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Luigi Sturzo, auch Don Sturzo (* 26. November 1871 in Caltagirone, Italien; † 8. August 1959 in Rom) war ein italienischer Priester und Politiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Sturzo wurde 1894 zum katholischen Priester geweiht, studierte an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom und unterrichtete ab 1898 in seiner Heimatstadt Theologie und Philosophie. Um 1900 gehörte er der sozialreformerischen Bewegung der Christlichen Demokraten um Romolo Murri an. Von 1905 bis 1920 war er dort darüber hinaus stellvertretender Bürgermeister und war eine der führenden Persönlichkeiten innerhalb der Katholischen Aktion (Azione Cattolica).
1919 zählte er (gemeinsam u.a. mit Alcide De Gasperi) zu den führenden Gründungsmitgliedern des Partito Popolare Italiano (PPI), aus der 1942 die Democrazia Cristiana (DC) hervorging. Er agierte als deren Generalsekretär (von 1919 bis 1923), konnte sich in der Partei 1922 aber nicht mit seiner Ablehnung einer Beteiligung der PPI an der Regierung Mussolinis durchsetzen, zumal die Kurie die innerparteilichen Gegner Sturzos unterstützte. Am 10. Juli 1923 trat er von diesem Posten zurück, sein Nachfolger wurde Alcide De Gasperi. 1924 begann er mit der Herausgabe der Zeitschrift Partito Popolare Italiano, als entschiedener Gegner des faschistischen Regimes Mussolinis emigrierte er noch im selben Jahr nach Großbritannien, wo er mehrere politische Studien, so zum Thema Totalitarismus verfasste. 1940 ging er in die USA, wo er bis 1946 in New York lebte. 1946 kehrte er nach Italien zurück, spielte in der DC aber keine führende Rolle mehr. Ab 1953 hatte er einen Sitz im italienischen Senat, einer der beiden Kammern des italienischen Parlaments, inne, da er durch Staatspräsident Luigi Einaudi zum Senator auf Lebenszeit ernannt wurde.
Ehrungen
Nach Luigi Sturzo ist ein 1951 gegründetes historisch-sozialwissenschaftliches Forschungsinstitut in Rom benannt. Im Rahmen des Premio Amalfi wird ein Luigi-Sturzo-Sonderpreis für Politische Studien vergeben. In diversen italienischen Städten wurden Straßen nach Luigi Sturzo benannt.
Ein Verfahren zur Seligsprechung Sturzos wurde im Mai 2002 eingeleitet
Literatur
- Bohn, Jutta: Das Verhältnis zwischen katholischer Kirche und faschistischem Staat in Italien und die Rezeption in deutschen Zentrumskreisen (1922-1933). Frankfurt am Main 1992.
- Fanello Marcucci, Gabriella: Luigi Sturzo. Vita e battaglie per la libertà del fondatore del Partito popolare italiano. Mailand 2004.
Weblinks
- Literatur von und über Luigi Sturzo im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Webseite des Instituto Luigi Sturzo (italienisch)
Personendaten NAME Sturzo, Luigi ALTERNATIVNAMEN Don Sturzo KURZBESCHREIBUNG italienischer Politiker und katholischer Priester GEBURTSDATUM 26. November 1871 GEBURTSORT Caltagirone STERBEDATUM 8. August 1959 STERBEORT Rom
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