Strassenbauer

Straßenwalze

Straßenbauer ist ein Handwerksberuf, der sich mit der Herstellung und Instandhaltung von Straßen, Wegen und Plätzen beschäftigt.

Straßenbauer ist heute in Deutschland ein anerkannter Ausbildungsberuf, Strassenbauer/in EFZ ein Grundberuf in der Schweiz.

Geschichte

Der Beruf existiert schon seit der Antike, als erste befestigte Straßen im vorderen Orient, Ägypten und China errichtet wurden. Über Griechenland, Etrurien und das römische Reich erreichten die befestigten Straßen und Wege allmählich Mitteleuropa. Mit dem Niedergang Roms geriet auch der Straßenbau in Mitteleuropa weitgehend in Vergessenheit. Erst zu Beginn der Neuzeit bekam das Handwerk in den sich entwickelnden Städten wieder Auftrieb. Dort wurde wieder begonnen, Straßen, Wege und Plätze zu befestigen. Im Emporkommen des Merkantilismus legten auch die Landesherren schließlich das Augenmerk auf die Erschließung ihrer Territorien durch Straßen. Der wirtschaftliche und auch militärische Nutzen wurde zunehmend erkannt. Den gegenwärtigen Höhepunkt erreichte das Handwerk schließlich durch den Siegeszug des Automobils.

Schwerpunkte

Der Tätigkeitsschwerpunkt des Berufs liegt heute vor allem bei Straßenbauarbeiten aller Art, einschließlich Wege- und Platzarbeiten für Verkehrsflächen, die für den Straßenverkehr bestimmt sind. Zum Begriff der Straße gehören dabei insbesondere der Straßenuntergrund, der Straßenunterbau, der Straßenoberbau, die Fahrbahn, die befestigten Seiten- und Trennstreifen, die Parkbuchten und die Bushaltestellenbuchten, die befestigten Parkplatzflächen, die Brücken, Tunnel, Entwässerungsanlagen, die Dämme, Durchlässe und Gräben - sofern es sich nicht um reine Erdarbeiten handelt. Außerdem obliegt ihnen die Herstellung von Rad-, Gehwegen und Parkflächen.^[1]

Viele der Tätigkeiten können ebenso gut auch von anderen Berufszweigen übernommen werden. Dazu gehören unter anderem das Verlegen von Kabel- und Versorgungsleitungen für Wasser, Gas und Strom, etwaige Landschaftsgestaltungsmaßnahmen und der Sportplatzbau. Straßenbauer können aber auch mit Deich- und Flussbaumaßnahmen und dem Herstellen von Gleisanlagen beauftragt werden. Zum Berufsbild gehören auch das Verlegen von Gehwegplatten, Bordsteinkanten und weitere zum Straßenbau gehörige Arbeiten, sowie die Bearbeitung der verschiedenen Materialien.

Berufsbildung

Deutschland

Heute ist der Beruf in Deutschland^[2] ein zulassungspflichtiges Handwerk, das heißt Voraussetzung für eine selbstständige Ausübung des Gewerbes sind die Meisterprüfung und der Eintrag in die Handwerksrolle. Die Lehrzeit bis zur Gesellenprüfung dauert im Allgemeinen 36 Monate.

Der Beruf Straßenbauer entwickelte sich in Deutschland aus dem früheren Beruf des Steinsetzers (Pflasterers), der die Pflastersteine als Belag im Straßen- und Wegebau verlegte.

Schweiz

In der Schweiz^[3] ist Strassenbauer/in EFZ ein Grundberuf, und schliesst nach 3 Jahren mit dem Eidg. Fähigkeitszeugnis ab.

Voraussetzung ist abgeschlossene Volksschule. Ausbildung erfolgt an der Berufsfachschule Verkehrswegbauer in Sursee (Blockkurse insgesamt 25 Wochen).

Verwandte Berufe sind Gleisbauer/in EFZ, Grundbauer/in EFZ, Industrie- und Unterlagsbodenbauer/in EFZ und Pflästerer/Pflästerin EFZ.

Weblinks

1. ↑ HWK Schwaben.de
2. ↑ Dt. Bundesjustizministerium: Verordnung über das Berufsbild
3. ↑ Beruf: Beruf: Strassenbauer/in EFZ (Grundbildung/Grundberuf). In: Berufe und Ausbildungen. berufsberatung.ch. Abgerufen am 20. Februar 2009. (dt.)