Supplinburg

Supplinburg
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Süpplingenburg
Süpplingenburg
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Süpplingenburg hervorgehoben
52.2510.916666666667114Koordinaten: 52° 15′ N, 10° 55′ O
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Helmstedt
Samtgemeinde: Nord-Elm
Höhe: 114 m ü. NN
Fläche: 14,3 km²
Einwohner: 682 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 48 Einwohner je km²
Postleitzahl: 38376
Vorwahl: 05355
Kfz-Kennzeichen: HE
Gemeindeschlüssel: 03 1 54 022
Adresse der Gemeindeverwaltung: Steinweg 15
38373 Süpplingen
Webpräsenz:
Bürgermeister: Dieter Eckner

Süpplingenburg ist ein Dorf im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen. Es liegt innerhalb der Samtgemeinde Nord-Elm unweit der Ortschaft Süpplingen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Wie der Ortsname sagt, ging Süpplingenburg aus einer Burganlage hervor. Diese entstand im 10. Jahrhundert in der sumpfigen Schunter-Niederung. Bauherren waren vermutlich die Grafen von Haldensleben. Durch Heirat fiel die Burg an den Grafen Gebhard, den Vater von Lothar III., bekannt als Lothar von Süpplingenburg. Er war König (1125–1137) und Kaiser (1133–1137) im Heiligen Römischen Reich. Die Wasserburg Süpplingenburg galt als sein Stammsitz.

Wasserburg

Burggelände mit Kirche um 1650, Kupferstich von Merian (Ausschnitt)

Die Süpplingenburg als Wasserburg wurde auf einer leichten Geländeerhöhung an der Schunter errichtet. Die quadratische Anlage hatte die Ausmaße von 70x70 m und war von Mauer, Wassergraben und Wall umgeben. Die Kernburg verfügte über eine Kemenate und ein Wohnhaus. Auf dem Burggelände stand die St. Johannis-Kirche mit Kreuzgang, ein im Kern romanischer Bau. Nördlich gab es eine Vorburg mit einem Wirtschaftshof. Nahe der Burg führte ein alter Nord-Süd-Handelsweg, der „Salzweg“, vorbei. Ab dem 11. Jahrhundert wurde er hier vom Ost-West-Handelsweg von Braunschweig nach Magdeburg gekreuzt. Ab dem 16. Jahrhundert wurden an die äußere Mauer mehrere Herrschafts- und Wirtschaftsgebäude in Fachwerkbauweise angebaut. Um 1875 wurden bis auf die Kirche alle Burggebäude und die Befestigungsmauern abgerissen und der Burggraben zugeschüttet. Heute ist die Stelle kaum als frühere Burg erkennbar, jedoch befinden sich noch Reste der Stammburg von Kaiser Lothar III. im Erdboden, wie 1964 festgestellt wurde.

Johanniter-Kommende

Süpplingenburg um 1650 als Kupferstich von Merian

Nach der Auflösung des Templerordens 1312 durch Papst Klemens V. wurden die Konventsgebäude im Jahre 1357 an den Orden der Johanniter übergeben. In seinem Besitz blieben sie bis 1820 als Komturei. Die Ursprünge der Süpplingenburg als Johanniter-Kommende gehen zurück in das Jahr 1130, als Lothar III. hier an seinem Stammsitz den Grundstein zur Stiftskirche St. Johannis legte, die 1140 vollendet wurde. Das Kollegiatstift und die Burg kamen um 1173, unter Heinrich dem Löwen, in den Besitz des Templerordens. Die Komturei Süpplingenburg in der Ballei Brandenburg war lange Zeit Stammsitz des letzten Präzeptors der Deutschen Lande, Friedrich von Alvensleben.

Neuzeit

St. Johannis-Kirche

Während der Reformation wurde das Gebiet durch die schmalkaldischen Bundesgenossen 1542 eingenommen. Die Johanniter-Komturei konnte weiterbestehen unter der Bedingung, dass sie dem Schmalkaldischen Bund treu blieb. Im Dreißigjährigen Krieg widerstand die Süpplingenburg durch ihre hohen Mauern und das morastige Gelände allen Angriffen. 1820 kam das Gelände als landwirtschaftliche Staatsdomäne an das Herzogtum Braunschweig. Der bauliche Zustand der Kirche war so schlecht, dass ein Abriss erwogen wurde. Bereits um 1420 war sie teilweise eingestürzt. Von 1838 bis 1843 erfolgte eine umfangreiche Renovierung. Seither wird sie als Pfarrkirche genutzt. Außerdem ist sie Bestandteil der Straße der Romanik.

Einen Eindruck von den prachtvollen Bauten, die in diesem Gebiet zur Zeit Lothars III. entstanden, vermittelt die in Königslutter errichtete Stiftskirche St. Peter und Paul (Kaiserdom Königslutter), die zugleich die Grablege Lothars von Süpplingenburg ist.

Im Osten des Ortes befindet sich der „Sandteich“. Das stehende Gewässer wurde ursprünglich mit drei Inseln angelegt. Als Anfang der 1990er Jahre der Wasservorrat versiegte, wurden zwei Inseln abgetragen. Um den Wasserstand wieder ansteigen zu lassen, wurde eine Quelle freigelegt. Leider brachte dies bis heute nicht das gewünschte Resultat und der Teich führt noch immer sehr wenig Wasser. Um den Teich ist ein Rhododendron-Park angelegt worden, der zur Blütezeit Ende Mai/Anfang Juni einen Besuch lohnt.

Literatur

  • Hans Adolf Schultz: Burgen und Schlösser des Braunschweiger Landes, Braunschweig 1980, ISBN 3-87884-012-8
  • Ernst Andreas Friedrich: Wenn Steine reden könnten. Band IV, Landbuch-Verlag, Hannover 1998, ISBN 3-7842-0558-5

Weblinks




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