Supremes

Supremes
The Supremes
Diana Ross bei den Academy Awards, 1990
Diana Ross bei den Academy Awards, 1990
Gründung 1959
Auflösung 1977
Genre Pop, Soul, R&B
Gründungsmitglieder
1959–1967 Florence Ballard
1959–1977 Mary Wilson
1959–1970 Diana Ross
1959–1960 Betty McGlown-Travis.
Ehemalige Mitglieder
1960 Barbara Martin
1967–1972, 1973–1976 Cindy Birdsong
1970–1973 Jean Terrell
1972–1973 Linda Lawrence
1973–1977 Scherrie Payne
1976–1977 Susaye Greene

The Supremes waren ein weibliches, schwarzes, amerikanisches Pop/Soul-Gesangstrio der 1960er und 70er Jahre. Aufgrund ihrer erfolgreichen Karriere wurden sie 1988 in die Rock´n´Roll Hall of Fame aufgenommen.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Gründung

Als die zwei schwarzen jungen Mädchen Florence Ballard und Mary Wilson sich im Jahr 1959 auf einem Talentwettbewerb in Detroit anfreundeten und mit dem Lied „There Goes My Baby“ − von den „Drifters“ − gewannen, lud Florence ihre neu gewonnene Freundin Mary ein, aufgrund ihrer äußerst klassischen Stimme, sich einer Gesangsgruppe anzuschließen. Wenig später holte Mary Wilson ihre Klassenkameradin Diana Ross, die man damals noch Diane nannte, hinzu. Diana Ross, Mary Wilson, und Florence Ballard lebten zu der Zeit noch im Brewster-Douglass Housing Project, eine speziell gestaltete Siedlung für arme Leute, das größtenteils von einer afroamerikanischen Nachbarschaft bewohnt ist. Da die zur gleichen Zeit beginnende männliche Gesangsgruppe „The Primes“, die sich später in „The Temptations“ umbenannten, nach einer Schwestergruppe suchte, wurden im Frühling 1959 „The Primettes“ gegründet. Anfangs bestand die weibliche Gruppe aus den vier Mitgliedern Florence Ballard, Mary Wilson, Diana Ross und der Freundin des „Primes“-Mitgliedes Paul Williams, Betty McGlown.

Bei der kleinen Plattenfirma „Lu-Pine Records“ wurde noch 1959 die letztlich erfolglose Single „Tears Of Sorrow“ und „Pretty Baby“ veröffentlicht. 1960 heiratete McGlown und verließ die „Primettes“, wurde dann durch Barbara Martin ersetzt. Als es für sie vorerst keinen Aufschwung gab, konzentrierten sich Barbara Martin und Florence Ballard auf ihren Schulabschluss, während Diana Ross und Mary Wilson als Duo weitermachten. Die vier kamen im gleichen Jahr nochmals zusammen und nahmen für eine kleine Plattenfirma einige Titel auf. Im Dezember 1960 verließ Martin aufgrund ihrer Schwangerschaft das Quartett, welches währenddessen einen Vertrag von Berry Gordy beim jungen Plattenlabel Motown Records in Detroit angeboten bekam.

Nach Martins Ausscheiden unterschrieb das Trio „Primettes“ am 15. Januar 1961 den Vertrag bei Motown Records. Als Gordy den Namen „The Primettes“ ändern wollte, schlug Florence Ballard, aus einer von Gordy vorgegebenen Namensliste, „The Supremes“ vor. Die anderen beiden mochten den Namen nicht, da sie ihn zu pompös empfanden, aber Berry Gordy nahm ihn.

Karriere

Die erste Single der Supremes hieß „I Want A Guy“, die ebenso wie die zweite Platte „Buttered Popcorn“ ein Flop wurde. Der erste Hiterfolg „Your Heart Belongs To Me“ kam im Sommer 1962 in die Plattenläden. In den nächsten zwei Jahren waren die „Supremes“ mit ein paar Titeln in den Charts vertreten. Erst 1963 erreichten sie erstmals die Top 40 der Billboard-Charts mit dem, von dem Autoren- und Produzententrio Holland–Dozier–Holland entworfenen Song „When The Lovelight Starts Shining Through His Eyes“.

