- Baileybrücke
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Die Bailey-Brücke ist eine transportable, aus vormontierten Einzelbauteilen zusammensetzbare, Not- oder Behelfsbrücke. Sie wird auch als Brückengerät oder als Pionierbrückengerät bezeichnet. Die ursprüngliche Entwicklung wurde in Deutschland gemacht, die wesentliche Weiterentwicklung fand dann aber in Großbritannien statt. Donald Coleman Bailey, ein Armeeangestellter, der Modellbrücken zu seinem Hobby hatte, schlug diese Konstruktionsweise seinen Vorgesetzten vor. Die ersten Brücken waren 1944 einsatzbereit.
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Verwendung
Bailey-Brücken sind mit relativ wenig Aufwand aufbaubar und werden daher nicht nur von Militärs weltweit eingesetzt, auch große Rettungsorganisationen verwenden Bailey-Brücken. So hat die Fachgruppe Brückenbau des THW neben der Bailey-Brücke auch die D-Brücke im Einsatz.
Historisch
Im Zweiten Weltkrieg kamen Bailey-Brücken beispielsweise in folgenden Fällen zum Einsatz:
- Behelfsbrücke bei Son, nördlich von Eindhoven über den Wilhelminakanal (Operation Market Garden)
- Behelfsbrücke über die Saar, aufgebaut im Artilleriefeuer der Deutschen
- Behelfsbrücke über den Rhein bei Wesel (Operation Plunder)
- Behelfsbrücke über die Werra bei Laubach, errichtet von englischen Pionieren als Ersatz für die gesprengte Autobahnbrücke bis 1952, genutzt bis 1963
- „Patton“-Brücke als erste feste Brücke in Köln nach dem Zweitem Weltkrieg (1946-1951) [1]
Bailey-Brücken in neuerer Zeit:
- Behelfsbrücke in Mostar als Ersatz für die später wieder aufgebaute Stari most.
- Behelfsbrücke in Glashütte nach dem Elbehochwasser erbaut durch das THW Müllheim.
Für andere Zwecke
Der Startturm für den Start der Skylark-Raketen in Woomera (Australien) wurde aus Segmenten von Bailey-Brücken zusammengesetzt.
Technik
Die Einzelbauteile haben im Schnitt ein maximales Gewicht von etwa 300 kg und können auch auf kleineren Fahrzeugen transportiert werden. In den USA gibt es drei Army-Normgrößen für Bailey-Brücken, genannt M1, M2 und M3.
Bailey-Brücken sind heute technisch überholt, es kommen aber eine Reihe anderer Brückengeräte zum Einsatz, etwa die Z-Brücke oder das Brückengerät SBG 66.
Weblinks
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