Suppen-Nazi

Suppen-Nazi
Seriendaten
Deutscher Titel: Seinfeld
Originaltitel: Seinfeld
Produktionsland: USA
Produktionsjahr(e): 19891998
Episodenlänge: etwa 23 Minuten
Episodenanzahl: 180 in 9 Staffeln
Originalsprache: Englisch
Musik: Jep Epstein
Idee: Larry David
Jerry Seinfeld
Genre: Comedy, Sitcom
Erstausstrahlung: 5. Juli 1989 (USA)
auf NBC
Deutschsprachige Erstausstrahlung: 24. April 1995
auf ProSieben
Besetzung

Seinfeld ist eine von Jerry Seinfeld und Larry David geschaffene US-amerikanische Sitcom, die von 1989 bis 1998 auf NBC lief und in den Vereinigten Staaten als die bekannteste und einflussreichste Sitcom der 1990er Jahre angesehen wird. Sie wird oft herangezogen, um die selbstbezogene und ironische Kultur dieser Zeit darzustellen. Im Jahre 2002 veröffentlichte TV Guide eine Liste der 50 besten Fernsehsendungen aller Zeiten, auf welcher Seinfeld den ersten Platz belegte.

Die Serie handelt vom Alltag der vier in New York lebenden Freunde Jerry Seinfeld, George Costanza, Elaine Benes und Cosmo Kramer.

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Wegen der thematischen Ausrichtung auf Alltagsereignisse wurde die Sitcom oft auch „the show about nothing“ genannt. Im Gegensatz zu anderen Serien bezieht Seinfeld den Großteil der Geschichten aus Situationen des Alltags, welche normalerweise trivial und bedeutungslos erscheinen, durch die diversen Neurosen und Eigenheiten der vier Hauptcharaktere jedoch zu zentralen Elementen der jeweiligen Folge werden. Die Charaktere werden grundsätzlich als selbstsüchtig und amoralisch dargestellt, was im Laufe der Handlung nichts weiteres als Komik zum Resultat hat. (Abgesehen von vereinzelten Versuchen der Charaktere, anderen Menschen einen Gefallen zu tun, was aber in den meisten Fällen mit verheerenden Folgen fehlschlägt.) Im Gegensatz zu anderen Sitcoms wird jede Andeutung von emotionaler Wärme bewusst vermieden. Durch Davids und Seinfelds Maxime von „no hugging, no learning“ („keine Umarmung, kein Lernen“) erlangte die Sendung eine einzigartig kalte und zynische Stimmung. Wegen der häufigen Thematisierung gesellschaftlicher Konventionen und Sitten, neurotischen und obsessiven Verhaltens und der geheimnisvollen Mechanismen menschlicher Beziehungen könnte man die Serie als ein Gesellschaftsstück in Serienform kategorisieren. Die Serie ist auch einzigartig darin, die Betätigungen realer Menschen darzustellen, und nicht idealisierter Charaktere, auch wenn viele Folgen surreale Eskapaden zeigen, oft als Parodie oder Hommage berühmter Filme. Bemerkenswert ist, dass in Seinfeld, anders als in früheren Serien, die Hauptcharaktere weder miteinander verwandt noch Arbeitskollegen sind.

