- Strohdach
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Der Strohdecker ist ein aussterbender Handwerksberuf.
Ein Strohdecker hatte früher das Fachwerkhaus mit einem Strohdach zu versehen. Diese Bedachungsart war bis zur 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts üblich, nahm aber aufgrund von Verboten wegen der Brandgefährdung ab und wird heute nicht mehr angewendet. Strohdächer waren früher auf der Wetterseite auf 25 Jahre und auf der Kehrseite auf 30 Jahre Haltbarkeit ausgelegt. Die Dächer wiesen meist einen Durchmesser von 6 Zoll (1/2 Fuß) auf.
Als Handwerkzeug benutzte der Strohdecker ein großes scharfes Messer und ein Deckbrett. Auf dem Deckbrett war ein großer Holzgriff und ein langer Eisenspieß zum Einhaken in das Stroh. Mit diesem Brett wurden die ausgebreiteten Roggenstrohhalme an den Stoppelenden in die schräge Lage geklopft, gestrichen und gestriegelt, wobei das Messer schräge Halmenden schnitt.
Als Stroh wurde nur Roggenstroh verwendet, welches mit der Sichel geschnitten sein musste, damit kein Halm geknickt war.
Wenn das Dach beiderseits mit Stroh belegt war, wurde das überstehende Stroh auf dem Dachfirst umgebogen und darauf die Firstdecke mit Rasenwasen ausgelegt. Dieser Rasen war rechteckig abgehauen, ein Fuß breit, drei Fuß lang und 2 1/2 bis 3 cm dick.
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