Strega-Preis

Strega-Preis

Der Premio Strega (Strega-Preis) ist ein italienischer Literaturpreis, der jährlich für ein in Italien erschienenes Buch vergeben wird. Der Erscheinungszeitraum muss dabei zwischen in dem 1. Mai des vorangegangenen Jahres und dem 30. April des Jahres liegen.

Inhaltsverzeichnis

Preisvergabe

Die Villa Giulia in Rom.

Die Jury besteht aus 400 Personen des kulturellen Lebens (vorwiegend Literaturkritiker), genannt Amici della Domenica (dt.: Die Freunde des Sonntags). Die zur Wahl stehenden Bücher werden von jeweils zwei der Amici vorgeschlagen. Abgestimmt wird in zwei Wahlgängen, ein erster findet im Juni im Haus Bellonci statt, der zweite Anfang Juli im Nymphäum der Villa Giulia in Rom.

Unregelmäßigkeiten

Beim Preisträger des Jahrs 2009 (dem venezianische Autor Daniele Del Giudice) soll es zu Unregelmäßigkeiten gekommen sein. Bevor die Juroren Kopien des Buches erhielten soll der Autor bereits intern ausgelobt worden sein[1].

Geschichte

Die Idee zu diesem Preis entstand in dem Literatursalon von Maria und Goffredo Bellonci. Dieser wurde 1944, kurz vor Ende des zweiten Weltkriegs, gegründet und wurde zu einem Treffen der bekanntesten italienischen Künstler und Literaten dieser Zeit. Die Teilnehmer dieser Treffen wurden unter dem Namen Amici della Domenica bekannt. 1947 beschloss man zusammen mit Guido Alberti, einem Likörfabrikanten und Besitzer der Firma Strega einen Literaturpreis auszuloben. Erster Preisträger war Ennio Flaiano für seinen Roman Tempo di uccidere.

In den ersten Jahren wurde der Preis von den Besuchern des Salons vergeben, aus dieser Zeit stammt auch der bis heute gebräuchliche Name der Jurymitglieder. Nach dem Tod der Initiatoren wurde die Jury auf insgesamt 400 Personen erweitert.

Ein Zitat aus den Anfängen des Literatursalons von Maria Bellonci:

Cominciarono, nell'inverno e nella primavera 1944, a radunarsi amici, giornalisti, scrittori, artisti, letterati, gente di ogni partito unita nella partecipazione di un tempo doloroso nel presente e incerto nel futuro. Poi, dopo il 4 giugno, finito l'incubo, gli amici continuarono a venire: è proprio un tentativo di ritrovarsi uniti per far fronte alla disperazione. Prendiamo tutti coraggio da questo sentirci insieme. Spero che sarà per ognuno un vivido ricordo

Deutsche Übersetzung:

„Im Winter und Frühling 1944 begannen sich Freunde zu versammeln, Journalisten, Schriftsteller, Künstler, Literaten, Menschen aus allen Bereichen, vereint in der gemeinsam erlebten, schmerzvollen Gegenwart und mit unsicherer Zukunft. Später, nach dem 4. Juni, dem Ende des Alptraums, trafen die Freunde sich weiterhin: Es ist ein Versuch sich gemeinsam gegen die Hoffnungslosigkeit zu wehren. Wir alle beziehen Mut aus diesem Gemeinschaftsgefühl. Ich hoffe es wird für jeden einzelnen eine lebendige Erinnerung sein.“

Preisträger

Jahr Autor Werk
1947 Ennio Flaiano Tempo di uccidere
1948 Vincenzo Cardarelli Villa Tarantola
1949 Giovanni Battista Angioletti La memoria
1950 Cesare Pavese La bella estate
1951 Corrado Alvaro Quasi una vita
1952 Alberto Moravia I racconti
1953 Massimo Bontempelli L'amante fedele
1954 Mario Soldati Lettere da Capri
1955 Giovanni Comisso Un gatto attraversa la strada
1956 Giorgio Bassani Cinque storie ferraresi
1957 Elsa Morante L'isola di Arturo
1958 Dino Buzzati Sessanta racconti
1959 Giuseppe Tomasi di Lampedusa Il gattopardo
1960 Carlo Cassola La ragazza di Bube
1961 Raffaele La Capria Ferito a morte
1962 Mario Tobino Il clandestino
1963 Natalia Ginzburg Lessico famigliare
1964 Giovanni Arpino L'ombra delle colline
1965 Paolo Volponi La macchina mondiale
1966 Michele Prisco Una spirale di nebbia
1967 Anna Maria Ortese Poveri e semplici
1968 Alberto Bevilacqua L'occhio del gatto
1969 Lalla Romano Le parole tra noi leggere
1970 Guido Piovene Le stelle fredde
1971 Raffaello Brignetti La spiaggia d'oro
1972 Giuseppe Dessì Paese d'ombre
1973 Manlio Cancogni Allegri, gioventù
1974 Guglielmo Petroni La morte del fiume
1975 Tommaso Landolfi A caso
1976 Fausta Cialente Le quattro ragazze Wieselberger
1977 Fulvio Tomizza La miglior vita
1978 Ferdinando Camon Un altare per la madre
1979 Primo Levi La chiave a stella
1980 Vittorio Gorresio La vita ingenua
1981 Umberto Eco Il nome della rosa
1982 Goffredo Parise Il sillabario n.2
1983 Mario Pomilio Il Natale del 1833
1984 Piero Citati Tolstoj
1985 Carlo Sgorlon L'armata dei fiumi perduti
1986 Maria Bellonci Rinascimento privato
1987 Stanislao Nievo Le isole del paradiso
1988 Gesualdo Bufalino Le menzogne della notte
1989 Giuseppe Pontiggia La grande sera
1990 Sebastiano Vassalli La chimera
1991 Paolo Volponi La strada per Roma
1992 Vincenzo Consolo Nottetempo, casa per casa
1993 Domenico Rea Ninfa plebea
1994 Giorgio Montefoschi La casa del padre
1995 Maria Teresa Di Lascia Passaggio in ombra
1996 Alessandro Barbero Bella vita e guerre altrui di Mr. Pyle, gentiluomo
1997 Claudio Magris Microcosmi
1998 Enzo Siciliano I bei momenti
1999 Dacia Maraini Buio
2000 Ernesto Ferrero N.
2001 Domenico Starnone Via Gemito
2002 Margaret Mazzantini Non ti muovere
2003 Melania Mazzucco Vita
2004 Ugo Riccarelli Il dolore perfetto
2005 Maurizio Maggiani Il viaggiatore notturno
2006 Sandro Veronesi Caos Calmo
2007 Niccolò Ammaniti Come Dio comanda
2008 Paolo Giordano La solitudine dei numeri primi

Quellen

  1. Korruptionsfälle gefährden zwei italienische Literaturpreise. Abgerufen am 18. März 2009.

Literatur

  • Il premio strega, Mondadori, Milano 1969 (italienisch)

Weblinks


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