Themen

Ursprünglich unter dem Namen The Seinfeld Chronicles gestartet (die erste Fassung des Skriptes von The Seinfeld Chronicles, das Jerry Seinfeld und Larry David an NBC schickten, hieß kurz und trocken Stand Up), war das Hauptthema, wie ein Stand-Up-Komiker Material für seine Auftritte sammelt; so wurden regelmäßig Momente aus Jerrys Auftritten gezeigt, in denen er Elemente der Haupthandlung aufgriff. Dieses Storyelement tauchte in späteren Folgen immer seltener auf, als sich die Handlungen mehr auf die Charaktere selbst konzentrierten. David und Seinfeld bestreiten jedoch, die Serie mit diesem Thema geplant zu haben, und behaupten, es lediglich als gute Idee in ihrem Angebot an NBC eingesetzt zu haben. Dadurch, dass Jerry Seinfeld sowohl im wahren Leben ein Comedian ist und in der Serie einen gleichnamigen Comedian spielt, wird in Seinfeld bewusst die Grenze zwischen Fiktion und Realität verwischt. Dieses Prinzip wird auf die Spitze getrieben, als Jerry in der Serie seinerseits eine Fernsehserie namens Jerry entwirft, die wie Seinfeld eine Serie ohne besondere Haupthandlung ist, in der Jerry sich selbst spielt. Dies führte dazu, dass viele Kritiker das postmoderne Wesen der Serie aufzeigten.

Der Verlauf einer Folge ist grundsätzlich so aufgebaut, dass verschiedene Handlungsstränge beginnen, welche mit den Charakteren einzeln besetzt sind und ursprünglich keine Verbindung zueinander haben. Im Laufe der Handlung laufen diese Stränge aufeinander zu und treffen am Ende der Folge auf ironische Weise zusammen. Wegen der solchermaßen verdichteten Handlung ist eine Zusammenfassung einer Folge grundsätzlich umfangreicher als man von einer Sitcom erwarten würde. Trotz der separaten Handlungsstränge wird der Zusammenhalt der Figuren grundsätzlich beibehalten. Vieles von Seinfelds Humor rührt von außenstehenden Personen her, die in die Vierergruppe einzudringen versuchen und dabei scheitern.

Charaktere

Hauptcharaktere

Jerry Seinfeld

Jerry Seinfeld (gespielt von Jerry Seinfeld, dt. Synchronstimme Oliver Feld) ist ein halb-fiktionaler Charakter. Er ist ein Stand-Up-Komiker, der auf der Bühne das „seltsame“ Verhalten seiner Mitmenschen kommentiert. Jerry legt großen Wert auf Sauberkeit, liebt Frühstücksflocken und ist ein Fan von Superman. Er sucht häufig Beziehungen zu attraktiven Frauen, die meistens aber nicht länger als eine Folge halten.

Jerry Seinfeld ist der einzige Charakter, der in jeder Episode auftritt.

Elaine Benes

Elaine Marie Benes (gespielt von Julia Louis-Dreyfus, dt. Synchronstimme Traudel Haas) ist intelligent und selbstbewusst. Trotz ihrer Attraktivität hat sie die Art, sich in manchen Situationen pragmatisch-männlich zu verhalten. Elaine ist meistens ein Opfer der Umstände, oft hat sie Probleme mit Freunden oder den Forderungen ihrer Arbeitgeber. Ihre Beziehungsprobleme rühren daher, dass sie auf eine bestimmte, pedantische Art und Weise an ihren Freunden etwas auszusetzen hat, seien es dabei auch nur Kleinigkeiten. Rückblickend wird erwähnt, dass Elaine früher mit Jerry zusammen war. In der neunten Staffel hat sie eine ständig fluktuierende Beziehung mit David Puddy (Patrick Warburton). Elaine arbeitete unter anderem als persönliche Assistentin für den reichen Justin Pitt, später für Pendant Publishing, J. Peterman.

Elaine stellt eine Kombination aus zwei Freundinnen der Macher dar, eine davon Carol Leifer, Jerry Seinfelds realer ehemaliger Freundin, die andere Monica Yates, Larry Davids ehemaliger Freundin.

