- StudioCanal
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Canal+ ist ein in Frankreich landesweit zu empfangender Bezahlfernsehsender.
Canal+ startete im Jahr 1984 und ist damit einer der ältesten Bezahlfernsehsender in Europa. Charakteristisch ist, dass das Hauptprogramm nahezu landesweit über die normale Hausantenne zu empfangen ist. Wie nahezu alle Bezahlfernsehsender strahlt Canal+ relativ aktuelle Spielfilme mehrmals über einen Zeitraum von zwei Monaten aus. Auffallend ist, dass fast alle ausländischen Filme dabei abwechselnd in französischer Synchronfassung oder im Original mit Untertiteln gezeigt werden.
Neben Kinofilmen und Sport gehören auch Serien, Dokumentationen und Pornographie zum festen Programmbestandteil von Canal+. Einmal pro Jahr wird eine „Schwulen-Nacht“ veranstaltet, mit Filmen, Dokumentationen und auch Pornos mit homosexuellem Inhalt.
Seit Mitte der neunziger Jahre betreibt Canal+ das digitale Bouquet CanalSatellite. Die damals neue digitale Technik brachte Canal+ auch erstmals einen Bezahlfernseh-Konkurrenten, die Plattform TPS, Television par Satellite (dt. Fernsehen über Satellit).
Im Jahr 1991 war Canal+, zusammen mit Bertelsmann, Initiator des auf dem Kanal Teleclub hervorgegangen Senders Premiere. Der von Premiere verwendete analoge Dekoder aus dieser Zeit war mit dem von Canal+ identisch, auffallend war der „weiße Schlüssel“, den man in den Dekoder stecken musste, um das Programm zu dekodieren.
Schon vorher hatte Canal+ begonnen zu expandieren: Aus FilmNet wurde Canal+ Benelux und Canal+ Skandinavien, es entstanden Canal+ Kanäle in Spanien und Belgien (in Spanien und im französisch-sprachigen Teil Belgiens ebenfalls über Hausantenne) und in Polen.
Viele dieser Kanäle sind inzwischen weiterverkauft und oftmals umbenannt: Canal+ in Belgien heißt nun PRIME (in Flandern) bzw. BeTV (in der Wallonie), in den Niederlanden heißen die Kanäle nun FILM 1 und SPORT 1 und in Spanien hat der analoge Free-TV-Sender Cuatro das terrestrische Programm ersetzt.
Der Sender strahlt unter anderem seit 1988 die Sendung Les Guignols de l'info (dt. die Kasper) und einige andere Sendungen unkodiert aus. Gleichzeitig finanziert der Sender viele Kinofilme und den Profifußball. Dies ist besonders bei französischen Filmen sichtbar, in deren Vorspann oft „avec la participation de Canal+“ (in Zusammenarbeit mit Canal+) zu lesen ist. Diese Co-Finanzierung ist nicht ganz uneigennützig, da Spielfilme und Sport zu den beiden Zugpferden von Canal+ zählen. International beteiligt sich Canal+ unter dem Namen StudioCanal (früher Le Studio Canal+) an Kinofilmen. Die Canal-Plus-Gruppe gehört zum Medienkonzern Vivendi Universal.
In heftige Kritik geriet der Kanal, als er am 6. November 2005 Videoaufnahmen der Pariser Krawalle 2005 verfälschte. Randalierer offenbar nordafrikanischer Herkunft riefen vernehmlich „Sarkozy, sale juif“ („Sarkozy, dreckiger Jude“), dies wurde per Untertitel als „Sarkozy fasciste“ wiedergegeben. Man warf Canal+ Rücksichtnahme auf eine durch die Regierung gedeckte, antisemitische Haltung breiter Bevölkerungsschichten, insbesondere der französischen Muslime, vor.[1][2][3][4]
Quellen
- ↑ Will France denounce a Muslim icon?, Cinnamon Shenker, worldnetdaily.com, 24. Mai, 2006
- ↑ Méfiez-vous des sous-titres! Appel à témoins, Media-Ratings, 12. April 2006
- ↑ Incitation à la haine, UPJF, 15. November 2005
- ↑ Propos de certains émeutiers: une vidéo inquiétante, Videoaufnahme bei UPJF
Weblinks
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