Sudan People's Liberation Army

Sudan People's Liberation Army
Rechts das Wappen der sudanesischen Volksbefreiungsarmee.

Die Sudanesische Volksbefreiungsarmee (SPLA) ist eine 1983 in Sudan gegründete Rebellengruppe, die eine Autonomie des animistischen-christlich-schwarzafrikanischen Südsudans gegenüber dem islamisch geprägten Norden fordert. Sie ist der militärische Flügel der Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung SPLM und kämpfte bis 2005 gegen die Regierungen Dschafar Muhammad an-Numeiris, Sadiq al-Mahdis sowie Präsident Omar Hassan Ahmad al-Bashir.

Der Kommandant der SPLA ist Salva Kiir Mayardit, der seit dem Tod John Garangs auch Anführer der SPLM ist. Der Krieg in Südsudan trägt Züge eines Religionskrieges wie auch eines ethnischen Krieges. Er ist genauso ein Kampf um die Kontrolle der im Süden vorhanden Erdölreserven. Das erklärte Ziel der SPLA ist die Errichtung eines säkularen und demokratischen Sudans.

Geschichte

Anführer der SPLA war von 1983 bis zu seinem Unfalltod 2005 John Garang, ein Dinka. Er erhielt eine wissenschaftliche und militärische Ausbildung in den USA, wo er auch promovierte. 1991 spaltete sich die SPLA in zwei Hauptparteien: Die SPLA-Torit unter John Garang, benannt nach ihrem damaligen Zentrum Torit und die SPLA-Nasir, benannt nach dem Hauptort Nasir der abtrünnigen Fraktion unter Riek Machar, einem Nuer und Lam Akol, einem Schilluk. Innere Zerstrittenheit führte zu weiteren Abspaltungen und zum Bürgerkrieg zwischen den Fraktionen.

Datei:Flag SPLM Karima.jpg
Seit dem Friedensabkommen 2005 ist die SPLA als politische Partei SPLM auch in Nordsudan vertreten. SPLM-Flagge vor Parteibüro in Dorf nahe Karima.

Diese internen Konflikte waren die Ursache für eine hohe Zahl von zivilen Toten, Verwundeten und Vertriebenen, mitverantwortlich für mehrere Hungersnöte und behinderten die Arbeit der Operation Lifeline Sudan. Im April 1997 schloss die SPLA unter Riek Machar einen separaten Friedensvertrag mit Khartum (Khartoum Peace Agreement, KPA) und Machar führte die mit der sudanesischen Regierung verbündete South Sudan Defense Force (SSDF). Taban Deng Gai, ein Nuer, der mit Machar zur SPLA-Nasir gewechselt war, wurde Anführer der politischen Partei United Democratic Sudan Forum (UDSF), die seit 1996 ebenfalls mit der sudanesischen Regierung verbunden war. Seit 1996 auf Seiten der Regierung stand auch die 1995 in Südsudan gegründete Equatoria Defense Force (EDF), die die SPLA als Bedrohung sah, später unabhängig operierte und sich erst 2002 mit den anderen Gruppen verbündete.

Die SPLA unter Garang blieb die wichtigste Rebellengruppe des Südens. Verhandlungen über ein Ende des Bürgerkrieges mit der Regierung endeten jedoch ergebnislos, 2002 wurde jedoch ein sechs Monate langer Waffenstillstand und eine entmilitarisierte Zone ausgehandelt.

Im Februar 2003 eskalierte der Konflikt in Darfur, mit Billigung oder Beteiligung der SPLA. Am 9. Januar 2005 schloss die SPLA einen Friedensvertrag mit der sudanesischen Regierung. Er sieht neben der Entwaffnung der Rebellen und dessen Integration in die reguläre Armee ein Referendum im Jahr 2011 vor, bei dem entschieden werden soll, ob Südsudan im Gesamtstaatsgebiet verbleibt. Überwacht werden soll der Friedensvertrag von der UNMIS.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sudan People's Liberation Army/Movement — Not to be confused with the Sudan People s Liberation Movement in North Sudan or the Sudan Liberation Movement/Army in Darfur. Sudan People s Liberation Movement …   Wikipedia

  • People's Liberation Army (disambiguation) — People s Liberation Army is a name that has been used by several armies and guerrilla movements.Africa* Sahrawi Popular Liberation Army, the armed wing of Frente POLISARIO * People s Liberation Army of Namibia, the armed forces of SWAPO during… …   Wikipedia

  • Sudan People's Liberation Movement — Rechts das Wappen der sudanesischen Volksbefreiungsarmee. Die Sudanesische Volksbefreiungsarmee (SPLA) ist eine 1983 in Sudan gegründete Rebellengruppe, die eine Autonomie des animistischen christlich schwarzafrikanischen Südsudans gegenüber dem… …   Deutsch Wikipedia

  • People's Liberation Army —   中国人民解放军   Emblem of the People s Liberation Army Founded August 1, 1927 Service branches …   Wikipedia

  • People's Liberation Army General Staff Department — The People s Liberation Army General Staff Department (simplified Chinese: 中国人民解放军总参谋部; traditional Chinese: 中國人民解放軍總參謀部; pinyin: Zhōngguó Rénmín Jifàngjūn Zǒngcānmóubù) is the command organ and the headquarters for the Chinese People s… …   Wikipedia

  • Sudanese People's Liberation Army/Movement — Rechts das Wappen der sudanesischen Volksbefreiungsarmee. Die Sudanesische Volksbefreiungsarmee (SPLA) ist eine 1983 in Sudan gegründete Rebellengruppe, die eine Autonomie des animistischen christlich schwarzafrikanischen Südsudans gegenüber dem… …   Deutsch Wikipedia

  • History of the People's Liberation Army — Military history of the People s Republic of China redirects here. The history of the People s Liberation Army began in 1927 with the start of the Chinese Civil War and spans to the present, having developed from a peasant guerrilla force into… …   Wikipedia

  • Liberation Army — may refer to:General*Earth Liberation Army *National Liberation ArmyAfrica*Army for the Liberation of Rwanda *Azanian People s Liberation Army *Caprivi Liberation Army *Moroccan Army of Liberation *Sudan People s Liberation ArmyAsia*Arab… …   Wikipedia

  • Liberation Army (disambiguation) — Liberation Army may refer to:General*Earth Liberation Army *National Liberation ArmyAfrica*Army for the Liberation of Rwanda *Azanian People s Liberation Army *Caprivi Liberation Army *Karen National Liberation Army *Moroccan Army of Liberation… …   Wikipedia

  • Modernization of the People's Liberation Army — Main article: History of the People s Liberation Army The military modernization program of the People s Liberation Army which began in the late 1970s had three major focuses. First, under the political leadership of Deng Xiaoping, the military… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”