- Sumi-e
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Sumi-e (jap. 墨絵, dt. Tuschebild) ist die Schwarz-Weiß-Kunst der Tuschmalerei (Tusche: jap. Sumi). Sie wurzelt in der asketischen Haltung der Zen-Mönche und arbeitet mit den sparsamsten Mitteln. Sie will mehr andeuten als aussprechen und ist in ihrer Weltdistanziertheit der Gegenpol zur lebensfrohen Kunst des Yamato-e.
Von Sesshū Tōyō und Motonobu Kano führt der Weg des Sumi-e über Miyamoto Musashi [1] direkt in unsere Zeit, in der das Werk eines Taikan Yokoyama [2]von besonderer Bedeutung ist.
Die Kunst des Sumi-e erfordert eine hochgradige Beherrschung des Materials, denn jeder Pinselstrich auf Seide oder Papier ist unwiderruflich. Dies hat in Ostasien zu einem außerordentlichen Feingefühl für den Ausdruckswert der Linie geführt. Wie die Form eines Schriftzeichens bereits seinen inneren Gehalt zum Ausdruck bringt, so soll die Pinselführung eines Tuschbildes schon sein Wesen ausdrücken. Das Zauberwort der Tuschmalerei heißt "Notan", tiefe und leichte Töne. Von dem Künstler des Sumi-e wird erwartet, dass er mit seiner schwarzen Tusche mindestens den gleichen Reichtum an Tönen zu schaffen vermag wie mit der Fülle bunter Farben. Ein bekanntes Meisterwort lautet: "Wenn man die schwarze Tusche geschickt behandelt, dann ergeben sich die fünf Farben fast von selbst".
Dadurch, dass die Dinge aller Farbe entkleidet sind und aus dem Zusammenhang mit der Umgebung gelöst werden, wird ihre innere, geistige Struktur spürbar, ihr "wirklicher" Charakter erscheint. Je sparsamer die Mittel der Darstellung, je fragmentarischer das Ganze zu werden scheint, desto bedeutender und hintergründiger wird der Ausdruck der Linie; aus den Linien spricht dann etwas, was nicht an den Dingen sichtbar wird, sondern was in und hinter ihnen steht.
Der einzige deutsche Künstler, der den Rang eines Sumi-e Meisters bekleidet, ist der in den USA lebende Maler Jan Zaremba. Als langjähriger Schüler des Zenmeisters Dr. Hisashi Ohta, der in Japan zu Lebzeiten als "living national treasure" verehrt wurde, wurde ihm von diesem der Meistergrad in Sumi-e verliehen.
Literatur
- Hans Schwalbe: Japan. Prestel, München 1979, ISBN 3-7913-0486-0
- Naomi Okamoto: Japanische Tuschmalerei für Einsteiger 1993, ISBN 3-8043-0229-7
- Naomi Okamoto: Aquarellieren in japanischer Tuschmalerei 1995, ISBN 3-8043-0291-2
- Naomi Okamoto: Japanese Ink Painting - The Art of Sumi-e 1996, ISBN 0-8069-0833-5
- Emi Akamatsu: Japanische Blumenmalerei. Knaur, 2005, ISBN 978-3-426-64191-0
Weblinks
Siehe auch
Kategorien:- Zen
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