Superkalifragilistigexpialigetisch

Superkalifragilistigexpialigetisch

Superkalifragilistischexpiallegetisch, superkalifragilistigexpiallegetisch und superkalifragilistischexpiallegorisch sind deutsche Übersetzungen des englischen Kunstwortes supercalifragilisticexpialidocious (Aussprache: /ˌsuːpɚˌkælɪˌfrædʒəlˌɪstɪkˌɛkspiːˌælɪˈdoʊʃəs/) aus dem gleichnamigen Lied im Filmmusical Mary Poppins[1] der Walt Disney Productions. Der Begriff wurde zusammen mit dem Filmmusical in viele Sprachen übersetzt, meist sehr nahe angelehnt an das englische Original.

Das Lied wurde von Richard M. Sherman[2] verfasst, gesungen wurde es erstmals 1964 im Musical Mary Poppins von den Schauspielern Julie Andrews und Dick van Dyke.

Das Wort wird als Unsinnsbegriff in einem Lied des Musicals verwendet: "Supercalifragilistigexpialigetisch. Dieses Wort klingt durch und durch furchtbar rein synthetisch. Wer es laut genug aufsagt klingt klug und fast prophetisch, supercalifragilistigexpialigetisch." An einer anderen Stelle des Musicals wird es als superkalifragilistischexpiallegetisch gesungen.[3]

Das im Englischen 34 Buchstaben lange Wort besteht aus mehreren abtrennbaren Bestandteilen[4]:

  • super = "above" (dt. etwa: oberhalb, über dem Durchschnitt)
  • cali = "beauty" (dt.: Schönheit)
  • fragilistic = "delicate" (dt. etwa: zerbrechlich, empflindlich)
  • expiali = "to atone" (dt.: wiedergutmachen, sühnen)
  • docious = "educable" (dt: erziehbar)

Inwieweit das Wort in erster Linie lautmalerisch oder mit einer tatsächlichen Bedeutung verwendet wird, ist unklar. Richard Lederer[5] übersetzt in seinem Buch Crazy English das komplette Wort als "atoning for extreme and delicate beauty [while being] highly educable". Es soll zudem das bekannteste englische Wort mit mehr als 28 Buchstaben sein.

Im Filmmusical nimmt dieses Wort eine Schlüsselstellung hinsichtlich der dahinter stehenden Geisteshaltung ein. Es wird von der Filmfigur Jane erklärt als "..etwas, was man sagen [kann], wenn man nicht weiß, was man [sonst] sagen sollte" (orig.: "...something to say when you don't know what to say.")[6]. Zuletzt übernimmt es im Film sogar der hartherzige Bankier George Banks in seinen aktiven Wortschatz und freut sich wie ein glückliches Kind: "Superkalifragilistischexpiallegetisch! Mary Poppins hatte recht, es ist außergewöhnlich. Es muntert einen wirklich auf! He, he, he, he..." (orig.: "Supercallifragilisticexpialidocious! Mary Poppins was right, it's extraordinary! It does make you feel better! Hee hee hee hee!"[7] .

Die Rezeption des zungenbrecherischen Wortes in die jugendliche Umgangssprache war insbesondere während der 1960er- und 1970er-Jahre sehr stark. Auch in der Popmusik wurde es bereits im Entstehungsjahr übernommen, unter anderem von Chris Howland auf die Single "1964 - Superkalifragilistisch Expiallegorisch / Unterpfaffenhofen über Oberpfaffenhofen". Wie aktuell der Begriff auch heutzutage noch ist, zeigt sich an einer kritische Betrachtung angeblich im Rotlicht-Milieu zu findender sprachlicher Wurzeln 2002 in The Straight Dope[8].

Einzelnachweise

  1. Informationen zum Filmmusical in der Internet Movie Database (engl.)
  2. Informationen über R. M. Sherman in der Internet Movie Database (engl.)
  3. Formulierungen in der deutschen Version des Films Mary Poppins
  4. Die sprachlichen Erklärungen sind aus: Richard Lederer, Crazy English, New York, 1989, 1998, S. 40, ISBN 0-671-02323-3
  5. Lebenslauf in der engl. Wikipedia[1]
  6. Zitate aus dem Film
  7. Zitate aus dem Film
  8. Is "supercalifragilisticexpialidocious" a real word referring to Irish hookers?


Weblinks


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