Suburbana Bologna-Vignola

Suburbana Bologna-Vignola

Die Suburbana Bologna–Vignola (wo Suburbana ungefähr dem deutschen Wort S-Bahn entspricht) wurde bereits 1882 eröffnet und war die erste außerstädtische Dampfstraßenbahn in der Provinz Bologna, die die Innenstadt von Bologna mit der Stadt Vignola in der Provinz Modena noch heute verbindet. Seit ihrer Herkunft war es sowohl für den Güter- als auch für den Passagierentransport sehr wichtig. Insbesondere die Strecke von Bologna nach Casalecchio di Reno war schon Ende des 19. Jahrhunderts für den Stadtverkehr überaus bedeutend.

Suburbana Bologna–Vignola
Geografische Daten
Kontinent Europa
Land Italien
Region Emilia-Romagna
Streckenbezogene Daten
Legende
Bahnhof, Station
Bologna C
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Strecke nach Milano C
Haltepunkt, Haltestelle
Bologna Borgo Panigale
Haltepunkt, Haltestelle
Casteldebole
Bahnhof, Station
Casalecchio Garibaldi
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Porrettanabahn nach Porretta
Haltepunkt, Haltestelle
Ceretolo
Haltepunkt, Haltestelle
Palasport
Haltepunkt, Haltestelle
Riale
Haltepunkt, Haltestelle
Zola Pilastrino
Bahnhof, Station
Zola Municipio
Haltepunkt, Haltestelle
Zola Chiesa
Haltepunkt, Haltestelle
Ponte Ronca
Bahnhof, Station
Via Lunga
Bahnhof, Station
Crespellano
Haltepunkt, Haltestelle
Muffa
Bahnhof, Station
Bazzano
Provinzgrenze Bologna/Modena
Haltepunkt, Haltestelle
Savignano sul Panaro Mulino
Bahnhof, Station
Savignano sul Panaro
Bahnhof, Station
Vignola
Strecke nach Modena – heute stillgelegt

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ursprung

Die Linie wurde am 5. April 1883 eingeweiht und die erste Strecke verlief zwischen der Piazza Malpighi in der Innenstadt Bolognas und dem Meloncello (dem Einfallstor des 10 km langen Laubengangs zur Wallfahrtskirche Santuario della Madonna di San Luca). Bis 5. Juni 1883 wurde die Strecke bis Casalecchio di Reno verlängert. Am 9. Dezember 1883 erreichte die Strecke Bazzano und die Verlängerung bis Vignola konnte erst am 28. April 1886 umgesetzt werden, gerade weil die Provinz Modena die Genehmigung zum Bau der Straßenbahn weigerte. Der wichtigste Güterbahnhof war Casalecchio Garibaldi, ein Kreuzungsbahnhof zwischen der Porrettanabahn und der Suburbana. Hier wurden die Frachten für die vielen Industrieanlagen des durch die Bahn befahrenen Gebiets umschlagen.

Anfang 20. Jahrhundert

Die Straßenbahn, bis damals Vermögen der Gesellschaft Anonima Ferrotramviaria dell'Emilia mit Sitz in Bologna, wurde von der Privatgesellschaft Rotondi-Almagià übernommen und dann 1905 von der belgischen Firma Les Tramways de Bologne, die schon seit 1904 die elektrischen Straßenbahnen der Stadt betrieb. Am 1. Mai 1907 elektrifizierte die belgische Gesellschaft die Bahnstrecke Bologna Piazza Malpighi–Casalecchio. Die Stromspannung betrug ungefähr 600 Volt mit der damals merkwürdigen Verwendung von elektrischen Antriebwagen.

Zwischen den Weltkriegen

Nach dem Ersten Weltkrieg erwarb die Gemeinde Bologna die gesamte Linie von der Gesellschaft Les Tramways de Bologne, um im Jahre 1927 die gesamte Bahnstrecke zwischen Vignola und Bologna auszubauen. Arbeiten für einen neuen Abzweig rund um den Ort Casalecchio im Jahre 1931 begonnen und ein neuer Bahnhof mit neuen Frachtlagern wurde am 28. Oktober 1938 eingeweiht.

Zweiter Weltkrieg

Während des Zweiten Weltkrieges erlitt die Eisenbahn nach Vignola große Schäden. Am 14. Oktober 1944 bombardierten die Alliierten die Bahnstrecke und der Dienst musste eingestellt werden. Der Durchbruch der nahen Gotenstellung bewog die deutschen Truppen, die Gleise zu untergraben, während das gesamte Rollmaterial nach Deutschland gebracht wurde. Viele Bürger benutzten vor allem im Winter 1944/1945 die Holzschwellen der Bahn zum Heizen. Die Alliierten, die das Gebiet am 20. April 1945 belagerten, konfiszierten die gesamte Bahnstrecke.

Nachkriegszeit

Im August 1946 wurde der Wiederaufbau beschlossen, aber es gab keine Einigung darüber, wie dies zu bewerkstelligen sei. Der Bürgermeister von Bologna, Giuseppe Dozza, bestand darauf, man müsse das Straßenbahnnetz von der Stadt bis Bazzano wieder in Stand setzen, um den Passagierverkehr verstärkt zu fördern. Das Gewerbegebiet forderte nämlich auch erneut einen Gütertransport. Die nach Deutschland abgeschleppten Fahrzeuge waren noch nicht zurückgekehrt. Die Strecke zwischen Casalecchio di Reno und Savignano sul Panaro wurde erst im Oktober 1950 wieder in Stand gesetzt. In der Zeit des Wiederaufbaus verband eine Buslinie Bologna mit Vignola. Schließlich wurde im Jahre 1955 die Brücke auf dem Panaro wiederaufgebaut und die Züge konnten wieder Vignola erreichen. 1996 wurde die Strecke zwischen Bologna Piazza Malpighi und Casalecchio eingestellt. Die heutigen Züge verkehren in dieser Strecke über die Porrettanabahn.

Weblinks

  • [1] Gesellschaft, die die Vorortbahn noch heute betreibt

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