Stoppenberg

Stoppenberg

Stoppenberg
Stadtteil von Essen

Lage von Stoppenberg im Stadtbezirk VI Katernberg/Schonnebeck/ Stoppenberg
Koordinaten 51° 28′ 39″ N, 7° 2′ 20″ O51.47757.038888888888955Koordinaten: 51° 28′ 39″ N, 7° 2′ 20″ O
Höhe 55 m ü. NN
Fläche 5,37 km²
Einwohner 16.763 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 3122 Einwohner/km²
Eingemeindung 1. Aug. 1929
Stadtteilnummer 38
Bezirk Stadtbezirk VI Katernberg/Schonnebeck/ Stoppenberg
Quelle: Statistik der Stadt Essen

Stoppenberg ist ein Stadtteil der Stadt Essen und liegt im Nordosten der Stadt. Stoppenberg wird durch die Stadtteile Altenessen im Westen und Norden, Katernberg im Nordosten, Schonnebeck im Osten, Frillendorf im Südosten und Essen-Mitte im Süden begrenzt.

Inhaltsverzeichnis

Charakter und Infrastruktur

Geprägt ist Stoppenberg hauptsächlich durch Wohnbebauung, einige Grünflächen und Kleingewerbegebiete.

In Stoppenberg befindet sich die an Katernberg und Schonnebeck grenzende Zeche Zollverein, Schacht 12. Der Industriekomplex Zeche Zollverein ist seit dem 31. August 2002 offizielles UNESCO-Weltkulturerbe.

Im Osten der Gemeinde lag die Schachtanlage Zeche Friedrich Ernestine. Das nach ihr benannte Gewerbegebiet an der Ernestinenstraße erinnert heute noch an den Standort dieses Bergwerks.

Die Buslinien 140, 160, 161 und 183 sowie die Straßenbahnlinie 107 führen durch Stoppenberg, ebenso der Nachtexpress NE2.[1] Durch die Nähe zur Stadtmitte ist der Essener Hauptbahnhof gut erreichbar.

Geschichte

Vorgeschichte

Der Stoppenberg (Kapitelberg) ist ein etwa 80 Meter hoher Hügel der inmitten von sechs anderen liegt. Diese Hügel sind geographisch gesehen Ausläufer der norddeutschen Tiefebene. Durch die Anordnung der Hügel entsteht bei deren Betrachtung durchaus der Eindruck, dass diese stufenförmig angeordnet sind. Daher auch der Name Stoppenberg, der sich im Laufe der Zeit wahrscheinlich aus Stufenberg entwickelte.

Erste urkundliche Erwähnung fand Stoppenberg mit dem Bau der Stiftskirche Maria in der Not auf dem Stoppenberg genannten Hügel durch die Essener Fürstäbtissin Schwanhild im Jahre 1073. Die ältesten Spuren einer Besiedelung von Stoppenberg wurden am Anfang des 21. Jahrhunderts an der Twentmannstraße gefunden und stammen aus dem 11. Jahrhundert, eben aus jener Zeit, in der die Fürstäbtissin Schwanhild die Stiftskirche bauen ließ.

Im Gebiet zwischen Ruhr und Lippe lebten um den Beginn der heutigen Zeitrechnung die Marser. Dieses Gebiet ist heute das Kernland des Ruhrgebiets, in dem Stoppenberg liegt. Die Marser besiedelten diesen Raum, nachdem die Sugambrer etwa um 8 v. Chr. durch die Römer vertrieben wurden.

Es ist wahrscheinlich, dass diese germanischen Völker auch Stoppenberg durchwanderten bzw. den „Stoppenberg/Stufenberg“ kannten. Der Historiker Professor Wormstall war im Jahre 1906 sogar der Auffassung, dass der sagenumwobene Standort des germanischen Heiligtums Tanfana sich auf dem „Stoppenberg“ befand. Archäologisch wurde das trotz Ausgrabungen am „Stoppenberg“ nie bewiesen.