Cosmo Kramer

Cosmo Kramer (gespielt von Michael Richards, dt. Synchronstimme Klaus-Dieter Klebsch) ist Jerrys Nachbar. Er ist der Charakter aus Seinfeld, der am wenigsten Bezug zu Ernsthaftigkeit, Anstand und Besitzverhältnissen hat und sich deswegen z. B. regelmäßig aus Jerrys Kühlschrank versorgt. Er ist oft damit beschäftigt, einem seiner hanebüchenen Pläne nachzugehen, um reich zu werden. Kramer ist die wohl beliebteste Figur der Serie und ist für seine körperbetonte Darstellung, seine Frisur und vielerlei Mätzchen bekannt. In der letzten Staffel beendete Kramer angeblich einen mehrjährigen Streik (er war Bagel-Verkäufer), nachdem der Lohn erhöht wurde. Tatsächlich handelte es sich dabei aber um keine Lohnerhöhung, sondern um die Einführung des neuen gesetzlichen Mindestlohns. Einige Folgen später gestand Kramer seinen Freunden allerdings, seit Jahren arbeitslos zu sein. Cosmo Kramer ist mit Newman befreundet und hat eine Vielzahl zweifelhafter Bekannter und Geschäftspartner. Kramers Vorname Cosmo wurde erst in der sechsten Staffel enthüllt. Die meisten Charaktere nannten ihn aber auch danach weiterhin nur Kramer.

Die Rolle basiert auf einem ehemaligen Nachbarn von Larry David, Kenny Kramer, der die neu errungene Popularität seines Namens ausnutzte, unter anderem durch die Seinfeld-Sightseeing-Busfahrt Kramer’s Reality Tour.

George Costanza

George Louis Costanza (gespielt von Jason Alexander, dt. Synchronstimme Detlef Bierstedt) ist bereits seit der Schulzeit mit Jerry befreundet. Sein Charakter basiert zu großen Teilen auf Larry David. George ist klein, dicklich und hat eine Glatze. Er ist geizig, sehr neurotisch veranlagt und ein geborener Lügner, der lange Zeit bei seinen Eltern gewohnt hat. George hatte viele Beschäftigungen, unter anderem als Immobilienmakler und als Assistent bei den New York Yankees. Er war mit Susan Ross (Mitarbeiterin von NBC) verlobt, es kam allerdings nie zu einer Hochzeit, da sie sich durch das Anlecken der Klebegummierung billiger Briefumschläge vergiftete und starb.

Nebencharaktere

Im Laufe der Serie tauchen zahlreiche wiederkehrende Nebencharaktere auf; beinahe alle Nebencharaktere der Serie haben in der abschließenden Folge „Das Finale“ einen kurzen Auftritt.

Newman

Newman (gespielt von Wayne Knight, dt. Synchronstimme Uwe Paulsen) ist der Nachbar von Jerry und Kramer. Er wird von Jerry immer mit einem gepressten „Hallo Newman“ begrüßt. Newman – dessen Vornamen man niemals erfährt – ist Postbote, der seinen Job nicht sehr vorbildlich ausfüllt. Bei Regen arbeitet er nicht und es kommt schon mal vor, dass er die Post in Kramers Keller lagert. Außerdem pflegt er ein rabiates und brutales Verhalten gegenüber Hunden. Sein Traum ist ein Postbezirk auf Hawaii. Mit Kramer verbindet ihn so etwas wie eine Freundschaft, während Jerry, George und Elaine ihn nicht mögen. Newman schwärmt für Elaine. Er tritt in insgesamt 47 Episoden auf.

Newman ist wohl nach Rick Newman benannt, dem Gründer und Inhaber des Comedyclubs „Catch A Rising Star“, wo Jerry manchmal auftritt.

Bevor Newman von Wayne Knight verkörpert wurde, hörte man Newmans Stimme in einer Szene aus dem Off. Gesprochen wurde sie da von Larry David. Für die späteren TV-Wiederholungen nahm man Knights Stimme für die betreffende Szene auf.

Sonstige Nebencharaktere

Charakter Auftritte Darsteller Dt. Synchronstimme Charakterbeschreibung
Frank Costanza 29 Jerry Stiller Michael Telloke Frank Costanza ist der Vater von George. Georges Eltern, Frank und Estelle, wohnen in Queens und streiten sich ständig. Die Costanzas lassen keine Gelegenheit ungenutzt, George zu entmutigen.