Ihr Durchbruch kam im Juni 1964 mit dem Song „Where Did Our Love Go“, mit dem sie erstmals Platz 1 der US-Charts eroberten. Auch die Nachfolgesingles „Baby Love“ im Oktober 1964, „Stop In The Name Of Love“ im Februar und „Back In My Arms“ im Mai 1965, konnten an den Erfolg anknüpfen. 1966 wurden die Titel „You Can´t Hurry Love“ im August und „You Keep Me Hangin´On“ im Oktober, wie auch „Love Is Here And Now You´re Gone“ im Januar und „The Happening“ im April 1967 weitere Spitzenreiter. Neben zahlreichen Fernsehauftritten absolvierten sie viele Live-Auftritte, gingen auf Tourneen, die sie um die ganze Welt führten, und erreichten mehr und mehr auch den weißen Musikmarkt.

Während dieser Zeit kristallisierte sich Diana Ross immer mehr als „der Star der Gruppe“ heraus, was wohl Florence Ballard ziemlich verärgert haben muss, da sie bei den ersten Plattenaufnahmen immer die Leadsängerin war. Im April 1967 nahm Gordy mit Cindy Birdsong, von „Patti Labelle & The Bluebelles“, Kontakt auf, um die gekränkte Ballard zu ersetzen. Cindy Birdsongs erstes Treffen mit den „Supremes“ fand dann am 29. April 1967 im Hollywood Bowl statt.

Das Trio nannte sich, aufgrund der engen Beziehung zwischen Berry Gordy und Diana Ross, fortan „Diana Ross & The Supremes“. Im Frontier Hotel in Las Vegas absolvierten „Diana Ross & The Supremes“ am 14. Januar 1970 ihren Abschiedsauftritt. Diana Ross wurde anschließend durch die Schwester des Boxers Ernie Terrell, Jean Terrell ersetzt. Die Gruppe landete in der neuen Besetzung zwar keinen weiteren Nummer-1-Hit mehr, platzierte trotzdem immerhin bis 1972 sieben Titel in den Top 40 der US-Billboard Charts – fünf davon in den Top 20 – und erreichte in diesen zwei Jahren fünfmal die britische Top 10, u.a. mit „Up The Ladder To The Roof“ und „Nathan Jones“. Ihren letzten vergoldeten Millionseller in den USA hatten sie 1970 mit „Stoned Love“.

1971 verklagte Florence Ballard Motown-Records auf 8,7 Mio. Dollar, da Berry Gordy und Diana Ross sie damals aus der Gruppe hinaus gedrängt hätten, verlor jedoch den Prozess.

Zahlreiche personelle Veränderungen wurden in den Folgejahren vorgenommen. 1972 verließ Cindy Birdsong die Gruppe und wurde durch Linda Lawrence ersetzt. Ein Jahr später ging auch Lawrence, so dass Mary Wilson mit der zurückgekehrten Cindy Birdsong und der Schwester von Freda Payne, Scherrie Payne weitermachte. 1976 verließ Birdsong das Trio erneut; für sie kam Susaye Green.

Das einstige Mitglied der Urbesetzung Florence Ballard verstarb währenddessen am 22. Februar 1976 an den Folgen einer Thrombose. Später verließ das letzte übrig gebliebene Originalmitglied der „Supremes“, Mary Wilson, im Dezember 1976 die Gruppe und wurde durch Karen Jackson ersetzt. Ihre Plattenfirma Motown sah nun allerdings geringe Verkaufschancen und löste das Trio 1977 ganz auf. Ihren endgültigen Abschiedsauftritt führten sie am 12. Juni 1977, begleitet vom Sänger und Songwriter Billy Ocean, im Drury Lane Theater in London auf.

Wiedervereinigung

Im Jahr 1978 tourte Mary Wilson mit Karen Jackson und Karen Raglan als „The Supremes“ durch England, jedoch sorgte Motown wenig später dafür, dass sie den Namen nicht mehr weiter benutzen durften. Am 16. Mai 1983 kamen noch einmal Diana Ross, Mary Wilson und Cindy Birdsong zum 25jährigen Jubiläum von Motown Records als „The Supremes“ zusammen, um in der NBC-Sendung „Motown 25: Yesterday, Today, Forever television special“ zusammen mit anderen Motown-Mitgliedern, wie The Temptations oder Michael Jackson, mit dem Song „Someday We'll Be Together“ aufzutreten.

„The Supremes“ wurden nach ihrer langen erfolgreichen Karriere 1988 in die Rock´n´Roll Hall of Fame aufgenommen. Mary Wilson wurde am 29. Januar 1994 in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt, bei dem sie verletzt wurde und ihr 14-jähriger Sohn ums Leben kam. Im Jahr 2000 gehen Diana Ross, Scherrie Payne und Linda Laurence wieder als „The Supremes“ auf ihre „Return To Love Tour“. Danach gaben sie nur noch kleine Live-Auftritte, unter anderem auch 2005 im Deutschen Fernsehen.

