Surfsport

Surfsport
Surfen vor Hawaii
Wellenreiter
Wellenreiter an der Nordküste von Oʻahu
Bodyboarder in einer Tube

Das Wellenreiten (hawaiisch: heʻe nalu, engl.: surfing) stammt von den Inseln Hawaiʻis. Nachdem es im 19. Jahrhundert von Missionaren fast ausgerottet wurde, erlebte das Surfen in den 1950er Jahren einen neuen Boom, als viele US-Amerikaner diesen Sport für sich entdeckten. Heutzutage werden viele Wettbewerbe veranstaltet, bei denen Surfer ihr Können beweisen. Wellenreiten kann man natürlich nicht nur auf Hawaii, in Kalifornien oder Australien, sondern auch in Europa gibt es unzählige gute Strände zum Surfen. Benötigt werden lediglich ein Surfbrett, Surfwachs, eine Leash (in Australien als „Legrope" bezeichnet), eine circa zwei Meter lange Schnur, mit der das Brett am Bein gesichert wird, und evtl. ein Surfanzug.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte des Wellenreitens

Surfen oder Wellenreiten ist in seiner Urform schon annähernd 4000 Jahre alt. Durch die Reisen der Polynesier verbreitete sich auch das Surfen in der Südsee. Seine Blütezeit erlebte das Surfen auf den Inseln von Hawaii, wo es fester spiritueller und kultureller Bestandteil der Gesellschaft wurde. Durch die späteren westlichen Einflüsse wurden die Hawaiier so nicht nur des Surfens beraubt, sondern praktisch ihrer ganzen Kultur.

Die Wurzeln des Wellenreitens verlieren sich ebenso im Dunkeln der Geschichte wie die der Polynesier, welche als „Erfinder des Wellenreitens“ bezeichnet werden können. Wahrscheinlich schon in vorchristlicher Zeit (etwa zwischen 750 und 500 v. Chr.) brachen die Polynesier auf aus ihrer mythischen Urheimat Hawaiki um das heutige Polynesien zu besiedeln.

Die Entwicklung des Wellenreitens begann wahrscheinlich mit dem „Body-Surfen“. Dabei wurden die Wellen ohne Hilfsmittel nur mit dem Körper abgeglitten. Anschließend wurden Binsenbündel, kleinere Baumstämme, hölzerne Planken oder Kanuspitzen benutzt, um dem Körper mehr Auftrieb zu geben. Später wurde auf größeren Brettern liegend, sitzend oder auf den Knien gesurft. In dieser Form war Wellenreiten in ganz Polynesien (und darüber hinaus) verbreitet. Vor allem auf Tahiti hat es sich zum „Surfen im Stehen“ weiterentwickelt. Frauen und Männer aller Klassen und Altersstufen gingen hier aufs Meer, um zu surfen.

Im Zuge der Besiedlung Ost-Polynesiens von Tahiti aus kam Wellenreiten dann in dieser Form auf die Marquesas-Inseln, nach Neuseeland, Rapa, auf die Osterinsel und nach Hawaii. Auf Hawaii entwickelte es sich schließlich am weitesten bis hin zur Schrägfahrt. Die gesellschaftliche Bedeutung des Wellenreitens wurde unter anderem daran deutlich, dass die Buchten mit den höchsten und besten Wellen für die Könige reserviert waren und für die restliche Bevölkerung mit einem Tabu belegt waren. Einmal im Jahr fand auf Hawaii das Makahiki-Fest statt. Die Arbeit wurde für drei Monate unterbrochen, um Erholung, Sport, Tanz und Festmahle zu genießen. Eine besondere Bedeutung hatten dabei die Wellenreitwettkämpfe, zu denen Tausende von Zuschauern kamen. Wellenreiten war auf Hawaii Nationalsport.

Da Wellenreiten bereits vor der Besiedlung Hawaiis (im 10. Jahrhundert n. Chr.) existierte, ist davon auszugehen, dass es mindestens 1000 Jahre alt ist. Jedoch gibt es Hinweise auf ein wesentlich höheres Alter dieser Sportart. Auch in Melanesien (z. B. Fidschi-Inseln, Neuguinea) und Mikronesien (z. B. Marshall-Inseln, Karolinen) wurden Wellen abgeritten, allerdings nur dort, wo es auch gesellschaftlich und kulturell einen großen polynesischen Einfluss gab. Da aber der Aufenthalt der Polynesier in diesen Gebieten in der Zeit vor Christus vermutet wird, ist anzunehmen, dass das Wellenreiten bereits aus vorchristlicher Zeit stammt.