Frank ist exzentrisch und sehr schnell zu reizen. Er war ehemals Koch in der Armee und spricht koreanisch. Frank hat im übrigen das familiäre Weihnachten durch Festivus ersetzt. Des Weiteren weigert er sich bei allen Wahlen von seinem aktiven Wahlrecht Gebrauch zu machen, da ihm die Vereinigten Staaten ihrerseits das passive Wahlrecht für die Präsidentschaft versagen, da er in Italien geboren wurde.

Estelle Costanza 28 Estelle Harris Marianne Lutz Estelle Costanza ist die unausstehliche und melodramatische Mutter von George. Stets hinterfragt sie Franks und Georges Handlungen.
Susan Ross 28 Heidi Swedberg Karin Buchholz Susan ist Georges Verlobte. Sie ist die Tochter reicher Eltern. Susan „experimentierte“ kurzzeitig mit dem „Lesbentum“ und arbeitete für NBC, bis sie dort (dank George) gefeuert wurde. Sie starb, als sie giftigen Klebstoff an den Umschlägen für ihre Hochzeit anleckte, die George aufgrund ihres niedrigen Preises gekauft hatte.
Morty Seinfeld 22 Phil Bruns (Folge 2),
Barney Martin
Wilfried Herbst Morty Seinfeld ist Jerrys Vater. Jerrys Eltern, Morty und Helen, leben in Florida und sind ständig über Jerrys Finanzen besorgt. Ihrer Meinung nach sollte er lieber etwas „Vernünftiges“ tun. Die Seinfelds sind mit sämtlichen Klischees von nach Florida gezogenen Pensionären behaftet. Morty war 38 Jahre lang Verkäufer für Regenmäntel. Er hat sehr gefestigte Überzeugungen und war für einige Zeit Vorsitzender der Hausbesitzervereinigung in der Rentnersiedlung „Phase two of the Pines of Mar Gables“ bis er sich einem Amtsenthebungsverfahren stellen musste und anschließend mit seiner Frau nach „Del Boca Vista“ übersiedelte.
Helen Seinfeld 22 Liz Sheridan Luise Lunow Helen Seinfeld ist Jerrys Mutter, die gerne darum bemüht ist, ihren Sohn ins rechte Licht zu rücken („Wie kann ihn nur jemand nicht mögen?“).
J. Peterman 21 John O’Hurley Peter Reinhardt Mr. Peterman ist Elaines dritter Chef. Er hat immer andere Vorstellungen von den Dingen als Elaine. Als Peterman für einige Zeit in Asien aus der Zivilisation aussteigt, übernimmt Elaine wenig erfolgreich seinen Posten. Die Rolle des J. Peterman basiert auf John Peterman, dem Gründer der tatsächlich existierenden J. Peterman Company.
Mr. Steinbrenner 16 Larry David (Stimme),
Lee Bear
Thomas Kästner Mr. Steinbrenner ist Georges Chef. Er wird dargestellt als abgebrühter Inhaber der New York Yankees, der in seiner eigenen Welt lebt. Sein Gesicht wird nie gezeigt.
Onkel Leo 15 Len Lesser Gerd Holtenau Leo ist Jerrys Onkel und der Bruder von Helen Seinfeld. Er tratscht gerne, meistens geht es dabei um seinen Sohn Jeffrey, der in der New Yorker Parkverwaltung arbeitet.
David Puddy 11 Patrick Warburton Stefan Fredrich David Puddy ist – immer mal wieder – Elaines Freund. Teilweise ist er gelassen und ruhig, kann manchmal aber auch ein leidenschaftlicher Individualist sein. Er war einst Automechaniker, wurde später aber ein Autoverkäufer. David Puddy ist mysophob, ein wiedergeborener Christ und ein Fan der New Jersey Devils.
Mr. Wilhelm 11 Richard Herd Eric Vaessen Mr. Wilhelm ist der Reisebeauftragte bei den New York Yankees und Georges Vorgesetzter. Er ist ein gutmütiger Mensch, der jedoch häufig zerstreut ist und dadurch Missverständnisse verursacht.
Mr. Lippman 11 Richard Fancy Norbert Gescher Mr. Lippman ist Elaines erster Chef. Er ist Eigentümer des Verlags „Pendant Publishing“. Später gab er diese Position auf und eröffnete eine Bäckerei, die nur die Spitzen von Muffins verkaufte.
Mr. Pitt 8 Ian Abercrombie Lothar Blumhagen Mr. Pitt ist Elaines zweiter Chef. Er ist ein äußerst reicher Geschäftsmann und sehr pedantisch veranlagt, was es nahezu unmöglich macht, ihn zufriedenzustellen.
Mickey Abbott 7 Danny Woodburn Santiago Ziesmer Mickey Abbott ist ein Freund von Kramer. Er gehört einer Schauspielgruppe von Kleinwüchsigen an.
Jackie Chiles 6 Phil Morris Ronald Nitschke Jackie Chiles ist Kramers exzentrischer Rechtsanwalt. Er ist sehr erfolgreich, verliert aber jeden Fall, bei dem er Kramer vertritt. Die Rolle ist eine Parodie auf Johnnie Cochran.
Kenny Bania 6 Steve Hytner Gerald Schaale Kenny Bania ist Stand-Up-Komiker. Er ist nicht besonders gut in seinem Job. Jerry lehnt ihn besonders ab, weil er Jerrys Aufführungen verwendet, um sein Publikum aufzuwärmen.

