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Super 14
Sport Rugby Union Gegründet 1996 Mannschaften 14 Länder Australien
Südafrika
NeuseelandMeister 2008 Crusaders Super 14 ist der Name des größten Rugby-Union-Wettbewerbs der südlichen Hemisphäre. Es nehmen 14 Provinzmannschaften aus Australien, Neuseeland und Südafrika teil. Jede Mannschaft spielt einmal gegen alle übrigen, daraufhin wird der Sieger in einem Halbfinale und einem Endspiel ermittelt.
Erstmals fand der Wettbewerb im Jahr 1996 mit zwölf Mannschaften statt, bis 2005 lautete der Name entsprechend Super 12. Im Jahr 2006 kam je eine Mannschaft aus Australien und Südafrika hinzu. Um sowohl Super 14 als auch Super 12 miteinzubeziehen, wird manchmal der Begriff Super Rugby gebraucht. Die Spiele werden in 41 Länder übertragen.[1](Stand: 2006)
Inhaltsverzeichnis
Ablauf
Die Super-14-Spiele finden in der ersten Jahreshälfte von Februar bis Ende Mai statt. Während der regulären Runde spielt jede teilnehmende Mannschaft einmal gegen jede andere Mannschaft (Round Robin). Sechs oder sieben Spiele werden im eigenen Stadion ausgetragen, sechs oder sieben auf fremden Plätzen. Das Heimrecht wechselt dabei jährlich zwischen den beiden Gegnern.
Der Sieger erhält vier Punkte, der Verlierer keinen; im Falle eines Unentschiedens erhält jedes Team zwei Punkte. Jeweils einen Bonuspunkt erhält ein Team, wenn es vier oder mehr Versuche legt beziehungsweise mit sieben oder weniger Punkten Unterschied verliert. Nach dieser 14 Wochen dauernden Auftaktrunde – jedes Team hat ein Wochenende Pause – ziehen die vier bestplatzierten Teams in das Halbfinale ein. Der Erste empfängt den Vierten der Tabelle, der Zweite den Dritten. Auf dem Platz des ursprünglich besser platzierten Halbfinalsiegers findet das Endspiel statt. Insgesamt gibt es pro Saison 94 Spiele.
Pokal
Der Super-14-Pokal besteht aus Sterlingsilber und zeigt das Super-14-Logo auf einem Globus, der auf einem sich nach oben verjüngenden und leicht gedrehtem Podest sitzt. Die 49 Zentimeter hohe und 2,7 Kilogramm schwere Trophäe wurde von Jens Hansen Gold and Silbersmith in Nelson in mehr als zwei Monaten Arbeitszeit hergestellt. Dieselbe Schmiede hatte auch den goldenen Ring für Peter Jacksons Verfilmung von Der Herr der Ringe hergestellt. Erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde der neue Pokal am 7. Februar 2006 in Wellington.
Logo
Coast Design in Sydney entwarf das Super-14-Logo. Das neue Globus-Design stellt einen Bruch zu den traditionell üblichen Schildformaten dar, die in vielen anderen Sportarten üblich sind. Es weist römische Zahlen (XIV) auf, was für diese Weltgegend einzigartig ist. Die Dynamik und die Geschwindigkeit des Spiels werden durch den rotierenden Rugbyball angedeutet, drei Nähte symbolisieren die drei beteiligten Länder.
Vor der Expansion zu Super 14 verwendete Super 12 ein Logo in Form eines Schildes. Es zeigte oben den Namen des Sponsors, darunter die Wörter „Rugby“ und „Super 12“. Die untere Hälfte des Logos bestand aus drei verschiedenfarbigen Streifen; Grün, Schwarz und Gold repräsentierten die Nationalmannschaften Südafrikas, Neuseelands und Australiens.
Geschichte
Nach der Professionalisierung des Rugby-Union-Sports Mitte der 1990er Jahre entstand die Super 12 neben einer Reihe anderer professioneller Ligen. Vor 1995 gab es bereits mehrere internationale Wettkampfveranstaltungen auf der Südhalbkugel. Der früheste Vertreter war von 1986 bis 1990 ausgetragene South Pacific Championship. An diesem Wettbewerb waren ursprünglich die Provinzmannschaften Auckland, Canterbury, Wellington (alle Neuseeland), Queensland und New South Wales (beide Australien) sowie die fidschianische Nationalmannschaft beteiligt. Nach dem Sieg Australiens bei der Weltmeisterschaft 1991 wurde der Wettbewerb als Super Six erneuert. Er erwies sich als erfolgreich und wurde durch die Aufnahme von südafrikanischen Provinzen und der tonganischen Nationalmannschaft zu Super 10 erweitert. Fidschi hingegen schied aus dem Wettbewerb aus.