Die Geschichte des Wellenreitens in Europa wird im entsprechenden Artikel ausführlicher geschildert.

Einfluss der Europäer

Surfen vor Kijkduin (bei Den Haag, Niederlande) Mitte November 2006.

Als Polynesien von den ersten Europäern entdeckt wurde, war die Geschichte des Wellenreitens schon längst geschrieben. Der Brite James Cook entdeckte im Jahr 1778 Hawaii, wo er Eingeborene beim Wellenreiten beobachtete. Seine Aufzeichnungen, die den ersten schriftlichen Bericht über Wellenreiten darstellen, lassen vermuten, dass Cook die Faszination dieser Sportart spürte.

Seine ersten schriftlichen Aufzeichnungen machte er nach momentanem Stand des Wissens schon einige Jahre zuvor auf Tahiti. Entdeckt haben die Insel von Hawaii Siedler der Marquesas-Inseln. Angeführt wurden sie von Hawailoa, einem der größten Seefahrer Polynesiens, um das Jahr 400.

Als König Kamehameha I., dessen Surf-Leistungen noch lange nach seinem Tod besungen wurden, 1819 starb, wurden die bis dahin geltenden Tabu-Gesetze abgeschafft. Dadurch wurde der Boden für das Christentum bereitet und der Zusammenbruch der hawaiischen Kultur eingeleitet. In diesem Jahr fand auch das Makahiki-Fest zum letzten Mal statt. Die daraufhin eintreffenden Missionare ersetzten das heidnische Brauchtum durch strenge Kirchensitten. Auch das Surfen wurde als unnütze, heidnische und unsittliche (Männer und Frauen surften zusammen) Zeitverschwendung angesehen und 1823 kurzerhand verboten. Die kulturelle Einbindung des Surfens ging verloren, so dass das Wellenreiten um 1829 von den meisten Plätzen Hawaiis und Polynesiens verschwand.

Mit der Gründung der ersten hawaiischen Surfclubs wurde 1908 eine bis heute nicht endende Ära eingeleitet, in der sich das Wellenreiten wieder aufwärts entwickelte und sich, zunächst unter dem Einfluss von Georg Freeth und Duke Kahanamoku, über die ganze Welt verbreitete.

Die wahre Renaissance der fast nicht mehr existierenden Sportart wurde durch den großen Hawaiier Duke Paoa Kahanamoku herbeigeführt. Als mehrfacher Olympiasieger im Schwimmen transportierte dieser Botschafter des Aloha den Sport zuerst über Australien, später mit weiteren Reisen, in die Seelen der Menschen. In den 1920er Jahren war es vor allem der Kalifornier Tom Blake, der dem Surfen eine neue Richtung gab. Neue Materialien und Verbesserungen brachten das Surfen jedes Jahr weiter. Von den alten Holzbrettern zu den modernen Foam Boards, vom finnenlosen Surfbrett bis zu den verschiedensten Konstruktionen und Designs der Bretter, jedes Jahr machten sich Surfer Gedanken wie sie noch stärker mit ihrem Element verschmelzen konnten.

1955 kam Peter Viertel, ein Drehbuchautor aus Hollywood, der mit der Filmschauspielerin Deborah Kerr verheiratet war, zu Dreharbeiten nach Biarritz. Er fand Gefallen an den Wellen, ließ sich ein Board aus Kalifornien kommen und versuchte sich im Wellenreiten. Mit ihm begannen die Franzosen Michel Barland, Georges Henebutte (der Erfinder der Leash) und Joel de Rosnay, die bald den ersten Surf-Club Frankreichs gründeten.

Wellenreiten in Deutschland

Auch die Geschichte des deutschen Wellenreitens begann Mitte der 50er Jahre. Damals bekamen die Sylter Rettungsschwimmer ihre ersten Rettungsbretter, die ziemlich ungeeignet zum Wellenreiten waren. Das konnte Uwe Draht jedoch nicht davon abhalten, seine ersten Surfversuche damit zu starten. Dieter Behrens, Walter Viereck und andere schlossen sich seinem Tun an. In Biarritz kauften sie sich ihre ersten richtigen Wellenreitboards. Dass es ein spezielles Surf-Wachs gab, welches das Abrutschen vom Board verhinderte, bekamen sie jedoch erst viel später mit. 1966 gründeten sie den „Surfing Club Sylt“.