Sprache

Verschiedene Ausdrücke aus Seinfeld haben Eingang in die amerikanische Umgangssprache gefunden, so zum Beispiel „sponge-worthy“ oder „yada, yada, yada“.

sponge-worthy

Die Bezeichnung „sponge-worthy“ („schwämmchen-würdig“) wird von der Figur Elaine verwendet, die damit eine besondere Wertschätzung gegenüber Männern zum Ausdruck bringt. Hintergrund dieses Ausdrucks ist ein reales Produkt, ein als Verhütungsmittel verwendetes Schwämmchen, dessen Produktion aber von der US-Gesundheitsbehörde gestoppt wurde. Elaine besitzt einen Vorrat, auf den sie in seltenen Fällen zurückgreift, ausschließlich für von ihr als außergewöhnlich angesehene Sexualpartner.

yada, yada, yada

Die Bedeutung der wiederholenden Verwendung des Kunstwortes „yada“ lässt sich mit dem Ausdruck „Lange Rede, kurzer Sinn“ gleichsetzen. Die Figur Marcy, die ausschließlich in der Folge „Die Yada-Yada-Sache“ (im Original „The Yada Yada“) erscheint, verwendet beim Erzählen die dreimalige Wiederholung, um die Schilderung zwischen dem Anfang und Ende einer Begebenheit abzukürzen, dabei steigt die Satzmelodie zum Ende der Wiederholung hin an.

Erfolge

Nach anfänglich schwachen Zuschauerzahlen entwickelte sich Seinfeld schon bald zu einer der beliebtesten Fernsehserien. Viele Charaktere der Serie, wie der schräge Exzentriker Kramer oder der hinterhältige und egoistische Newman, wurden zu Kultfiguren, Jerry Seinfeld zum bestbezahlten Komiker der Welt.

NBC bot Jerry Seinfeld für eine weitere Staffel fünf Millionen Dollar pro Folge an, was dieser aber ablehnte. Das Ende der Serie 1998 stieß auf enormes Interesse seitens der Fans, die abschließende Folge wurde in den Vereinigten Staaten von rund 108 Millionen Menschen, laut Schätzungen von NBC, gesehen. Damit hatte diese Folge mehr US-Zuschauer als Titanic in den ersten 21 Wochen. Die Werbeeinnahmen des Finales waren höher als die des Super Bowl.

