Street photography

Street photography

Street photography ist eine Genrebezeichnung der Fotografie, die zahlreiche Fotografen und Stile umfasst. Allgemein ist damit eine Fotografie gemeint, die im öffentlichen Raum entsteht, auf Straßen, in Geschäfte oder Cafés hineinblickend, Passantengruppen oder Einzelne herausgreifend, oftmals als Momentaufnahme, aber ebenso essayhafte Abfolge und Milieustudie. Bereits Atgets Aufnahmen von Paris und seinen Vororten können der Straßenfotografie zugerechnet werden.

Die Blütezeit begann in den 1930er Jahren mit den Möglichkeiten der schnelleren und kompakteren Kleinbildkameras, dem Aufkommen der Illustrierten und dem gesteigerten Interesse am Alltagsleben und dessen Facetten. Gerade das Genre der Straßenfotografie hat herausragende Bildbände hervorgebracht, darunter beispielsweise Brassaïs Paris de nuit (1932), Robert Franks The Americans (1959) oder in jüngerer Zeit Bruce Davidsons Subway (1986).

Straßenfotografien rangieren kompositorisch-stilistisch von dokumentarisch strengen Aufnahmen bis zu körnigen, bewusst verschwommenen oder gekippten Ansichten, gewagten Perspektiven und verzerrenden Spiegelungen. Die Unterschiede zwischen dokumentarischer und sogenannter kreativer Fotografie wurde insbesondere von Fotografen wie Lee Friedlander und William Klein in Frage gestellt.

Kriterien für Street-Fotografie (Streets)

  • Es werden Menschen in einer Outdoor-Szene oder -Situation gezeigt.
  • Diese Situation ist nicht gestellt, sondern hat sich im Augenblick der Ablichtung spontan ergeben; sie war nicht geplant, wenngleich eventuell zu erwarten. Die Situation ist also stets auch authentisch und hat dokumentarischen Charakter. Die Ästhetik sollte in Abgrenzung zum Bildjournalismus nicht bloß dokumentarischer Art sein, sondern in erkennbar künstlerischer Form gestaltet sein.
  • Die abgelichteten Menschen werden nicht als Porträt gestaltet und sind nicht als Privatpersonen gemeint, sondern als anonyme Figuren einer allgemeinen menschlichen Situation; daher zeigt ein Street nicht eine dem Fotografen bekannte Person in einer Pose, auch nicht eine öffentlich bekannte Person, sondern immer eine menschliche Grundsituation des Alltags auf der „Straße“, wobei „Straße“ nicht wörtlich zu nehmen ist, sondern als Synonym für öffentliche Räume. Die abgelichteten Personen sind stets nur die Protagonisten der eigentlich gemeinten menschlichen Situation.
  • Ein gutes Street zeigt eine erkennbare Grundsituation menschlicher Begegnung, wobei die Protagonisten zueinander sowie zu Strukturmerkmalen der Umgebung in einer ästhetisch harmonischen Beziehung zueinander stehen, sich also nicht gegenseitig nivellieren, sondern gemeinsam diese Grundsituation spontan und nicht geplant darstellen.
  • Ein gutes Street zeigt eine Situation des Augenblicks, die zwar genau so nicht wieder erscheinen wird, wenngleich der Charakter dieser Situation über den Moment hinausweisen und die Idee dieser einmaligen Erscheinung reflektieren sollte.
  • Ein Street ist stets das Produkt von Zufall und blitzschneller Erfassung des besonderen Moments durch den Fotografen; ein Street ist eher eine Entdeckung als eine Schöpfung des Fotografen. Der Street-Fotograf schafft nicht etwas, was es ohne ihn nicht gegeben hätte, er macht es nur sichtbar, allerdings auf eine schöpferische Art; es ermöglicht ihm ein Aufgehen in seiner durch ihn entdeckten Umwelt.

Berühmte Street-Fotografen


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