Sturmvogel – deutscher Jugendbund

Sturmvogel – deutscher Jugendbund

Der Sturmvogel – deutscher Jugendbund ist ein deutscher Jugendverband, der zu den rechtsextremen Organisationen gezählt wird.[1][2]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Sturmvogel wurde September 1987 in Lippoldsberg von Mitgliedern des zuvor aus der Wiking-Jugend ausgetretenen Arbeitskreises Junge Familie gegründet. Gründer waren Reiner Schmitz und Rudi Wittig, letzterer war bis zur Abspaltung Bundesführer der Wiking-Jugend. Zwischen Wittig und Wolfgang Nahrath, Nachfolger Wittigs als Bundesführer der Wiking-Jugend und Mitgründer der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands, war es zum Richtungsstreit gekommen, da Wittig und seine Anhänger eine engere Zusammenarbeit mit der Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei forderten.[3] Seit 1984 war es zu einer Annäherung beider Organisationen gekommen.[4]

Der stellvertretende Bundesführer des Sturmvogels, Ralf Küttelwesch, war Anfang der 90er Jahre einer der verantwortlichen Studenten eines von Hans-Helmuth Knütter eingerichteten „Ost-West-Arbeitskreises“, der Veranstaltungen mit Hans-Dietrich Sander, David Irving und Frank Rennicke in Räumen der Universität Bonn organisiert hatte.[5]

Personelle Verknüpfungen gab es Anfang der 1990er Jahren mit der Deutschen Liga für Volk und Heimat, dem Bund Deutscher Unitarier und der Initiative Gesamtdeutschland.[6] Mitglieder des Verbands nahmen 1992 an der Ijzerbedevaart und 1993 an einem Rudolf-Heß-Gedenkmarsch teil.[6] Heutige Kooperationspartner sind unter anderem der Freibund und der Deutsche Mädelwanderbund.[7]. Im Juli 2006 warb die Deutsche Stimme, das Parteiorgan der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands, zum wiederholten Male für den Sturmvogel.[8]

Aktivitäten

Der Sturmvogel beruft sich auf die Tradition des Wandervogels und der deutschen Jugendbewegung und beschreibt sich als unabhängig und nicht religiös oder parteipolitisch gebunden. Zu seinen Aktivitäten zählen Gruppenstunden und Fahrten, deren Ziele hauptsächlich in Osteuropa in „»deutsche(n) Siedlungsgebiete« wie d(em) Sudetenland, Oberschlesien, Ungarn oder Pommern“ liegen.[6] Programmatisch orientiert sich der Verband an den nationalrevolutionären Gruppen der Weimarer Republik um Karl Otto Paetel.[6]

Literatur

  • Jens Mecklenburg (Hrsg.): Handbuch deutscher Rechtsextremismus. Elefanten Press, Berlin 1996. ISBN 3-88520-585-8

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jens Mecklenburg (Hrsg.): Handbuch deutscher Rechtsextremismus. S. 250f
  2. Deutscher Bundestag: Drucksache 13/1461 vom 19.05.1995
  3. Michael Schomers, Deutschland ganz rechts, Kiepenhauerb & Witsch 1990, S.131
  4. Kurt Faller, Heinz Siebold, Neofaschismus. Dulden? Verbieten? Ignorieren? Bekämpfen?, Röderberg, Frankfurt, 1986, S. 173
  5. Jürgen Grewen, Wider dem Antifaschismus, in: Der Rechte Rand, Nov. 1992, S.20
  6. a b c d apabiz.de: Profil: Deutscher Jugendbund – Sturmvogel, aufgerufen am 28. Dezember 2006
  7. 100jahre-maedchenwandervogel.de, aufgerufen am 28. Dezember 2006
  8. deutsche-stimme.de, aufgerufen am 28. Dezember 2006

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