In Deutschland erhält Seinfeld bei der breiten Masse der Fernsehzuschauer wenig Aufmerksamkeit, was auch an der Ausstrahlung von Seinfeld zur nicht gerade besten Sendezeit liegt.

Alle neun Staffeln der Serie sind inzwischen als DVD einzeln und in einer Gesamtbox erschienen.

Weitere Details

Running Gags

Superhelden
Jerry erwähnt häufig Superhelden aus Comic-Serien, speziell auf Superman wird in beinahe jeder Folge Bezug genommen. Andere Episoden spielen auf Lone Ranger, Batman, Spider-Man, Green Lantern, Wonder Woman, Two-Face, Elastic Man, Plastic Man, Iron Man und auf den nicht existierenden Rubberman an.
„Get out!“
Wenn Elaine von einer guten Nachricht überrascht wird, gibt sie dem Überbringer einen aufgeregten aber kräftigen Schubs und schreit „Get out!“ (dt.: „Hör auf!“).
„Hallo, Newman“
Jerry grüßt Newman immer mit grimmigem Blick und einem durch die Zähne gesprochenen „Hallo, Newman“, worauf dieser in gleicher Weise antwortet „Hallo, Jerry“. Gleiches tut Jerrys Mutter.
„Newman!“
Wenn Jerry plötzlich erkennt, dass ein ihm zugestoßenes Missgeschick oder Unglück von Newman ausgegangen ist, ballt Jerry seine Faust und sagt grimmig „Newman!“. Dieser Gag kommt in vielen Episoden vor und wird auch von anderen Charakteren benutzt, wenn sie mit Newman in Konflikt geraten.
Pseudonyme
George, Kramer und Jerry benutzen ab und zu Pseudonyme: Georges Pseudonym ist „Art Vandelay“. Kramer benutzt (in Anlehnung an den angesehenen New Yorker Verlag Van Nostrand Reinhold) „Peter van Nostrand“ oder „Martin van Nostrand“, eignet sich aber gegen Ende der Serie ein zweites Ego als „H. E. Pennypacker“, einem „reichen Industriellen“ an. Jerrys Pseudonym ist „Kel Varnsen“. Die drei Pseudonyme werden einmal gleichzeitig während einer denkwürdigen Szene in der Episode „Tag der Puertoricaner“ eingesetzt.
„In the vault“
Wenn ein Charakter die Absicht ausdrückt, etwas als ein Geheimnis zu behalten, sagt er, dass er es „in the vault“ (sinngemäß: „in den Tresor“) gibt.
Dritte Person
Nach der Episode „Er heißt Jimmy“ aus der sechsten Staffel spricht George oft in der dritten Person über sich, wenn er fassungslos ist: „George ist bestürzt!“ oder „George mag Hähnchen würzig!“.
Ted Danson
Als Jerry und George die Fernsehserie „Jerry“ vorbereiten, beschwert sich George, dass ihnen nur $ 13.000 angeboten werden, während Ted Danson ganze $ 800.000 pro Episode bekommt. Fünf Jahre später, in der vorletzten Episode, als NBC den Vier ein Flugzeug überlässt, beschwert sich George, dass Ted Danson ein besseres Flugzeug bekommen hat. Jerry sagt George daraufhin, dass Danson nicht mehr bei NBC ist.
Death of a Salesman
George wird von Jerry oft mit der Figur des Biff Loman aus Arthur Millers Drama Tod eines Handlungsreisenden verglichen. Besonders in der Episode „In der U-Bahn“ gibt es einige Dialoge zu dem Thema.
Lupus? Ist es Lupus?!
George hat eine besonders panische Angst, dass er Lupus erythematodes haben könnte, z. B. in den Folgen „Die Herzattacke“ und „Im Koma“.

