- Strassenschild
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Ein Straßenschild (nach § 42 StVO: "Straßennamensschild") zeigt den Namen einer Straße an, zum Beispiel Milchstraße (in Hamburg) oder Malschweg (in Berlin-Spandau) wie im Bild. Sie werden an Kreuzungen oder Einmündungen an Hauswänden oder frei stehenden Masten angebracht.
Inhaltsverzeichnis
Deutschland
Sie sind regional unterschiedlich, es gibt in Deutschland unter anderem folgende Typen:
- schwarzes Schild mit weißer Inschrift (Stuttgart, Düsseldorf)
- weißes Schild mit schwarzer Inschrift (Berlin, Hessen, NRW, Saarland, selten in Niedersachsen und Schleswig-Holstein)
- blaues Schild mit weißer Inschrift (meist im Süden und in Hamburg, München, Frankfurt, Kassel, Niedersachsen, vereinzelt auch im Saarland und in NRW)
- rote und blaue Schilder mit weißer Inschrift (Mainz)
- grünes Schild mit weißer Inschrift
- rote Schilder mit weißer Inschrift (Freising, Köln)
Berlin
In Berlin existieren zwei Arten von Straßenschildern: eine Westberliner und eine Ostberliner Variante, was der Deutschen Teilung geschuldet ist. Beide Versionen tragen schwarze Schrift auf weißem Grund, unterscheiden sich jedoch in der Schriftart: Die West-Schilder fallen besonders durch ihr charakteristisch verschnörkeltes ß in -straße auf, die Buchstaben der Ost-Schilder wirken "gedrungener".
Die Straßenbaubehörde hat die West- zur Gesamtberliner Variante auserkoren und ersetzt die alten Ost-Schilder nach und nach dort, wo dies aufgrund von Beschädigungen, Baumaßnahmen oder Umbenennungen erforderlich ist, durch Schilder im West-Stil.
Neben diesen Standardtypen werden in bestimmten Vierteln Straßenschilder in historischem Stil verwendet.
Mainz
In der Mainzer Innenstadt gibt es seit 1853 Straßenschilder mit blauem oder rotem Untergrund (mit weißer Schrift). Straßen mit blauem Schild laufen parallel zum Rhein, die mit rotem Schild senkrecht dazu. Die Anregung dazu gab bereits 1849 Josef Anschel durch einen Antrag auf Umänderung der Häusernummern. Außerdem steigen die Hausnummern in den Straßen mit roten Schildern mit der Nähe zum Rhein. In den Straßen mit blauen Schildern steigen die Hausnummern mit der Flussrichtung des Rheins.
München
Mit München verbindet man neben vielem anderen auch die Emailtafeln mit weißer Schrift auf blauem Grund. Diese hielten schon früh Einzug, vermutlich bereits Anfang des 20. Jahrhunderts und wiesen seitdem mehrere gestalterische Typen auf.
Weitere Formen in Deutschland
Italien
In Italien sind die Straßenschilder vieler Orte weiß mit schwarzer Inschrift und dünnem blauem Rand. In Südtirol meist noch mit Gemeindewappen.
Österreich
Wien
In Österreich gibt es zahlreiche Varianten von Straßenschildern. In Wien war das System der Straßenschilder sehr durchdacht. Seit 1862 werden die Straßen benannt. Davor hatte man die Häuser einfach durchnummeriert. Die Schilder zeigen die Nummer des Bezirkes und den Namen der Gasse. Die Schilder der Straßen, die vom Zentrum hinaus führten, waren eckig, die der anderen Gassen rund. Die Schilder im I. Wiener Gemeindebezirk waren generell eckig. Die Inschrift war schwarz. Die Ränder hatten verschieden Farben.
- I. Bezirk: rot
- II. Bezirk: violett
- III. Bezirk: grün
- IV. Bezirk: rosa
- V. Bezirk: schwarz
- VI. Bezirk: gelb
- VII. Bezirk: blau
- VIII. Bezirk: grau
- IX. Bezirk: braun
Nach den Eingemeindungen 1890 und 1892 erhielten die neuen Bezirke 10 bis 19 Schilder mit rotem Rand. Die Hausnummern waren nach dem gleichen Schema aufgebaut. Von 1920 bis 1923 hatten alle Schilder einen roten Rand, Schilder von Plätzen hatten rote Schrift, jene von Straßen schwarze Schrift. Seit 1923 sind die Schilder blau mit weißer Inschrift und statt Fraktur verwendet man Antiqua. Zwischen 1926 und 1945 versuchte man es noch einmal mit eckigen und runden Tafeln, im Grunde genommen sehen die Schilder noch heute ähnlich aus wie 1923. Seit den 80er-Jahren werden an alten Ensembles wieder vermehrt alte Tafeln nach der Richtlinie von 1863 angebracht, manche davon sind dilettantisch, unter anderem findet sich auf ihnen eine falsche Schreibung des Fraktur-s.
Graz
In Graz sind die Straßenschilder traditionell in grün mit weißer Schrift gehalten. Am Kopf mittig befindet sich der Bezirksname und die Bezirksnummer (in römischen Zahlen), darunter den Straßennamen.
Polen
In Polen gab es bereits Anfang des 19. Jahrhunderts Straßenschilder in großen Städten (von Johann Gottfried Seume für 1802 bezeugt). Eine in ganz Polen gültige Norm für die Gestaltung von Straßenschildern gibt es nicht, und so reicht die Palette von historistisch anmutenden Emailschildern mit weißer Serifen-Antiqua auf dunkelblauem (Międzyzdroje) oder dunkelgrünem (Krakau) Grund bis hin zu den sehr modern aussehenden Warschauer Schildern.
Nordamerika und Australien
In Nordamerika und Australien tragen Straßenschilder weiße Schrift auf grünem Grund.
Siehe auch
Literatur
- Peter Guttkuhn: Lübecker historische Straßenschilder. In: Vaterstädtische Blätter, Lübeck. 35. Jg., 1984, S. 37.
Weblinks
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