Durch die Einführung des Bezahlfernsehens in Australien und anderen Ländern entstand der Bedarf für ein exklusives „Produkt“, das nicht im frei empfangbaren Fernsehen präsent war – wie beispielsweise Rugby Union. Außerdem fürchteten die Verantwortlichen des Sportes, ihre besten Spieler an Rugby League zu verlieren. In diesem Sport wurden durch die Einführung der Super League (seit 1998 National Rugby Leage, NRL) höhere Gehälter bezahlt. Durch die Super 12 hatten die Rugby-Union-Verbände Australiens, Neuseelands und Südafrikas ein Mittel, diesen beiden Problemen zu begegnen; durch einen 555 Millionen US-Dollar teuren Vertrag mit der News Corporation erhielten sie sowohl Sendezeit als auch finanzielle Unterstützung.[2]
Die Verbände der drei beteiligten Länder gründeten gemeinsam das Konsortium SANZAR (South African, New Zealand and Australian Rugby), um den jährlichen Wettkampf und die Tri Nations durchzuführen. 1996 fand dann die erste Auflage von Super 12 statt.
Zu Beginn des neuen Jahrtausends wuchs der Druck, ein viertes australisches Team und eine weiteres Team aus Südafrika mit aufzunehmen. Weiterhin gab es Vorschläge, Fidschi, Tonga oder Samoa beziehungsweise eine gemeinsame Mannschaft der Pacific Islanders oder eine Mannschaft aus Argentinien miteinzubeziehen.
Im September 2004 begannen Verhandlungen für einen neuen Vertrag mit den Sendeanstalten ab 2006. Im Dezember desselben Jahres verkündete SANZAR die Unterzeichnung eines neuen Vertrags mit der News Corporation (für das Vereinigte Königreich, Australien und Neuseeland) und Supersport (für Südafrika). Für die nächsten fünf Jahre nimmt SANZAR damit 323 Millionen US-Dollar ein, was einer jährlichen Erhöhung von 16 % im Vergleich zum vorherigen Vertrag entspricht. Miteinbezogen sind die Super 14 und Länderspiele. SANZAR behielt sich das Recht auf separate Verträge für andere Märkte wie Japan, Frankreich und Amerika vor.
Mit diesem neuen Vertrag einher ging die Erweiterung des Wettbewerbs. Australien und Südafrika erhielten je eine neue Mannschaft. Die pazifischen Inseln und Argentinien nehmen jedoch weiterhin nicht teil. Der Vorschlag, Super 14 in zwei Divisionen mit je sieben Mannschaften aufzuteilen, wurde verworfen.
2005 wurde bekannt, dass die neue australische Mannschaft aus Perth kommen und den Namen Western Force tragen wird. Nach einer ausgiebigen Diskussion in Südafrika entschied SANZAR 2006, dass weiterhin die vier etablierten Mannschaften in der Super 14 spielen werden, ergänzt um die Central Cheetahs.
Die Southern Spears aus Port Elizabeth sollten ursprünglich das schwächste südafrikanische Team der Saison 2006 ersetzen. Nach personellen Veränderungen an der Spitze der South African Rugby Union (SARU) wurde diese Entscheidung, auch in Hinblick auf finanzielle Probleme der Spears, überprüft und vorerst zurückgenommen.[3] Die Spears fochten diesen Entscheid juristisch an und erhielten im August 2006 vor dem Obersten Gerichtshof Südafrikas einen Aufschub. Die finanziellen und organisatorischen Probleme blieben jedoch ungelöst und im November 2006 einigten sich die Spears und die SARU in einem außergerichtlichen Vergleich. Die Spears ließen ihre Klage fallen; sie bleiben weiterhin als juristische Person bestehen, werden jedoch in absehbarer Zukunft nicht am Wettbewerb teilnehmen.[4]
Am 7. Februar 2006 wurde der neue Pokal in Wellington enthüllt. Mit ihrem Endspielsieg über die Hurricanes konnten die Crusaders die Trophäe am 27. Mai als erste gewinnen. Das Verfolgen des Endspiels war sowohl für Besucher als auch für Fernsehzuschauer durch dichten Nebel im Jade Stadium in Christchurch extrem erschwert und teilweise unmöglich gemacht worden.