Handlungsbogen und Kontinuität

Die Serie setzt stark auf Kontinuität: Charaktere und Handlungen aus vergangenen Episoden wurden oft beibehalten oder wurden ausgedehnt. Gelegentlich überspannen Handlungsstränge mehrere Episoden und sogar ganze Staffeln. Larry David, der Hauptautor der Serie und ausführender Produzent der ersten sieben Staffeln, war berüchtigt dafür, auf kleine Details zu achten. Er sorgte für die gleichmäßige und glaubhafte Entwicklung der Hauptcharaktere.

Berufe

Fester Bestandteil der Serie waren die beruflichen Tätigkeiten von George und Elaine:

George ist am Anfang der Serie Immobilienmakler, später die meiste Zeit (die ersten fünf Staffeln) arbeitslos und hatte nur ein paar Schreibtischjobs, die für ihn meistens negativ endeten. Später arbeitet George für eine längere Zeit bei den New York Yankees.

Elaine ist am Anfang der Serie verhältnismäßig erfolgreich als Lektorin tätig. Gegen Ende der fünften Staffel hat sie allerdings Pech. Im Laufe der sechsten Staffel wird sie zu einer Art Laufmädchen für den wohlhabenden Geschäftsmann Justin Pitt reduziert. Mit Beginn der siebten Staffel findet Elaine schließlich ihre Traumaufgabe bei J. Peterman, wo sie bis zum Ende der Serie arbeitet.

Staffel 4

Die vierte Staffel verband durch mehrere Handlungsstränge mit Abstand die meisten Episoden miteinander:

  • Jerry und George bekommen die Chance eine Pilotfolge für NBC zu schreiben und zu produzieren. Am Anfang der Staffel entwickeln sie die Serie, gegen Ende wird die Sendung „Jerry“ dann produziert.
  • Elaines romantische Beziehung mit ihrem Therapeuten, dem verrückten Joe Davola und NBC-Chef Russell Dalrymple.
  • Das Nachstellen von Joe Davola: er verfolgt Jerry und Elaine. Außerdem tritt er Kramer gegen den Kopf, was zu teilweise verrückten Handlungsweisen von Kramer in einzelnen Episoden führt.
  • Eine Schachtel kubanischer Zigarren führt zu verschiedenen Feuern; das erste Feuer entzündet sich in Kramers Haar.
  • Ein weiterer Handlungsstrang ist Georges Umwerbung von Susan Ross. Schließlich wird das Wochenendhaus ihrer Eltern von einer der oben genannten kubanischen Zigarren niedergebrannt.

Jerrys Beziehungen

Die meisten von Jerrys Beziehungen überleben nicht eine einzelne Episode. Während dies in der letzten Staffel ein regelrechter Running Gag wird, war dies in den früheren Staffeln weniger absichtlich.

Die Verlobung

Die siebte Staffel beginnt mit der Episode „Die Verlobung“. Dieses Thema zog sich über die ganze Staffel. Im primären Handlungsbogen verlobt sich George mit seiner ehemaligen Freundin Susan Ross. Die Verlobung dauert die ganze Staffel über und macht George unglücklich; sie führt dazu, dass George ständig von Jerry, Elaine und Kramer getrennt ist.

Gegen Ende der Serie

Die Kontinuität ließ jedoch gegen Ende der Serie, etwa ab der siebten Staffel, beachtlich nach. Die Handlungen und die Witze wurden zunehmend satirisch, sogar surrealistisch. Charaktere und Geschichten der Vergangenheit tauchten oft wieder auf, aber meist nur in Gestalt der Parodie oder nur für langjährige Zuschauer verständlich. Neue Handlungsstränge griffen wieder die Beziehung zwischen Elaine und David Puddy auf, sowie die Beteiligung von George an der „Susan-Ross-Gedächtnisstiftung“.

Musik

Charakteristisch für Seinfeld sind die Slap-Bass-Figuren während der Szenenwechsel. Diese wurden auch von anderen Serien in Szenen eingesetzt, die an Seinfeld erinnern sollten. Lediglich in der Folge „Zur Massage“ war diese Titelmelodie mit Vokalelementen unterlegt.

