- Stropharia rugosoannulata
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Riesenträuschling Systematik Klasse: Agaricomycetes Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae) Ordnung: Blätterpilze (Agaricales) Familie: Träuschlingsartige (Strophariaceae) Gattung: Träuschlinge (Stropharia) Art: Riesenträuschling Wissenschaftlicher Name Stropharia rugosoannulata Farl. Der Riesen- oder Kulturträuschling (Stropharia rugosoannulata) ist eine Pilzart aus der Gattung der Träuschlinge (Stropharia). Im Handel wird er manchmal auch als Braunkappe bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Der Riesenträuschling bildet große, in Hut und Stiel gegliederte Fruchtkörper, der Hut wird 8–15, in Ausnahmefällen bis 25 cm breit. Die Hutoberfläche ist schwach schmierig, aber nie schleimig, wenn auch mit kleinen schleimigen Warzen. Die Hutfarbe reicht von blass graubraun, gelbbraun, rostbraun bis kastanienbraun oder graublau. Eine gelbhütige Form wird als var. lutea bezeichnet. Der Rand des Hutes ist anfangs stark eingerollt. Die Lamellen sind grau- bis schwarzviolett gefärbt, sie sind dünn und stehen eng. Der 7–16 cm breite und 2–2,5 cm starke Stiel ist weißlich, im Alter auch weißbräunlich gefärbt und hohl werdend, er ist trocken und kahl, an seinem Grund sitzen auffällig lange, verzweigte Myzelstränge.
Ökologie
Der Riesenträuschling ist ein saprobiontischer Bewohner von verrottenden Pflanzenabfällen, Stroh, Holz-und Rindenhäcksel und Humus und nährstoffreicher Erde, er wächst auf Ruderalplätzen, in Gärten, Parkanlagen an Straßenböschungen und Wegränder, auf Strohmieten und Abfallhaufen. Die Fruchtkörper erscheinen in Mitteleuropa im Frühjahr und Herbst, es besteht eine ausgeprägte Fruktifikationslücke im Sommer.
Verbreitung
Der Riesenträuschling ist eine holarktisch-subatlantisch verbreitete Art, die in Japan, Nordamerika, Argentinien und Europa nachgewiesen wurde. In Europa werden Funde aus Italien, Frankreich, den Niederlanden, Großbritannien, der Schweiz, Österreich, Deutschland, Tschechien und Polen gemeldet, nördlich kommt die Art bis Norwegen und Schweden vor. In Europa wird die Art erst seit den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts gefunden, möglicherweise wurde sie aus Nordamerika eingeschleppt. In Deutschland kommt der Riesenträuschling im Norden und Nordwesten zerstreut vor, sonst ist er selten. Die Art ist in Deutschland in Ausbreitung begriffen, sie profitiert unter anderem von der zunehmenden Verwendung von Holzhäcksel und Rindenmulch in Gärten und Parks.
Bedeutung
Der Riesenträuschling ist ein beliebter Speisepilz, der seit etwa 1970 auch kultiviert wird. Als Kulturpilz wird auf Stroh gezüchtet. Es wurden individuelle Unverträglichkeiten sowie Vergiftungen mit Riesenträuschlingen berichtet, die in Parkanlagen auf Holzschredder gesammelt wurden.
Quellen
- H. E. Laux: Der große Kosmos-Pilzführer. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2001, ISBN 3-440-08457-4
- G. J. Krieglsteiner, A. Gminder: Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 4, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-3281-8
- J. Breitenbach, F. Kränzlin: Pilze der Schweiz, Band 4. Verlag Mykologia, Luzern 1995, ISBN 3-85604-040-4
- Reinhard Conrad: Verspeiste „Parkpilze“- Der Tintling, 4, 2006, S. 63, ISSN 1430-595-X
Weblinks
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