Sudauer

Sudauer

Die Jatwinger (auch Jadwinger, Jotwinger/jotvingiai, Sudauer/sudūviai, Jatwägen, Pollexaner) waren ein westbaltischer, mit den Prußen eng verwandter Stamm im historischen Gebiet Sudauen/ (prußisch "sudawa, sudowia" = sumpfiger Ort, daher auch Sudauer), heute geteilt zwischen Polen, Litauen und Weißrussland.

Gebiet

Der später masurische Teil des Territoriums der Jatwinger wurde vom Deutschritterorden als letztes prußisches Stammesgebiet im 13. Jahrhundert erobert. Die jatwingische Sprache war dem Altpreußischen ähnlich.

Niedergang der Sudauer

Ab dem Jahr 700 kam es zu Kämpfen zwischen den Sudauern und ihren slawischen Nachbarn. Mal waren die einen, dann die anderen die Angreifer.

1260 erhoben sich die Litauer gegen den Deutschen Orden, der durch das polnische Teilherzogtum Masowien zur Niederwerfung der prussischen Widersacher in die Region geholt worden war. Die Sudauer unterstützten den Aufstand und fielen tief in Ordensland ein. 1277 wandte sich der Orden gegen die Sudauer, die nun ihrerseits weitere erfolgreiche Raubzüge in das Ordensland unternahmen. Ein angreifendes Sudauerheer wurde vernichtet. 1281 bekämpfte der Orden mit seiner gesamten militärischen Macht den Sudauerfürsten Skomand. Dieser musste 1283 kapitulieren und trat zum christlichen Glauben über. Ein Teil der Sudauer wurde vertrieben, 1.600 von ihnen in den "Sudauerwinkel" des Samlandes umgesiedelt. Dieser Teil des Samlands hieß bis 1945 Sudauerwinkel, obwohl die ehemaligen Sudauer zu dieser Zeit längst assimiliert waren. Skomand und seine Nachfahren bekamen Land übereignet und gehörten fortan zum hohen preußischen Adel. Ein Teil der Sudauer verblieb auf ihrer Scholle.


Siehe auch: Pruzzen, Preußen, Ostpreußen, Altpreußische Sprache


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