- Baillet-Latour
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Theodor Graf Baillet de Latour (* 15. Juni 1780 in Linz; † 6. Oktober 1848 in Wien) war ein österreichischer Offizier und Politiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Latour entstammte einer altadeligen Familie in den Niederlanden und Österreich und war der Sohn des Feldmarschallleutnants, Feldzeugmeisters und Präsidenten des Hofkriegsrats Maximilian Graf Baillet von Latour (1737–1806). Er zeichnete sich in den Befreiungskriegen aus, wurde 1815 Generalmajor und 1846 Feldzeugmeister. Er war Ritter des Maria Theresia-Ordens. Seit April 1848 war er, als einziger Vertreter der äußersten Rechten, Kriegsminister in der konstitutionellen Regierung Österreichs.
Latour wollte die Truppenbewegungen des kroatischen Adligen und österreichischen Generals Joseph Jellačić unterstützen und diesem ein Wiener Bataillon schicken, das gegen die aufständischen Ungarn kämpfen sollte. Aufrührerische Teile der Wiener Bevölkerung versuchten dies zu verhindern und erstürmten das Kriegsministerium, wobei Latour gelyncht und anschließend an einer Straßenlaterne aufgehängt wurde. Dieses Vorgehen wurde von den Aufständischen in der Wiener Oktober-Insurrektion insofern verallgemeinert, indem man das Wort laternisieren erfand und es auf weitere Personen anzuwenden drohte.
Der Anschlag vom 6. Oktober führte zur Abreise des kaiserlichen Hofes aus Wien und markiert den Beginn des Wiener Oktober-Aufstands.
Trivia
Das Liedermacherduo Christoph und Lollo hat ein Moritat auf das Ableben von Theodor Baillet Graf von Latour geschrieben, das die Vorgänge vom 6. Oktober 1848 behandelt.[1]
Literatur
- Meyers Großes Konversations-Lexikon, Sechste Auflage, 1904–1911
- Baillet von Latour, Theodor Graf von. In: Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, 1. Band, Wien 1856, Online-Version:[1]
Einzelnachweise
Personendaten NAME Baillet von Latour, Theodor KURZBESCHREIBUNG österreichischer Kriegsminister GEBURTSDATUM 15. Juni 1780 GEBURTSORT Linz STERBEDATUM 6. Oktober 1848 STERBEORT Wien
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