Sumach (Sumach-Rhus)

Sumach (Sumach-Rhus)
Rhus
Giftefeu (Rhus radicans), Illustration

Giftefeu (Rhus radicans), Illustration

Systematik
Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Sumachgewächse (Anacardiaceae)
Gattung: Rhus
Wissenschaftlicher Name
Rhus
L.
Essigbaum (Rhus hirta)

Die Gattung Rhus gehört zur Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae) und beinhaltet etwa 150 Arten. Dazu gehören zum einen die Arten der ehemaligen Gattung Toxicodendron, die Giftefeu und Gifteichen, zum anderen viele Arten die man als Sumach bezeichnet, zum Beispiel der Essigbaum und der Gewürzsumach. Das Verbreitungsgebiet sind die gemäßigten und subtropischen Zonen vor allem in Südafrika und dem afrikanischen Tropengebirge, in Ostasien und Nordamerika. Viele Arten sind von wirtschaftlicher Bedeutung bei der Herstellung von Gerb- und Färbemittel. Alle Arten sind mehr oder weniger giftig und können Hautreizungen hervorrufen.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Es sind in der Mehrzahl laubabwerfende oder immergrüne Sträucher, seltener Lianen oder kleine Bäume. Kennzeichen sind die wechselständigen, meist unpaarig gefiederten Blätter, die kräftigen Triebe und die fleischigen Wurzeln. Die meisten Arten führen Milchsaft. Eine Mehrzahl der Arten ist zweihäusig, die übrigen sind polygam. Die Blüten sind klein und haben fünf Kronblätter und fünf Staubblätter, die unter einem Diskus von brauner Farbe entspringen. Sie stehen in end- und achselständigen Rispen und Thyrsen. Es werden rundliche oder abgeflachte Steinfrüchte gebildet, mit sehr hartem Endokarp, harzigem Mesokarp und dünnem Exokarp. Die Samen keimen epigäisch und enthalten kein Endosperm (also kein Nährgewebe für den Samen).

Etymologie

Der Gattungsname Rhus wurde schon von den Römern verwendet und leitet sich vom griechischen rhous ab, das wahrscheinlich auch von den Griechen aus einer anderen, heute nicht mehr fassbaren Mittelmeersprache entlehnt wurde. Mit rhus bezeichneten die Römer den Gerbersumach (Rhus coriaria) der in Vorderasien verbreitet ist, und auch rhus Syriaca genannt wurde. Er war in der Antike als Gewürz- und Heilpflanze und als Lieferant von Gerbstoffen bekannt.[1]

Systematik

Die Taxonomie der Gattung hat sich im Laufe der Zeit mehrfach geändert. Einige Autoren unterscheiden neben der Gattung Rhus noch die Gattungen Toxicodendron Mill. und Schmaltzia Desv., deren Arten sonst der Gattung Rhus zugerechnet werden. Dadurch schwankt die Zahl der enthaltenen Arten erheblich und wird mit Werten zwischen 35 und 200 angegeben.

Nach Miller[2] wird die Gattung Rhus in zwei Untergattungen und mehrere Sektionen gegliedert:

  • Untergattung Rhus: Mit etwa 10 Arten. Das Areal ist disjunkt: Nordamerika (vier Arten), Ostasien (drei Arten), Hawaii (eine Art), und Europa (eine Art).
  • Untergattung Lobadium: Mit drei Sektionen und etwa 25 Arten. Mit Arealen von Nordamerika bis Mittelamerika:
    • Sektion Lobadium
    • Sektion Styphonia
    • Sektion Sumac

Nach Rehder[3] werden nur zwei Sektionen unterschieden:

  • Sektion Sumac DC, mit Blüten in endständigen Rispen, dicht behaarten, roten Früchten und gefiederten Blättern
  • Sektion Toxicodendron Gray, mit axillären Blütenständen und weißlichen bis bräunlichen, kahlen Früchten

Arten

Von den etwa 150 Arten leben etwa 100 in den außertropischen Gebieten der Nord- und Südhalbkugel, etwa 20 davon in temperierten und semiariden Gebieten Nordamerikas, etwa 60 im gemäßigten Asien und nur drei Arten in Europa. In Mitteleuropa kommt keine Art natürlich vor, der Essigbaum (Rhus hirta) ist aber häufig kultiviert und aus Kultur verwildert zu finden.

Belege

  • Schütt, Weisgerber, Schuck, Lang, Stimm, Roloff: Enzyklopädie der Sträucher. Nikol, Hamburg 2006, S. 263-266, ISBN 3-937872-40-X
  • A. J. Miller, D. A. Young, J. Wen: Phylogeny and biogeography of Rhus (Anacardiaceae) based on ITS sequence data. In: Int. J. Plant Sci. 162/2001, S. 1401-1407
  • Schütt, Schuck, Stimm: Lexikon der Baum- und Straucharten. Nikol, Hamburg 2002, S. 445, ISBN 3-933203-53-8

Einzelnachweise

  1. Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3. Auflage, Nikol, 2005, ISBN 3-937872-16-7
  2. Miller et al.: Phylogeny and biogeography of Rhus (Anacardiaceae) based on ITS sequence data
  3. A. Rehder: Manual of Cultivated Trees and Shrubs Hardy in Nort America. 2. ed Dioscorides Press, Portland, OR. 1986, zitiert nach Schütt et al.: Enzyklopädie der Sträucher

Weblinks


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