Streetfootball World Festival 06

Streetfootball World Festival 06

Die erste Straßenfußball-Weltmeisterschaft 2006 (offiziell streetfootballworld festival 06) wurde vom 2. bis zum 8. Juli 2006 in Deutschland, am Mariannenplatz in Berlin-Kreuzberg, ausgetragen. Die Schirmherrschaft des Projektes, das unter anderem von der deutschen Bundesregierung gefördert und am 28. Mai 2005 vorgestellt wurde, lag bei dem damaligen Fußball-Bundestrainer Jürgen Klinsmann als Gründer der Stiftung Jugendfußball.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund

Die Straßenfußball-WM 2006 war offizieller Bestandteil des Kunst- und Kulturprogramms der FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Veranstalter war streetfootballworld, ein weltweites Netzwerk für den Straßenfußball. Dem Netzwerk gehören etwa 80 Projekte an, die jungen Menschen mittels Straßenfußball und der dort geübten Werte wie Toleranz, Fairness und Teamgeist statt Einzelkämpfertum eine Chance zur Integration in die Gesellschaft geben wollen. Das Netzwerk wird vom Bundesjugendministerium gefördert.

Insgesamt traten 22 Mannschaften aus fünf Kontinenten an. Die Spieler, jugendliche Straßenfußballer im Alter von 16 bis 21 Jahren, spielten um die Copa Andrés Escobar, die nach jenem kolumbianischen Fußballer benannt wurde, der nach seinem Eigentor bei der Fußball-WM 1994 erschossen wurde.

Das Besondere an diesem Turnier war, dass es keine festen Regeln gab. So betrugen etwa in der Vor- und Zwischenrundenphase die Spielzeiten zwölf, später dann 20 Minuten. Weiterhin wurden vor jedem Spiel die Regeln neu unter den beiden spielenden Teams festgelegt. Da es keine Schiedsrichter gab, wurden Regelverstöße unter den Spielern selbst geklärt. Wichtig war, dass das Fair-Play-Prinzip eingehalten wurde.

Parallel zu den Spielen wurde am Mariannenplatz ein Kulturfestival mit Filmen und Fotoausstellungen zur Fußballkultur in verschiedenen Ländern veranstaltet. Am 2. Juli hatte der Film The Street and the Ball des Grimmepreisträgers Ciro Cappellari dort Weltpremiere.

Teilnehmer

Es nahmen folgende Teams teil:

Gruppe A:

Gruppe B:

Gruppe C:

Gruppe D:

Der erste Straßenfußball-Weltmeister wurde die Auswahl aus Kenia nach einem Elfmeterschießen im Finale gegen Südafrika. Afrika war der dominierende Kontinent, denn alle afrikanischen Mannschaften schafften den Einzug ins Viertelfinale.

Straßenfußball-Weltmeister 2006

Mathare Youth Sports Association (Kenia)

Visaprobleme bei afrikanischen Spielern

Achtung!
Die Neutralität dieses Artikels oder Abschnitts ist umstritten. Eine Begründung steht auf der Diskussionsseite.

Ursprünglich sollten 24 Mannschaften teilnehmen, jedoch gab es im Vorfeld des Turniers Diskussionen um die Teams aus Ghana (Play Soccer) und Nigeria (Search & Groom), deren Spieler keine Visa für den Aufenthalt in Deutschland erhielten. Beide Mannschaften wurden ersatzlos aus dem Spielplan gestrichen. In den dadurch entstandenen Spielpausen wurde die Arbeit der Organisationen aus Nigeria und Ghana vorgestellt.

Hans-Christian Ströbele brachte zu diesem Thema am 28. Juli zwei dringliche Fragen in die Fragestunde des Deutschen Bundestages ein, die von Staatsminister Gernot Erler beantwortet wurden[1]. Laut Erler wurden die Visa „wegen Nichtvorliegens der Voraussetzungen für die Visumerteilung, insbesondere wegen konkret begründeter Zweifel an ihrer Rückkehrbereitschaft“ versagt.

Die Mitarbeiter der Auslandsvertretung hätten die Anträge umfassend und intensiv geprüft und auch ausführliche persönliche Interviews mit den Antragstellern geführt. Darin sei deutlich geworden, dass die Jugendlichen keine gefestigte Zukunftsperspektive in ihrem Land hätten, weswegen man nicht von einer Rückkehrbereitschaft ausgehen könne. Außerdem wurde in mehreren Fällen die Echtheit der von den Spielern vorgelegten Urkunden bezweifelt.

Weblinks

Quellen

  1. Plenarprotokoll 16/42 S. 3916–3919

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Street football — s). Often the most basic of set ups will involve just a ball with a wall or fence used as a goal, or items such as clothing being used for goalposts (hence the phrase jumpers for goalposts ). The ease of playing these informal games means that… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”