- Streptokarpus
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Drehfrucht Systematik Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige (Rosopsida)Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae) Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales) Familie: Gesneriengewächse (Gesneriaceae) Unterfamilie: Didymocarpoideae Gattung: Drehfrucht Wissenschaftlicher Name Streptocarpus Lindl. Drehfrucht (Streptocarpus), auch eingedeutscht Streptokarpus genannt, ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Gesneriengewächse (Gesneriaceae). Ihre Heimat liegt in den tropischen Regenwäldern Südafrikas und Madagaskars.
Inhaltsverzeichnis
Namen
Sowohl ihren deutschen als auch den botanischen Namen bekam diese Pflanzengattung aufgrund der spiralig gedrehten langen Früchte, welche von den meisten Arten gebildet werden. Der botanische Name Streprtocarpus leitet sich aus dem Griechischen ab: στρεπτός, streptos für gedreht und καρπός, karpos für Frucht.
Beschreibung
Streptocarpus-Arten sind immergrüne, ein- oder mehrjährige, krautige Pflanzen. Die Laubblätter der meisten Arten sind in Rosetten angeordnet. Ausnahmen sind einige Arten, welche nur ein einziges großes Blatt bilden, das lebenslang wächst, wie zum Beispiel Streptocarpus wendlandii und Streptocarpus dunnii. Bei den Arten der Untergattung Streptocarpella wachsen die gegenstängigen Blätter wie auch die Blüten an den Stängeln entlang verteilt; zu ihnen gehört beispielsweise Streptocarpus saxorum. Die länglichen Laubblätter sind meist fein behaart, kraus und brechen leicht.
Die Blüten stehen an langen Blütenstandsschäften einzeln oder zu mehreren in zymösen Blütenständen. Die zwittrigen, zygomorphen Blüten sind fünfzählig. Die fünf Kelchblätter sind meist frei, höchstens an ihrer Basis verwachsen. Die fünf Blütenkronblätter sind röhrig verwachsen; die Kronröhre endet zweilippig. Von den zwei Paaren Staubblättern ist nur eines fertil, das andere Paar fehlt meist. Nektarien sind vorhanden. Der eiförmige bis zylindrische Fruchtknoten ist unterständig.
Die Hauptblütezeit reicht von Februar bis Oktober, die einzelnen Blüten halten einen Tag bis mehrere Wochen je nach Art und Sorte. Die Blütenfarben reichen von blau über violett und rosa bis rot und weiß. Auch Züchtungen mit mehrfarbigen Blüten gibt es.
Die Pflanzen bilden gedrehte Kapselfrüchte mit sehr feinen Samen; ein Gramm Samen enthält circa 40.000 bis 80.000 Korn. Die Drehfrucht ist ein Lichtkeimer. Meist wird sie jedoch durch Blattstecklinge vermehrt.
Pflege im Zimmer
Die Arten und Sorten der Drehfrucht mögen es entsprechend ihrer tropischen Herkunft ganzjährig warm ohne direkte Sonne und haben gern eine hohe Luftfeuchtigkeit. Beim Gießen ist darauf zu achten, nur auf die Erde, nicht aber auf oder zwischen die Blätter zu gießen, da dies zur Fäulnis der Blätter und Blütentriebe führen kann. Aus demselben Grund sollten die Pflanzen daher auch weder besprüht werden noch dauerhaft in einem wassergefüllten Untersetzer oder Übertopf stehen. Bei mäßigem Gießen blüht die Drehfrucht lange und intensiv.
Systematik
Untergattungen
Die Gattung Streptocarpus besteht aus den beiden Untergattungen Streptocarpus und Streptocarpella Engl..
Arten (Auswahl)
Bei manchen Autoren sind auch die Arten der Gattung Saintpaulia in die Gattung Streptocarpus eingegliedert. Es gibt etwa 130 Arten (inklusive Saintpaulia 155 Arten) in der Gattung Drehfrucht (Streptocarpus).
Artenauswahl:
- Streptocarpus caulescens
- Streptocarpus cynandrus
- Streptocarpus dunnii
- Streptocarpus eylesii
- Streptocarpus gardenii
- Streptocarpus grandis
- Streptocarpus hirticapsa
- Streptocarpus michelmorei
- Streptocarpus nobilis
- Streptocarpus parviflorus
- Streptocarpus polyanthus
- Streptocarpus pumilus
- Streptocarpus pusillus
- Streptocarpus rexii: ist ein Elternteil bei vielen Hybriden.
- Streptocarpus solenanthus
- Streptocarpus saxorum
- Streptocarpus umtaliensis
- Streptocarpus vandeleurii
- Streptocarpus wendlandii
- Streptocarpus × hybridus
Forschungsobjekt
Die Gattung Streptocarpus ist seit langem ein Forschungsobjekt, bei dem verschiedene Aspekte der Botanik wie die Phylogenie und Ontogenie verschiedener Arten unter anderem mit Hilfe biochemische und molekularbiologischer Methoden untersucht werden. Dieter Heß entdeckte 1961 die mRNA als Auslöser der Blühinduktion bei Streptocarpus wendlandii.
Allgemeines
Gesneriaceae sind in den USA sehr beliebt und so gibt es eine Pflanzengesellschaft, deren Mitglieder sich mit ihren Arten und Sorten beschäftigen.
Quellen
- Anton Weber & Laurence E. Skog: The Genera of Gesneriaceae von der Fakultät Botanik der Universität Wien & Department of Systematic Biology, Botany Smithsonian Institution, 2007: Streptocarpus.
- Streptocarpus bei der Gesneriad Reference Website. (engl.)
- Checkliste der Gesneriaceae - für eine Liste aller Arten den Gattungsname in die Suchmaske eingeben.
Weblinks
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