Im Jahre 14 nahmen die Römer grausame Rache an den Marsern, weil sie im Jahre 9 an der Varusschlacht beteiligt waren. Die Marsen feierten im Herbst 14 wie üblich ganz friedlich ihr Tanfanafest mit Met und Tanz. Das Zentrum dieser Feierlichkeiten war nach Professor Wormstall der „Stoppenberg“ auf dem sich, wie oben erwähnt, die Tanfanasäule befunden haben soll.

Am Morgen danach wurden die Marser im gesamten Ruhr-Lippe-Gebiet von den Römern regelrecht abgeschlachtet. Danach besiedelten dann zunächst die Brutkerer das Gebiet zwischen Ruhr und Lippe.

Ortsgeschichte

Der Anfang Stoppenbergs liegt auf dem Kapitelberg. Hier befindet sich die 1073 im Auftrag der 15. Essener Äbtissin Swanhild erbaute Stiftskirche, eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit quadratischem Chorhaus. Sie ist die einzige Kirche im Essener Stadtgebiet, welche nie komplett zerstört, oder wie viele andere Essener Kirchen, nach Abriss oder Bombenbefall neu aufgebaut wurde. In früheren Jahren fanden lediglich einige Erweiterungen und Umbauten statt.

Seit 1808 gehörte Stoppenberg mit den Bauernschaften Altenessen, Huttrop, Frillendorf, Karnap, Katernberg, Rotthausen, Schonnebeck und Rüttenscheid zur neugegründeten Munizipalität Altenessen mit Sitz in Stoppenberg, welche 1813 zur eigenständigen Bürgermeisterei Altenessen erhoben wurde. Am 1. Januar 1874 wurden aus neugegründeten Bürgermeisterei Stoppenberg Altenessen und Karnap ausgegliedert.

Am 23. Oktober 1944 wurde die Stiftskirche bei einem Bombenangriff schwer beschädigt, um 1947 begann man mit dem Wiederaufbau. Wegen Bergschäden durch Kohleabbau musste die Stiftskirche Ende der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts unterfangen werden. Es erfolgte eine gründliche Renovierung des Altarraums und der Marienkapelle. Die neuen Fenster der Kirche, sowie der Kapelle und die Bemalung der Kassettendecke wurden nach Entwürfen des Essener Dombaumeisters Dr. Heinz Dohmen gefertigt. Auch bekam der aus dem 12. Jahrhundert stammende romanische Taufstein, der zu den wertvollsten Kunstschätzen des Landes gehört, einen neuen Platz. In der Stiftskirche befindet sich die Grabplatte des Freiherrn Franz-Ferdinand von Wenge, der durch die Gründung der 1758 erbauten St.-Antony-Hütte in Sterkrade, noch vor Thyssen und Krupp, Pionier der Stahlindustrie des Ruhrgebiets war. Am Fuße des Kapitelbergs steht die St. Nikolauskirche, welche eine der wenigen im Jugendstil erbauten Kirchen des Ruhrgebiets ist. Erbaut wurde sie, weil die Stiftskirche die wachsende Anzahl der katholische Pfarrmitglieder nicht mehr fasste. Ihre Einweihung erfolgte 1907 durch Kardinal Anton Fischer. In direkter Nachbarschaft befindet sich die evangelische Thomaskirche, ein schöner neugotischer Bau, der im November 1900 eingeweiht wurde und im Zweiten Weltkrieg Opfer von Bombenangriffen wurde. 1952 wurde die Kirche, die ihren Namen 1967 erhielt, nach dem Wiederaufbau zum gottesdienstlichen Gebrauch übergeben.

Bürgermeister

Die Bürgermeisterei Altenessen/Stoppenberg hatte von 1802 bis zur Eingemeindung 1929 zehn Bürgermeister:

  • 1802–1811: Bernhard Radhoff
  • 1811–1815: Johannes Alois Theodor Nienhausen
  • 1815–1834: Christian Noot
  • 1834–1840: Bertram Pfeiffer
  • 1840–1844: Ffried. Biegon v. Czudnochowski
  • 1844–1868: Friedrich de Wolff
  • 1868–1873: Ernst Pean
  • 1874–1891: Josef Hoeren
  • 1891–1924: Carl Meyer
  • 1924–1929: Franz Bernhard Alfers

Quellen

  1. Essener Verkehrs-AG [1]

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