Erst 25 Jahre nach dem „Surfing Club Sylt“ wurden weitere deutsche Wellenreit-Vereine gegründet, die schließlich 1991 in Köln den Deutschen Wellenreitverband (DWV) gründeten. Noch im selben Jahr nahm der DWV seine Arbeit zur Entwicklung eines sportwissenschaftlich fundiertes Konzepts für die Ausbildung von Wellenreit-InstruktorInnen auf. Im Sommer 1992 startete unter der Leitung von Norbert Hoischen die erste Ausbildung von DWV-Wellenreit-LehrerInnen. Auch wurde erstmals an internationalen Wettkämpfen, den Amateur-Weltmeisterschaften in Lacanau (Frankreich) teilgenommen und eigene Wettbewerbe wurden veranstaltet. 1996 fand die erste Deutsche Meisterschaft in Cap de l'Homy an der französischen Atlantikküste statt. Diese Entwicklung wird seit ihren Anfängen von vielen Seiten aus sehr kritisch betrachtet. Ausschlaggebend ist die stark kommerziell geprägte Haltung, die durch die Ausbildung zum Surflehrer eingenommen wird.

1977 gründeten die Kölner Sportstudenten Ulrich Richter und Manfred Lauterbach die erste deutsche Surfschule in Hendaye an der spanisch-französischen Grenze am Atlantik. Sie waren die ersten Europäer, die einen systematischen Gruppenunterricht in Theorie und Praxis gaben. 1979 schrieb Ulrich Richter das erste Lehrbuch in deutscher Sprache (Surfing, Wellenreiten: das faszinierende Spiel mit der Brandung). Die heute verwendeten deutschen Surfausdrücke stammen zum großen Teil aus diesem Buch.

Die Erfolge von Marlon Lipke (ASP Europe Junior Champion 2004) und Sonja Hönscheid (mehrfache Deutsche Meisterin, Gewinnerin Redbull Soulwave 2003) sind Beispiele für die Lebendigkeit der deutschen Surfszene und deren internationale Bedeutung.

Ausrüstung

Wellenreiter mit Surfbrett am Strand


Surfbrett

Hauptartikel: Surfbrett

Surfbretter gibt es in verschiedenen Ausführungen und Größen.

Boardbag

Ein Boardbag ist eine Schutzhülle für das Brett und sollte vor allem beim Reisen das Brett vor Schlägen und Kratzern schützen. Man kann die Schutzhülle ruhig ein bisschen größer kaufen als das Brett ist, den Platz kann man zum Beispiel für den Neoprenanzug oder für das Lycra brauchen.

Surfanzug

Der Surfanzug, der meist hauptsächlich aus Chloropren-Kautschuk wie Neopren gefertigt ist, bietet Schutz vor Wärmeverlust. Der Surfanzug ist meist ein Nassanzug oder Feuchtanzug („Wetsuit“). Ab 22 °C Wassertemperatur reicht ein Shorty (kurze Ärmel und Beine) mit zwei Millimetern Stärke im Rumpfbereich und einem Millimeter für Arme und Beine. Unterhalb von 14 °C sollten es schon drei bis vier Millimeter Stärke sein. Dazwischen und für einen Allround-Anzug sind zwei bis drei Millimeter zu empfehlen. Unter dem Surfanzug trägt man üblicherweise ein Lycra-Shirt, es schützt die Achselhöhlen vor Hautabrieb, zu dem der Surfanzug führt.

Leash

Die Leash

Die Leash, in Australien als „Legrope" bezeichnet, ist die Verbindung zwischen Surfboard und Surfer und dient der Sicherung. Bei einem Fall vom Board verliert man durch die Turbulenzen unter Wasser schnell die Orientierung. Aufgrund des Zuges der Leash erfaehrt der Surfer sofort wo oben und wo unten ist, da das Board aufgrund seines Auftriebs an die Wasseroberfläche treibt. Außerdem würde man das Board ohne Leash durch die Kraft der Wellen schnell verlieren.

Die Leash wird mittels einer Öse (Leash-Plug) am hinteren Ende des Surfboards und eines gepolsterten Klettverbandes am Fußgelenk des Surfers befestigt.

Surfwachs

Ein Stück Surfwachs (für Kaltwasser), ca. faustgroß, originalverpackt.