In der Saison 2007 fehlten 22 Spieler der All Blacks in den ersten sieben Runden des Turniers, da sie als Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft 2007 ein Konditionierungsprogramm absolvierten.[5][6][7] Am Ende der regulären Saison (und zum ersten Mal seit 1998) war keine australische Mannschaft in den Halbfinals. Außerdem war schon vor dem Finale klar, dass das Turnier zum ersten Mal von einer südafrikanischen Mannschaft gewonnen würde, da die Sharks und Bulls beide ihre Halbfinals zu Hause gewannen.
Zukunft
Es gab Berichte, dass sich Südafrika nach 2010 möglicherweise aus der Super 14 zurückzieht. In diesem Zusammenhang wurde spekuliert, dass die südafrikanischen Mannschaften lieber an einem Turnier mit europäischen Vereinsmannschaften teilnehmen würden, da es somit fast keine Zeitverschiebung gäbe und die Reisebedingungen angenehmer wären. In den Berichten klang außerdem durch, dass sich südafrikanische Offizielle benachteiligt fühlen, vor allem wegen der vielen Auswärtsspiele während des Turniers und den damit verbundenen langen Flügen für ihre Mannschaften.[8]
Andererseits brachte der Präsident des südafrikanischen Rugby-Verbandes, Oregan Hoskins, mit der Möglichkeit, dass Argentinien an den Tri Nations teilnimmt, seine Vorstellung von zwei argentinischen Mannschaften in der Super 14 zum Ausdruck, die das Turnier zur "Super 16" erweitern würden. [9]
Das multinationale Turnier wird zur Saison 2011 möglicherweise auf 15 Mannschaften ausgeweitet werden. Australien würde durch diese Erweiterung ein fünftes Franchise bekommen, das entweder in Melbourne, der Gold Coast oder in Sydney beheimatet sein wird. Der Spielmodus soll ebenfalls modifiziert werden. So sollen die Mannschaften in Conferences gegeneinander antreten und später in längeren Play-Offs die Meisterschaft untereinander ausspielen, wie man dies beispielsweise aus den nordamerikanischen Ligen im American Football (NFL), Eishockey (NHL) oder Basketball (NBA) kennt. Eine ermögliche Erweiterung um Teams aus Argentinien, Japan oder den pazifischen Inseln ist nun vor dem Jahr 2015 unrealistisch.[10]
Mannschaften
2009 nehmen folgende Mannschaften an der Super 14 teil (dahinter ist die geographische Herkunft angegeben):
- aus Australien
- Brumbies – Australian Capital Territory und das südliche New South Wales
- New South Wales Waratahs – New South Wales nördlich von Goulburn
- Queensland Reds – Queensland und der äußerste Norden von New South Wales
- Western Force – Western Australia
- aus Neuseeland
- Blues – Northland und Auckland
- Chiefs – Mitte und Osten der Nordinsel inklusive Hamilton
- Crusaders – Norden und Mitte der Südinsel inklusive Christchurch
- Highlanders – Süden der Südinsel inklusive Dunedin
- Hurricanes – Süden und Südwesten der Nordinsel inklusive Wellington und Taranaki
- aus Südafrika
- Bulls – Pretoria (East Rand und die Provinz Limpopo)
- Lions – Johannesburg (Mpumalanga und Nordwestprovinz)
- Central Cheetahs – Bloemfontein (Freistaat und Nordkap)
- Sharks – Durban (KwaZulu-Natal)
- Stormers – Kapstadt (Westkap)
Sieger
Super 12
