Sun Ssu-Miao

Sun Ssu-Miao
Sun Si Miao, abgebildet auf einer Briefmarke der Volksrepublik China (1962)

Sun Si Miao (chin. 孫思邈, Sūn Sīmiǎo auch: Sun Si-Miao, Sun Simiao und Sun Ssu-Miao; 581-682 n.Chr.) wurde in der Grafschaft Yao (heute Stadtgebiet von Tongchuan)[1], der chinesischen Provinz Shanxi[1] geboren. Er war schon zu Lebzeiten ein berühmter Arzt und Religionswissenschaftler (Epoche der Tang-Dynastie), dessen Werke bis heute überliefert sind.

Es ist beschrieben, dass er sich bereits im Alter von sieben Jahren täglich Texte mit tausenden von Wörter merken konnte; später studierte er den Buddhismus, Konfuzianismus und teilweise auch den Daoismus. Seine Studien von Medizin und Religion soll er, so die Überlieferung, trotz mehrfacher Angebote einer hohen Stellung am Kaiserhof nicht unterbrochen haben. Seine Kompetenz und seine ärztliche Tätigkeit beim einfachen Volk brachten im den Beinamen "König der Medizin" (药王, Yàowáng) ein.[2] Seine Offenheit im Umgang mit anderen Kulturen unterschied ihn von den chinesischen Ärzte jener Zeit; so sind Studienaufenthalte in Korea, Japan und Indien überliefert.[2] Seine 13 Punkte zur Behandlung von psychischen Erkrankungen finden auch heutzutage noch Verwendung.[3]

Werke

  • Qiān Jīn Yāo Fāng chin. 千金要方 (dt. Verschreibungen, die tausend Goldstücke wert sind) - 652 n. Chr.
    • und Qiān Jīn Yì Fāng chin. 千金翼方, ein Nachtrag zu den wesentlichen Rezepten.
  • Auch Yín Hǎi Jīng Wēi chin. 银海精微 (dt. Wesentliche Feinheiten auf dem silbernen Meer) - wird ihm zugeschrieben.[4] Ein umfangreiches Werk über die Augenheilkunde dieser Zeit in China, einschließlich eines medizingeschichtlichen Teils, der bis in das 2. vorchristliche Jahrtausend zurückreicht. Das Buch ist mittlerweile vollständig ins Englische übersetzt.[5]
  • Yang Zhen Zhong Fang (dt. Erhaltende und aufbauende Methoden des Beischlafes)
  • Tai Qing Dan Jing Jao Jue (dt. Wichtiges Wissen über den Klassiker der großen Wahrheit)
  • Lao Zi Zhu (dt. Bemerkungen über Lao Zi)

Noch in späteren Jahren veröffentlichten andere Autoren unter seinem Namen, in der Hoffnung, dass ihre Werke damit größeren Anklang finden würden.[2]

Medizinische Innovationen

Sun Si Miao katheterisierte mit dem Stängel einer Schalotte (Allium ascalonium)

Quellen

  1. a b Nach den Angeben in der chinesischen wikipedia (zh:孙思邈), da uneinheitliche Quellenlage in der englischsprachigen Literatur- 1) Subhuti Dharmananda: Sun Si-Miao, Portland, Oregon, zuletzt eingesehen am 20. März 2008 und 2) Cheng-Tsai Liu, Liu Zheng-cai, Ka Hua: A Study of Daoist Acupuncture & Moxibustion, 1999, S. 20-21, ISBN 189184508X
  2. a b c d Cheng-Tsai Liu, Liu Zheng-cai, Ka Hua: A Study of Daoist Acupuncture & Moxibustion, 1999, S. 20-21, ISBN 189184508X
  3. Dale, R., Cheng Y.: "Sun Si-Miao's Ode to 13 Ghost Acupoints for the Treatment of Mental Disorders". American Journal of Acupuncture. Vol 20, No 3, 1992, p267-268.
  4. Jurgen Kovacs, Paul U. Unschuld: Essential Subtleties on the Silver Sea: The Yin-hai jing-wei: A Chinese Classic on Ophthalmology, in Bulletin of the School of Oriental and African Studies, University of London, Vol. 63, No. 1 (2000), pp. 141-143; zuletzt eingesehen am 19. März 2008
  5. Essential Subtleties on the Silver Sea, ISBN 978-0-520-08058-4; zuletzt eingesehen am 19. März 2008
  6. Wang Zhenguo, Chen Ping, Ping: History and Development of Traditional Chinese Medicine, 1999, S. 118, ISBN 7030065670

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