besetzung

  • Roger Taylor: Schlagzeug, Gesang, Percussion, screams.
  • Freddie Mercury: Gesang, Klavier, jangle piano, vocal extravaganzas.
  • John Deacon: Bass-Gitarre, Kontrabass, akustische Gitarre; fast alle Gitarren in Misfire.
  • Brian May: Gitarre, Gesang, Klavier, George Formby Ukelele-Banjo, guitar orchestrations.

Der Lead-Gesang in Tenement Funster stammt von Taylor, der Gesang in She Makes Me (Stormtrooper in Stilettoes) von May.

Produziert wurde das Album von Roy Thomas Baker und Queen. Toningenieur war Mike Stone. Das Album-Cover enthält – wie bei sämtlichen der ersten fünf Queen-Alben – den Vermerk „no synthesizers“.

Details zu einzelnen Songs

Brighton Rock

Das Stück beinhaltet insbesondere Brian Mays dreistimmiges Echoplex-Gitarrensolo, das seinen Anfang als Teil des Smile-Songs Blag genommen hatte und später im Rahmen der ersten beiden BBC-Sessions ausgearbeitet wurde (hier als Teil des Songs Son And Daughter). Mit Brighton Rock fand das Solo so endlich einen festen Platz in einem Studiosong. Die ausgedehnte Live-Version davon ist auf dem Album Live Killers zu finden.

Im Intro zitiert der Opener des Albums kurz das Traditional I Do Like to Be Beside the Seaside, mit dem der letzte Song des Vorgänger-Albums Queen II (Seven Seas of Rhye) endet.

Killer Queen

Freddie Mercury: „It’s about a high class call girl. I’m trying to say that classy people can be whores as well. That’s what the song is about, though I’d prefer people to put their interpretation upon it – to read into it what they like.“[1]

In the Lap of the Gods

Das Stück ist ein Beispiel für Roger Taylors – auf dem Album als screams bezeichneten – charakteristischen, hohen Gesang.

Stone Cold Crazy

Dieser Song wurde zwar erst auf dem dritten Queen-Album Sheer Heart Attack veröffentlicht, aber seine Entstehungsgeschichte reicht bis vor das Gründungsjahr der Band zurück: Stone Cold Crazy war von Queen schon im Jahr 1970 und bereits zuvor von Mercurys damaliger Band Wreckage gespielt worden.

Dies ist der einzige Titel innerhalb der ersten neun Studio-Alben von Queen, bei dem als Songautoren sämtliche vier Bandmitglieder angegeben sind.

Das Stück gilt als eines Ersten, welches im Nachhinein dem Thrash Metal-Stil zugeordnet werden kann.

1990 nahmen Metallica eine Cover-Version des Songs auf, die auf dem Compilation-Album Rubaiyat (Elektra’s 40th Anniversary) veröffentlicht wurde. Die Gruppe erhielt dafür 1991 den Grammy in der Kategorie „Best Metal Performance“. 1992 trat die Band beim Freddie Mercury Tribute Concert auf, wo James Hetfield bei Stone Cold Crazy auch als Gastsänger von Queen zu hören war.

Im Jahr 2007 spielte die US-amerikanische Metal-Band Hellyeah auf einigen Konzerten eine Cover-Version unter dem Titel Stone Cold Wasted.

Misfire

Misfire ist der erste veröffentlichte Queen-Song, den Bassist John Deacon schrieb. Dieser nahm den Großteil der Gitarren auf und verwendete dabei auch den von ihm entwickelten „Deacy Amp“.[2]

Bring Back That Leroy Brown

John Deacon spielte Kontrabass und Brian May ein Ukulele-Banjo von George Formby. Freddie Mercury verwendete ein so genanntes „Jangle Piano“.