Das Surfwachs erhöht die Rutschfestigkeit auf dem Board. Es wird auf der Oberseite des Surfboards aufgetragen und sorgt für sicheren Stand und verhindert das Abrutschen vom Board. Es sollte, damit man guten Halt hat, von Zeit zu Zeit aufgeraut werden. Ferner ist es wichtig das richtige Wachs für die richtige Wassertemperatur zu wählen. Hierbei wird zwischen Warm- und Kaltwasserwachs unterschieden.

Sonnenschutz

Die Verwendung einer Zink-Hautcreme oder wasserfesten Sonnencreme mit hohem Sonnenschutzfaktor ist beim Surfen notwendig.

Wellenreiten lernen

Jede Person, die über eine gute Schwimmfähigkeit verfügt, kann das Wellenreiten erlernen. Um beim Umgang mit Wellen, Strömungen und Gezeiten kein unnötiges Risiko einzugehen, sollte dazu allerdings die Hilfe eines qualifizierten Wellenreitlehrers in Anspruch genommen werden.

Neben dem richtigen Board ist vor allem die Wahl eines zum Lernen geeigneten Strandes von großer Bedeutung. Ein bewachter, flach abfallender Sandstrand ohne Steine oder Buhnen ist Voraussetzung. Bevor man sich aufs Wasser wagt, sollte man sich ausgiebig mit den Sicherheits- und Vorfahrtsregeln vertraut machen. Surfer gehen üblicherweise in das Wasser, wenn gute Wellen vorhanden sind, also haargenau zu dem Zeitpunkt, an dem Schwimmer nicht mehr in die Brandung gehen. Daher hat der Surfer das Risiko selbst zu tragen.

Sehr wichtig ist es auch, wie bei jeder Natursportart, sich ganz genau die natürliche Umgebung anzusehen. Das allgemeine Wetter, die Strömungen, besondere Unterwasserereignisse, gefährliche Tiere, Riffe oder Felsen im Sand. Hier handelt es sich um Erfahrungswerte. Um einen Strand wirklich beurteilen zu können, müsste man ihn schon in allen vier Jahreszeiten gesehen haben. Es gilt herauszufinden, wie der Strand sich bei Ebbe und Flut verändert. Anfängern sei die totale Ebbe bei auflaufender Flut empfohlen, aber niemals die Breaks der vollen Flut, denn diese haben ein Vielfaches an Kraft. Außerdem ist der Wind am frühen Morgen häufig offshore, also gegen die Welle gerichtet. So hält der Wind die Welle bis zum letzten Moment auf und sie bricht schöner und hohler; das Wasser ist dann oft spiegelglatt.

Regeln

  • Wer näher zum Brechungspunkt der Welle fährt, hat Vorrang vor dem entfernter Surfenden. Letzterer muss notfalls aussteigen, also aus der Welle fahren. Don't drop in! Eine Welle – ein Surfer.
  • Es ist verboten, sich hinter dem Rücken eines wartenden Surfers in die Vorfahrtsposition zu manövrieren. Don't snake!
  • Es ist außerdem nicht erlaubt, in eine Welle neu einzusteigen, wenn diese sich erneut aufbaut, sofern sich bereits ein Surfer in ihr befindet. Wieder gilt: Eine Welle – ein Surfer.
  • Derjenige, der rauspaddelt, muss dem sich in der Welle befindenden immer Vorrang gewähren.
  • Es darf nicht auf die Einhaltung dieser Regeln bestanden werden, wenn dadurch ein Unfall provoziert wird.
  • Das Surfboard beim Rauspaddeln bzw. beim Duckdiven durch die Welle nie loslassen, da man sonst andere Surfer durch das durch die Welle herumwirbelnde Surfboard verletzen könnte!

Bekannte Surfgebiete

Europa

Wellenreiten in die Kielwasser auf der Obere Schleuse, Thun, Schweiz

Die besten Surfspots Europas liegen an der nordspanischen Küste (Bizcaya). Hier zählt bspw. die linke Welle von Mundaka (Bilbao) zu den besten und längsten Wellen der Welt. Im Oktober finden hier alljährlich ein Contest der World Championship Tour (WCT) statt. In dieser Region wechseln sich Beachbreaks mit Reefbreaks ab und der Golfstrom sorgt für eine Wassertemperatur, die das Wellenreiten sogar im Winter möglich macht. Die kanarischen Inseln sind besonders im Winter aufgrund der hohen Wellenqualität, des warmen Wassers und Außentemperaturen ein gutes Wellenreit-Revier. Auch die französische Atlantikküste hat eine lange Surf-Tradition. Das Zentrum ist Hossegor in dem im September ebenfalls die besten 45 Profis im Rahmen der World Championship Tour (WCT) um den Weltmeistertitel surfen.