Saisonübersicht Datum Finale Sieger 2. Finalist Ergebnis Ort Saison 1996 25. Mai 1996 Blues Sharks 45:21 Auckland Saison 1997 31. Mai 1997 Blues Brumbies 23:7 Auckland Saison 1998 30. Mai 1998 Crusaders Blues 20:13 Auckland Saison 1999 30. Mai 1999 Crusaders Highlanders 24:19 Dunedin Saison 2000 27. Mai 2000 Crusaders Brumbies 20:19 Canberra Saison 2001 26. Mai 2001 Brumbies Sharks 36:6 Canberra Saison 2002 25. Mai 2002 Crusaders Brumbies 31:13 Christchurch Saison 2003 24. Mai 2003 Blues Crusaders 21:17 Auckland Saison 2004 22. Mai 2004 Brumbies Crusaders 47:38 Canberra Saison 2005 28. Mai 2005 Crusaders Waratahs 35:25 Christchurch Super 14
Saisonübersicht Datum Finale Sieger 2. Finalist Ergebnis Ort Saison 2006 27. Mai 2006 Crusaders Hurricanes 19:12 Christchurch Saison 2007 19. Mai 2007 Bulls Sharks 20:19 Durban Saison 2008 31. Mai 2008 Crusaders Waratahs 20:12 Christchurch Saison 2009 - Crusaders: 7 Titel
- Blues: 3 Titel
- Brumbies: 2 Titel
- Bulls: 1 Titel
Rekorde und Statistiken
Mannschaften
- Höchste Punktzahl: 96 – Crusaders 96:19 Waratahs (2002)
- Höchste Gewinnspanne: 89 – Bulls 92:3 Reds (2007)
- Höchste auswärts erzielte Punktzahl: 60 – Blues 60:7 Hurricanes (2002)
- Meiste aufeinanderfolgende Siege: 15 – Crusaders (2002/03)
- Meiste aufeinanderfolgende Niederlagen: 11 – Bulls (2002)
- Meiste Versuche in einem Spiel: 14 – Crusaders 96:19 Waratahs (2002)
- Meiste Versuche in einer Saison: 71 – Crusaders (2005)
- Wenigste Versuche in einer Saison: 15 – Blues (1999 und 2000), Reds (2007)
- Meiste Siege in einer Saison: 11 – Crusaders (2002, ohne Halbfinal-/Finalspiele)
- Wenigste Siege in einer Saison: 0 – Bulls (2002)
- Längste Siegesserie auf eigenem Platz: 26 – Crusaders (2004-2007)
Spieler
In der Super-Rugby-Karriere:
- Punkte: 990 – Andrew Mehrtens, Crusaders
- Spiele: 136 - George Gregan, Brumbies
- Versuche: 59 – Doug Howlett, Blues (55), Highlanders (3), Hurricanes (1)
- Erhöhungen: 148 – Matt Burke, Waratahs
- Straftritte: 195 – Andrew Mehrtens, Crusaders
In einer Saison:
- Punkte: 221 – Daniel Carter, Crusaders (2006)
- Vor der Erweiterung: 206 – Andrew Mehrtens (1998)
- Versuche: 15 – Joe Roff, Brumbies (1997) und Rico Gear, Crusaders (2005)
- Erhöhungen: 29 – Stirling Mortlock, Brumbies (2000)
- Straftritte: 43 – Andrew Mehrtens, Crusaders (1999)
Premieren
- Erster Versuch: Alama Ieremie, Blues – Hurricanes, Palmerston North (1996)
- Erste Erhöhung: Jamie Cameron, Hurricanes – Blues, Palmerston North (1996)
- Erster Straftritt: Jamie Cameron, Hurricanes – Blues, Palmerston North (1996)
Quellen
- ↑ Super 14 to be broadcast into 41 countries, globalsuper14.com, 24. Januar 2006 (englisch)
- ↑ More for players in new SANZAR deal, worldcupweb.com, 23. Dezember 2004 (englisch)
- ↑ It is official: Spears shafted, Jan de Koning (rugbyrugby.com), 19. April 2006 (englisch)
- ↑ Spears abandon their Super conquest planetrugby.com, 16. November 2006 (englisch)
- ↑ „All Blacks pulled out of the Super 14 “, planet-rugby.com, 20. August 2006. Zugriff am 24. Januar 2007.
- ↑ „Henry reveals his 'World Cup team' “, planet-rugby.com, 11. September 2006. Zugriff am 24. Januar 2007.
- ↑ Leggat, David. „Getting the balance in Super 14 “, nzherald.co.nz, 22. September 2006. Zugriff am 24. September 2006.
- ↑ „Report: SA could bow out of Super 14 “, Sapa-AFP, Mail&Guardian, 21. Oktober 2006. Zugriff am 22. Oktober 2006.
- ↑ „Could Tri Nations become four? “, Rugby Heaven, 26. Februar 2007. Zugriff am 3. Mai 2007.
- ↑ „New Super Rugby format by 2011 “, Planet Rugby, 5. März 2009.
Siehe auch
Weblinks
- aus Australien
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