Karriere nach Seinfeld

Während Jerry Seinfeld nach dem Ende der Serie wieder als Stand-Up-Comedian arbeitet, spielt Jason Alexander in Filmen, am Theater oder im Fernsehen, darunter Gastauftritte in Larry Davids Serie Lass es, Larry! Julia Louis-Dreyfus trat ebenfalls in dieser Serie auf, hatte diverse Auftritte im Fernsehen und lieh ihre Stimme Figuren in Animationsfilmen. Michael Richards tritt nur noch gelegentlich im Fernsehen auf. John O’Hurley ist Teilhaber an der realen J. Peterman Company; der Gründer und Namensgeber dieser Firma diente als Vorbild für seine Rolle in Seinfeld.

Der Seinfeld-Fluch

Nach dem Ende der Serie waren die Hauptdarsteller von Misserfolgen geplagt, sodass bereits von einem „Seinfeld Curse“ (Seinfeld-Fluch) gesprochen wurde. Der Ausdruck ist mittlerweile auch für andere Nachfolge-Serien etabliert, die für Stars erfolgreicher Sendungen geschaffen wurden, z. B. der Friends-Spin-Off Joey.

The Michael Richards Show sowie Bob Patterson und Listen Up! mit Jason Alexander wurden schnell, meist mitten in der ersten Staffel, wieder abgesetzt. Auch Watching Ellie mit Julia Louis-Dreyfus verschwand während der zweiten Staffel von den Bildschirmen. Jerry Stiller hingegen, der in Seinfeld lediglich eine Nebenrolle trug, war mit seiner Rolle als Arthur Spooner in King of Queens noch erfolgreicher als zu Seinfeld-Zeiten. Erst 2006 gelang es Julia Louis-Dreyfus, den Bann zu brechen. Ihre Rolle in The New Adventures of Old Christine brachte ihr einen Emmy ein. Der Beginn der dritten Staffel war im Januar 2008.

Kritik

In einer 1998 zum 100. Jubiläum der amerikanischen Invasion in Puerto Rico ausgestrahlten Folge wird eine Puerto Ricanische Flagge versehentlich von Kramer verbrannt. Eine Woche nach Ausstrahlung dieser Folge fanden Demonstrationen in mehreren amerikanischen Großstädten statt, bei denen der Serie und dem Sender Rassismus und Schwulenfeindlichkeit vorgeworfen wurden.[1]

Ausstrahlung

In Deutschland führte die Serie aufgrund des spezifischen New Yorker Humors nur ein Nischendasein und lief erst im Nachtprogramm von kabel eins (1995–1996), dann im Nachtprogramm von ProSieben (1998). Ab Juli 1998 hat ProSieben die Serie ins Vorabendprogramm verlegt, allerdings einige Veränderungen vorgenommen. So wurden die Standup-Einlagen zu Anfang und vor dem Abspann herausgeschnitten und der Vorspann wurde durch einen selbstgebastelten Vorspann ersetzt, da man StandUp nicht als vorabendtauglich erachtete. Nachdem die Serie ein halbes Jahr im Vorabendprogramm lief, wurde sie ab Januar 1999 auf den Sendeplatz montags kurz vor Mitternacht verlegt. Dort lief sie weiterhin mit mäßigen Einschaltquoten. Nachdem die Serie in Wiederholung ging, wurden auch die originalen Vor- und Abspänne wiederhergestellt.

Die Serie wurde in weiterer Folge von kabel eins, Premiere Serie und Comedy Central ausgestrahlt. Seit April 2007 wird sie in Österreich wöchentlich im Nachtprogramm von ORF 2 in Zweikanalton (deutsch/englisch) gesendet.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Bericht zu den Rassismus-Vorwürfen und Demonstrationen gegen Seinfeld (englisch)

Weblinks


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