- Subtraktiven Farbmischung
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Die Subtraktive Farbsynthese (auch Subtraktive Farbmischung) ist ein optisches Modell, das die Entstehung von Körperfarben beschreibt.
Reflektiert ein Körper Licht, wird dabei nicht nur die Lichtmenge, sondern auch Farbe des Lichtes verändert. Dabei werden immer Anteile der Lichtfarbe reduziert (subtraktiv = reduzierend).
Werden dagegen Lichtfarben (hinzu)gemischt, spricht man von additiver Farbsynthese.Inhaltsverzeichnis
Quantitativer physikalischer Aspekt
Quantitativ wird die spektrale Leistungsverteilung von Licht beim Durchdringen eines Filters in den relevanten Wellenlängenbereichen um einen Faktor (zwischen 0 und 1) verkleinert. Sie wird also nicht subtraktiv, sondern multiplikativ verändert. Der Begriff multiplikative Farbmischung hat sich aber in der Farbenlehre nicht durchgesetzt.
Anwendung
In der Praxis sind Farbstoffe allerdings nicht in der theoretisch erforderlichen Reinheit verfügbar. Diese hätten eine gleichmäßig intensive Absorption im gewünschten Spektralbereich und gar keine Absorption an den (Durchlass-)Wellenlängen): sogenannte Blockfarbstoffe.
Es gibt also real keine Optimalfarben, deren spektrale Absorptionskurve ein Rechteck sein müsste. In der Praxis überlageren sich die Absorptionskurven und erscheinen als Glockenkurven.
Die Überlagerung der Spektren ist nicht linear verknüpft und kann daher nicht ohne weiteres in CMY umgerechnet werden. Deshalb und aus technischen Gründen wird in der praktischen Nutzung zu Cyan, Magenta und Gelb noch intensitätsverbesserndes Schwarz eingesetzt.
Siehe auch: Farbe und Farbnachstellung
Zusatzfarben
Schwarz (Drucktechnik)
Für den Vierfarbdruck ist eine zusätzliche Druckfarbe Schwarz (Key) notwendig, weil sich die drei CMY-Grundfarben in der Praxis nicht ausreichend zu Schwarz addieren (korrekt gesprochen: ihre Reflexion sich nicht ausreichend zu Null subtrahiert) - dafür hat man das CMYK-Farbmodell entwickelt.
Kunstdruck
Beim Kunstdruck, wie für den Druck von Reproduktionen auf Kunstdruckpapier, wird Schwarz zusammen mit geeigneten sechs oder auch mehr Farbpigmenten gedruckt. Zusammen mit dem Weiß des Papieres als weiterer Komponente wird der Farbraum erweitert.
Fotofarben
Bei Computerdruckern liefert die farbliche Wiedergabe mit den üblichen drei Grundfarben nicht die gewünschte Qualität. Insbesondere beim Tintenstrahldruck reicht die Farbstärke der (lasierenden) Farbtinte mitunter nicht aus. Auch die Größe der Tropfen kann eine ausreichende Auflösung verhindern. Durch die Erweiterung der Farbpalette mit den zusätzlichen Grundfarben Fotocyan und Fotomagenta lässt sich die Farbbrillanz verbessern.
Manche Drucker verwenden auch Rot- und Blau-Varianten zur Erweiterung des Farbraums.
Schmuckfarben
Die verwendeten Farbstoffe (genormte Druckfarben) decken allerdings nicht den gesamten wahrnehmbaren Farbraum ab, so dass bestimmte Farben durch subtraktive Farbmischung sodann nicht darstellbar sind. Häufig verwenden auch Designer solche Farben beim Corporate Design von Unternehmen, die sich die Nutzung des Farbtons in werbetechnischen Zusammenhängen schützen lassen. Beim Druck ist der Farbeindruck ferner nicht alleine von den verwendeten Farbstoffen, sondern auch von Untergrund (Bedruckstoff) und Lichteinfall abhängig. Oft ist hier ein Verhalten bei unterschiedlichem Lichteinfall erwünscht, der mit gewöhnlichen Farben nicht erreicht werden kann (etwa Glänzen bei goldfarbenem Druck). Aus diesen Gründen werden ergänzend oft noch zusätzliche Schmuckfarben verwendet. Diese Schmuckfarben erweitern die Farbpalette über den Rahmen des CMYK eines Nom-Vierfarbendruckes. Für Gold-, Silber-, Kupfertöne sind zwangsläufig glänzende Metallpigmente nötig, meist Bronzeblättchen oder blättchenförmige Alupigmente, nur für edle Zwecke werden entsprechende Gold- oder Silberpigmente eingesetzt. Angemerkt sei hier, dass ein körnerförmiges Alupulver lediglich ein Grau ergeben würde, deshalb der Hinweis auf die Definition der DIN 5033.
Einsatzgebiete
Siehe auch
Literatur
- Harald Küppers: Schnellkurs Farbenlehre. DuMont Literatur und Kunst Verlag, Köln 2006.
- Harald Küppers: Das Grundgesetz der Farbenlehre. DuMont Literatur und Kunst Verlag, Köln 1978. 10. Auflage 2002.
Die in diesem Artikel verwendeten Farben werden auf jedem Monitor anders dargestellt und sind nicht farbverbindlich. Eine Möglichkeit, die Darstellung mit rein visuellen Mitteln näherungsweise zu kalibrieren, bietet das nebenstehende Testbild: Tritt auf einer oder mehreren der drei grauen Flächen ein Buchstabe (R für Rot, G für Grün oder B für Blau) stark hervor, sollte die Gammakorrektur des korrespondierenden Monitor-Farbkanals korrigiert werden. Das Bild ist auf einen Gammawert von 2,2 eingestellt – den gebräuchlichen Wert für IBM-kompatible PCs. Apple-Macintosh-Rechner hingegen verwenden standardmäßig einen Gammawert von 1,8.
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