- Storegga-Effekt
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Man spricht vom Storegga-Effekt, wenn ein Kontinentalabhang abbricht, weil sich die im Kontinentalabhang befindlichen Gashydrate destabilisieren. Häufig wird der Effekt durch ein Erdbeben begünstigt. Der Storegga-Effekt bezieht sich nur auf das Abbrechen, das durch die Auflösung stabilisierender Gashydrate ausgelöst wird, nicht auf das Abbrechen eines Kontinental-Abhanges im Allgemeinen.
Gashydrate, speziell Methanhydrat, wirken im allgemeinen stabilisierend auf die Kontinentalabhänge, an denen sie sich absetzen. Destabilisieren sich diese Methanhydrate infolge eines Druckverlustes oder Temperaturanstieges, dann werden dadurch auch die Kontinentalabhänge an dieser Stelle instabil und brechen ab. Das abbrechende Geröll und Gestein rutscht dann über die Abhänge mehrere hundert bis mehrere tausend Meter in die Tiefsee und ruft dabei einen Tsunami hervor. Der Tsunami entsteht, da durch die Masse an sich bewegendem Gestein dem Wasser ein Impuls gegeben und dessen Energie über die gesamte Höhe der Wassersäule sofort weitergegeben wird (Wasser ist wie die meisten Flüssigkeiten inkompressibel, d.h. kaum bzw. gar nicht komprimierbar).
Der größte bekannte solcher Abbrüche liegt im Storegga-Canyon vor der mittelnorwegischen Küste. Die auch als Storegga-Rutschmasse (engl. Storegga Slide) bekannte Schutt- und Geröllhalde erstreckt sich ca. 850 Kilometer weit Richtung Nordwesten, und ist bis zu 400 Meter hoch. Etwa eine Fläche von der Größe Islands brach dabei in drei Schüben vor ca. 7000 bis 25.000 Jahren ab. Der entstehende Tsunami hat nachweislich die Küsten von Schottland und Island überrollt.
Trivia
Frank Schätzing hat in seinem Roman Der Schwarm einen solchen durch eine Rutschung vor Norwegen verursachten Tsunami und die Auswirkungen, die er heutzutage auf die Nordseeküste haben könnte, beschrieben.
Weblinks
- Fahrtbericht von Geomar Kiel: Storegga Rutschmasse (Videosimulation des Tsunamis)
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