Kritiken in den Medien

Single Killer Queen

Sounds (Großbritannien), 1974: „Freddie Mercury comes through as a distinguished rock vocalist, and the backing, although complicated at times, is heard loud and clear.“[3]

NME (Großbritannien), 1974: „Queen have come up with a sound that’ll prove they aren’t any one-hit band.“[3]

Album Sheer Heart Attack

NME (Großbritannien), 1974: „A feast. No duffers, and four songs that will just run and run: Killer Queen, Flick Of The Wrist, Now I’m Here and In The Lap Of The Gods...revisited. Even the track I don’t like, Brighton Rock, includes May’s Echoplex solo, still a vibrant, thrilling experience whether you hear it live or on record.“[4]

All Music Guide (USA), von Greg Prato: „Queen’s second album of 1974 [...] helped bridge the gap between the mystical heavy metal of their early years and the hard rock/pop perfection of future releases. [...] Queen take on musical styles previously unexplored by hard rock bands – uplifting sounds from the Caribbean (‚Misfire‘) and a ragtime ditty (‚Bring Back That Leroy Brown‘).“[5]

Alternativ-Versionen

BBC-Versionen (5. BBC-Session von Queen, aufgenommen am 16. Oktober 1974, produziert von Jeff Griffin, gesendet am 4. November 1974 in ‚Bob Harris – Sounds of the Seventies‘):

  • Now I’m Here
  • Flick of the Wrist
  • Stone Cold Crazy
  • Tenement Funster

5.1-Surround-Sound-Mix:

  • Killer Queen (DVD Greatest Video Hits 1, 2002)

Remixe (von Hollywood Records):

8 der insgesamt 13 Songs des Albums wurden von Queen auch live gespielt: Brighton RockKiller QueenFlick of the WristNow I’m HereIn the Lap of the GodsStone Cold CrazyBring Back That Leroy BrownIn the Lap of the Gods...Revisited.

Das Video Live at the Rainbow (veröffentlicht 1992 als Teil des Box-Sets Box of Tricks) zeigt Live-Mitschnitte, die im Rahmen der Sheer Heart Attack-Tournee entstanden waren: Es enthält Aufnahmen der beiden Queen-Konzerte im Londoner Rainbow Theatre im November 1974. Die damalige Live-Version von Stone Cold Crazy war auch als B-Seite der Single The Miracle (1989) veröffentlicht worden. – Zu jenen Stücken, die von Queen bei ihren Auftritten am häufigsten gespielt wurden, zählt Now I’m Here; dieser Song war bis zur letzten Tournee in Originalbesetzung (1986) Teil des Live-Programms.

Chartplatzierungen

Album

Sheer Heart Attack erreichte in den Charts folgende Platzierungen:

  • #2 - Großbritannien (Platin).
  • #6 - Niederlande.
  • #9 - Norwegen.
  • #12 - USA (Gold).
  • #23 - Japan (Gold).

Singles

Killer Queen (11. Oktober 1974) – #2: Großbritannien (Silber), Irland; #3: Niederlande, Neuseeland, Norwegen; #10: Österreich; #12: Deutschland, USA; #13: Japan, #15: Kanada, #23: Australien.

Now I’m Here (17. Januar 1975) – #11: Großbritannien, #25: Deutschland, #32: Niederlande, #87: Japan.

Siehe auch

Artikel, die nur in der englischen Wikipedia vorhanden sind:
Air Studios (en) · Roy Thomas Baker (en) · Box of Tricks (en) · Deacy Amp (en) · George Formby (en) · Bob Harris (en) · Rainbow (en) · Mick Rock (en) · Rockfield Studios (en) · Mike Stone (en) · Trident Studios (en)

Weblinks

Quellennachweis

  1. Julie Webb: The contents of Freddie Mercury’s pants are his alone. In: New Musical Express, 2. November 1974, S. 39. (siehe z.B. hier)
  2. Brian May: Additional Note Deacy Amp History. In: Bri’s Soapbox, 30. Juni 2005. („[...] John Deacon did himself use the Amp with excellent effect – on Misfire (on the Sheer Heart Attack album) – in which John played all his own guitar harmonies ! All, that is, until I joined in at the end, doing ‘answering’ harmonies for the coda, into a keychange and then a fade.“)
  3. a b Zit. n. Jacky Gunn, Jim Jenkins: Queen. As It Began. Sidgwick & Jackson, London 1992, S. 83. ISBN 0-283-06052-2
  4. Zit. n. Gunn/Jenkins 1992, S. 84f.
  5. Greg Prato: Queen – Sheer Heart Attack. Review. In: All Music Guide.

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