Literatur, Theater und Film

In zwei Büchern („Dreamgirl – My Life as a Supreme“ und „Supreme Faith“) beschreibt Mary Wilson den Aufstieg und den Fall der Gruppe.
1981 wurde, basierend auf einem Buch von Tom Eyen, ein erfolgreiches Broadway-Musical entwickelt, das sich des Aufstiegs und Falls der „Supremes“ annahm. Dreamgirls, so der Titel des Musicals, mit Jennifer Holliday, Sheryl Lee Ralph, Loretta Devine, Ben Harney, Cleavant Derricks und Obba Babatundé in den Hauptrollen besetzt, feierte Ende 1981 seine Premiere auf dem New Yorker Broadway und errang die Gunst von Kritikern und Publikum. „Dreamgirls“ brachte es vom 20. Dezember 1981 bis 11. August 1985 auf über 1500 Aufführungen und wurde 1982 sechs Mal mit dem wichtigsten US-amerikanischen Theaterpreis dem Tony Award ausgezeichnet. 1987 und 2001 folgten Broadway-Revivals des Musicals.
Im Jahr 2006 verfilmte der US-Amerikaner Bill Condon den Stoff für die Filmleinwand mit Oscar-Preisträgerin Jennifer Hudson, Beyoncé Knowles, Oscar-Preisträger Jamie Foxx, Eddie Murphy und Danny Glover. Der Film, produziert von den Filmstudios DreamWorks SKG und Paramount Pictures, startete am 21. Dezember 2006 in den US-amerikanischen Kinos und entwickelte sich schnell zum einem Kassenschlager. Am 1. Februar 2007 erfolgte der Kinostart in Deutschland.

Diskografie

The Supremes

Jahr Album Titel US chart UK chart US R&B chart
1962 Meet the Supremes 7
1964 Where Did Our Love Go 2 1
1964 A Bit of Liverpool 21 5
1965 The Supremes Sing Country, Western and Pop 79
1965 We Remember Sam Cooke 75 5
1965 More Hits by the Supremes 6 2
1965 The Supremes at the Copa 11 6
1965 Merry Christmas 6 (Holiday)
1966 I Hear a Symphony 8 1
1966 The Supremes A' Go-Go 1 1
1967 The Supremes Sing Holland-Dozier-Holland 6 15 1
1967 The Supremes Sing Rodgers & Hart 20 25 3

Diana Ross & the Supremes

Jahr Album Titel US chart UK chart US R&B chart
1967 Greatest Hits 1 1 1
1968 Reflections 18 30 3
1968 Live at London's Talk of the Town 57 6 6
1968 Diana Ross & The Supremes Sing and Perform "Funny Girl" 150 45
1968 Diana Ross & The Supremes Join the Temptations 2 1 1
1968 Love Child 14 8 3
1968 TCB
(Diana Ross & the Supremes and The Temptations)
1 11 1
1969 Let the Sunshine In 24 7
1969 Together
(Diana Ross & the Supremes and The Temptations)
28 28 6
1969 Cream of the Crop 33 3
1969 G.I.T. on Broadway
(Diana Ross & The Supremes and The Temptations)
38 4
1969 Greatest Hits Vol. 3 31 5
1970 Farewell 46 31

Chartpositionen

Jahr Single US UK DE
1964: „Where Did Our Love Go“ 1 3 16
1964: „Baby Love“ 1 1 15
1964: „Come See About Me“ 1
1965: „Thank You Darling“ 18
1965: „Stop! In the Name of Love“ 1 7 3
1965: „Back in My Arms Again“ 1 34
1965: „I Hear a Symphony“ 1
1965: „My World Is Empty Without You“ 5
1966: „Love Is Like an Itching in My Heart“ 9
1966: „You Can't Hurry Love“ 1 3
1966: „You Keep Me Hangin' On“ 1 8
1967: „Love is Here and Now You're Gone“ 1
1967: „The Happening“ 1 6
1967: „Reflections“ 2 5
1967: „In and Out of Love“ 9
1968: „Love Child“ 1 5
1968: „I'm Gonna Make You Love Me“ 2 2
1969: „I'm Livin' in Shame“ 10
1969: „Someday We'll Be Together“ 1
1970: „Up the Ladder to the Roof“ 10 6
1970: „Stoned Love“ 7 3
1971: „Nathan Jones“ 5
1972: „Floy Joy“ 9
1972: „Automatically Sunshine“ - 10

Weblinks


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