Die portugiesische Atlantikküste mit den Surf-Zentren Peniche, Ericera und Sagres an der Südspitze Portugals bietet ebenfalls gute Möglichkeiten. Das Wasser ist etwas kühl, aber dafür kann besonders im Süden fast das ganze Jahr über gesurft werden.

  • Auch in Süd-Spanien, Andalusien, Cadiz und um Conil de la Frontera gibt es wunderbare Surfspots die für Anfänger bis Experten geeignet sind.
  • Gute Möglichkeiten zum Wellenreiten gibt es außerdem in Großbritannien, und zwar in Schottland (z. B. Thurso), Irland, Wales, North Devon und vor allem in Cornwall (z. B. Newquay, St. Ives Bay, Penzance) sowie auf den Channel Islands (insbesondere Jersey).
  • Das Mittelmeer bietet etliche Surfspots, etwa in Spanien (Katalonien), Frankreich (St. Mandrier, Brutal Beach), Italien (Varazze) und Israel. Allerdings sind die Mittelmeerwellen nicht so konstant wie Atlantikwellen, und ein Wellenreiten ist meist nur im Winter möglich.
  • Auch in der Nordsee gibt es surfbare Wellen – jedoch sind sie weniger zuverlässig. Einen Versuch wert sind Sylt und Norderney, Sankt Peter-Ording, Scheveningen,Texel (Niederlande) und manchmal auch Dänemark (Nordseeküste, Römö, Blavand). In Norwegen ist das Wasser eher kühl, die Wellen sollen teilweise gut sein. Die besten Spots sind die Strände von Jæren (südl. von Stavanger).
  • Selbst in der Ostsee gibt es „Secret Spots“, die an einigen Tagen im Jahr surfbare Bedingungen versprechen. Die Wellen sind hier zwar nie so kraftvoll wie an der Nordsee, jedoch gibt es an der Ostsee viele Buchte und Haken, so kann man bei Windstärke sieben sogar Wellen mit leicht ablandigem Wind vorfinden. Das ist an der Nordsee äußerst selten der Fall.
  • Bei Stürmen am Bodensee ist vor der Insel Reichenau der Einsatz eines Longboards für einige Meter Fahrt möglich.
  • Bekannte stehende Wellen (Flusswellen), die surfbar sind, gibt es in Bayern (Eisbach, Floßlände) und in der Schweiz (Bremgarten).

Auskunft darüber gibt der überall erhältliche „Stormriders Guide Europe“

Nordamerika

Surfen unter der Golden Gate Bridge
Surfen in Santa Cruz, Kalifornien

In den Vereinigten Staaten befinden sich die besten Surfreviere in Kalifornien, in und um den Bezirk Orange County, der bekannt ist aus der Fernsehserie O.C., California. Einer der besten Orte ist Encinitas (Bezirk San Diego). Zum Surfen kann in Amerika bei guten Bedingungen die komplette Pazifikküste genutzt werden, da hier fast immer gute Wellen auftreffen.

Karibik

Etwa fünf Kilometer westlich des Windsurf- und Kitesurf-Paradieses Cabarete an der Nordküste der Dominikanischen Republik befindet sich ein Wellenreitrevier an der Playa Encuentro. Jährlich wird hier der „Master of the Ocean“ ermittelt in einer Art „Triathlon“-Wettbewerb, zu dem die Sportarten Wellenreiten, Windsurfen und Kitesurfen gehören.

Hawaii

Auf Hawaiʻi, speziell an der Nord- und Ostküste von Oʻahu, findet man ganzjährig traumhafte Bedingungen vor. Hier finden sich legendäre Spots wie Banzai-Pipeline, Sunset und der erste richtige Big-Wave-Spot Waimea. Der durch das Tow-in surfing sehr bekannt gewordene Spot „Jaws“ befindet sich vor der Insel Maui.

Lateinamerika

Speziell Costa Rica hat sich inzwischen zum Geheimtipp entwickelt. Zu jeder Jahreszeit finden sich hier an der Pazifikküste traumhafte Surfbedingungen. Vor allem in der (sehr kalifornisch anmutenden) Stadt Jacó treffen sich viele halbprofessionelle und auch professionelle Surfer, um von der Brandung am benachbarten „Hermosa Beach“ zu profitieren. Die Wellen hier sind nicht sehr hoch, dafür aber umso schneller und für Fortgeschrittene geeignet. Auch die Karibikküste hat ihre „Secret Spots“ wie zum Beispiel die legendäre Salsa Brava in Puerto Viejo oder auch das Riff um die Isla Uvita ca. 700 m vor Limon.

