- Strandaufspülung
-
Unter dem Begriff Sandvorspülung (auch Strandaufspülung) versteht man eine Maßnahme des Küstenschutzes, einen Strand oder ein Ufer vor Sturmflutereignissen zu schützen, um Landverluste zu kompensieren. Diese Art des Küstenschutzes wird hauptsächlich auf der Nordfriesischen Insel Sylt und auf der Ostfriesischen Insel Norderney angewandt.[1]
Das Verfahren
Mit großen Saugbaggerschiffen, auch Hopperbagger genannt, wird Sand vom Meeresboden in einer Entfernung von ca. 12 km von der Küste entnommen. In einem Gemisch von 30 % Sand und 70 % Wasser wird es in einen ca 5.000 m³ großen Schiffstank befördert. Das Wasser lässt man anschließend wieder ablaufen. Zur Aufspülung am Land nähert sich das Schiff bis auf ca. 2 km der Küste. Dort wird es an eine Rohrleitung (Düker) angebunden, die als Verbindung zwischen Schiff und Strand dient. Diese Arbeit ist kompliziert und kann nur bei einem geringen Seegang von weniger als 5 Windstärken durchgeführt werden.
Das Wasser-Sand-Gemisch wird mit einem Druck von 7 bar an den Strand gepresst und mit großen Bulldozern verteilt. Nachdem der Sand zurechtgeschoben ist, kann er sofort wieder betreten werden. Wenn diese aufwändige Technik nicht durch schlechte Wetterverhältnisse beeinträchtigt wird, können pro Tag etwa 300 Meter Strandlänge aufgefüllt werden.
Durch Fangzäune an den Dünen soll neuer Sand aufgefangen werden, sodass eine Vordüne entsteht. Diese kann mit Strandhafer bepflanzt werden, um der Düne Halt zu geben.
Alternative Verfahren
Um Inseln vor Landverlust zu schützen, werden Buhnen oder Tetrapoden verwendet. Diese starren Materialien aus Beton, Metall oder Holz wirken als Wellenbrecher, bewirken jedoch nicht die Ablagerung von Sand. Eine Landgewinnung, wie es bei Lahnungen geschieht, ist auf diese Weise nur schwer möglich.
Einzelnachweise
- ↑ 280.000 Kubikmeter Sand von der Robbenplate für Norderney. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) (27. Juni 2007). Abgerufen am 26. Januar 2009.
Wikimedia Foundation.