Sudla

Sudla

Sesebi (auch Sese oder Sudla genannt) ist eine befestigte Stadt (ca. 400 x 500 m groß) in Obernubien, am Westufer des Nils zwischen dem 2. und 3. Nilkatarakt, gegenüber von Delgo im heutigen Sudan.

Inhaltsverzeichnis

Name

Sesebi ist die von Ägyptologen benutzte Bezeichnung des Ortes, deren Etymologie unsicher ist, aber vielleicht auf eine Fehlinterpretation von Sese zurück geht. Das nächstliegende moderne Dorf ist Sese (am Berg Sese).[1]

Geschichte

Gründungsbeigaben an der dortigen Stadtmauer zeigen, dass der Ort anscheinend besonders unter Amenophis IV. (ca. 1340–1324 v. Chr) ausgebaut wurde. Einzelne Funde deuten aber an, dass es hier auch schon vorher eine Ansiedlung gab. Die Funde belegen eine Besiedlung bis in die Ramessidenzeit (um 1188 v. Chr. bis 1069 v. Chr.).

Details

Sesebi hat einen planmäßig ausgeführten Stadtplan mit Blocks von Häusern, die in einem Schachtbrettmuster angelegt worden sind. Es konnten zwei Typen an Häusern unterschieden werden:

  1. kleine Wohneinheiten mit Mittelraum ohne sanitäre Anlagen
  2. große, wohl zweistöckige Gebäude mit sanitären Anlagen und einem Schlafzimmer mit einer Nische für das Bett

Im Norden der Stadt fanden sich vier Tempel, die wohl alle von Amenophis IV. erbaut worden sind. Sie waren Amun, Mut und Chons, sowie dem Sonnengott Aton geweiht. Sie wurden unter Sethos I. und Ramses II. vollkommen umdekoriert.

Nekropolen fanden sich westlich der Stadt. Die Gräber waren meist schon stark beraubt.

Erforschung

Die Tempelruinen waren schon seit langem bekannt. Die Stadt wurde 1937-1938 von H. W. Fairman unter der Egypt Exploration Society ausgegraben. Es ist bisher nur ein Vorbericht zu den Ausgrabungen erschienen.[2]

Quellen

  1. siehe die Diskussion bei Fairman, Journal of Egyptian Archaeology 24 (1938), S. 151–152
  2. Fairman, Journal of Egyptian Archaeology 24 (1938), S. 151–154

Literatur

  • H. W. Fairman: Preliminary report on the Excavations at Sesebi (Sudla) and Amarah West, Anglo-Egyptian Sudan, 1937-8, in: Journal of Egyptian Archaeology 24 (1938), S. 151–156; besonders S. 151–154.
  • Karola Zibelius-Chen: Sesebi, in: Lexikon der Ägyptologie 5, Wiesbaden 1984, Spalte 888–889, ISBN 3-447-02489-5

Weblinks


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