Australien

Der Kontinent bietet von der Gold Coast über das bei Wellenreitern beliebte Byron Bay bis zu den ungezählten namenlosen Stränden zahllose Gelegenheiten zum Wellenreiten für jeden Erfahrungshorizont.

Südafrika

Südafrika gilt als Surferparadies schlechthin. So zieht es immer wieder weltbekannte Wellenreiter wie den Australier Taj Burrows an Südafrikas Küsten, um ihre Künste zu zeigen.

Von September bis Mai weht ein günstiger Südostwind, der den Surfern sechs bis zehn Beaufort sideshore beschert und für außerordentlich gute Bedingungen sorgt. Im Winter, von Juni bis August, zieht der Hochdruckgürtel Richtung Äquator und die Tiefdruckrinne gelangt ans Kap. Wellen unter zwei Metern sind dann eher selten.

Weltberühmt sind folgende Küstenorte in Südafrika geworden:

  • Cape St. Francis
  • Jeffreys Bay
  • Mündungsgebiet des Swartkop Rivers
  • Nordhoek
  • Bloubergstrand

Für Anfänger oder nicht so geübte Wellenreiter eignen sich besonders die Gebiete um die Algoa Bay und Silvic Bay (bei Port Elizabeth).

Rezeption

Neben der Musikrichtung Surf, deren bekannteste Vertreter wohl The Beach Boys sein dürften, gibt es eine Fülle von Filmmaterial, das sich mit dem Surfen beschäftigt:

Dokumentationen

  • 1966: Bruce Brown dokumentierte die Reise der beiden Surfer Michael Hynson und Robert August um die Welt, dem Sommer folgend und den perfekten „Spot“ suchend, im Film The Endless Summer.
    1994 greift Bruce Brown in Endless Summer II die Story erneut auf, jedoch mit zwei neuen Darstellern und einem Update der Surfgeschichte seit dem ersten Teil.
  • 1999: Thicker than Water von Jack Johnson
  • 2001: Laird von Laird Hamilton, eine Art Werbefilm für seine eigene Person
  • 2003: September Sessions von Jack Johnson
  • 2003: Step into Liquid von Dana Brown (Sohn von Bruce Brown), ein Dokumentarfilm über Besessenheit beim Wellenreiten
  • 2004: Blue Horizon, zeigt die Geschichte der beiden Weltklassesurfer Andy Irons und Dave „Rasta“ Rastovich
  • 2004: A Brokedown Melody von Jack Johnson
  • 2004: Riding Giants von Stacy Peralta mit Laird Hamilton gilt als einer der besten Filme zum Thema Big Wave Surfing und Tow-in Surfing
  • 2007: Bra Boys Diese Dokumentation dreht sich um das Leben der sogenannten "Bra Boys", die in Australien recht bekannt sind. Es handelt sich hierbei um eine Gruppe von jungen Männern, die ihre Zeit mit Surfen und Parties verbringen, und nebenbei auch eine Untergrundbewegung gegründet haben.

Spielfilme

Serien

Siehe auch

Literatur

  • Finn Mersn: „Wellenreiten Ostsee und Nordsee, eine Beschreibung Reviere/Spots sowie vollständige Anleitung f. Anfänger, 2009“ http://www.educatium.de/wellenreiten/
  • Ulrich Richter: Surfing, Wellenreiten. Das faszinierende Spiel mit der Brandung. Busse, Herford 1979, ISBN 3-87120-752-7.
  • Stefan Strauss, Ralf Götze: Wave culture. Faszination Surfen; das Handbuch der Wellenreiter. 2. Auflage. Wave Culture, Rellingen 2006, ISBN 3-00-019073-2.
  • Peter Diel, Eric Menges: Surfing. Auf der Suche nach der perfekten Welle. 4. Auflage. Meyer und Meyer, Aachen 2006, ISBN 3-89899-148-2.
  • Leschni, Petra: Das Image des Surfens in den Medien

Verfasserang. Jahr 2007 Umfang 88 S. : Ill., graph Darst. Hochschulschrift Bochum, Univ., Mag.Arb., Bibliothek 294/55

Weblinks


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