Sus barbatus

Sus barbatus
Bartschwein
Bartschwein (Sus barbatus)

Bartschwein (Sus barbatus)

Systematik
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla)
Unterordnung: Schweineartige (Suina)
Familie: Echte Schweine (Suidae)
Gattung: Sus
Art: Bartschwein
Wissenschaftlicher Name
Sus barbatus
Müller, 1838

Das Bartschwein (Sus barbatus) ist eine in Südostasien lebende Säugetierart aus der Familie der Echten Schweine (Suidae).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Im Vergleich zu anderen Schweinen ist der Körper der Bartschweine vergleichsweise schlank, die Beine dünn und der Kopf langgestreckt. Namensgebendes Merkmal sind die gelblich-weißen Haare, die sich über den Rüssel erstrecken. Sie haben zwei Paare Warzen im Gesicht, von denen das vordere meist vom Bart verdeckt wird. Ihr spärliches, borstiges Fell ist grau oder dunkelbraun gefärbt, außerdem besitzen sie eine zweiteilige Schwanzquaste. Wie alle Schweine haben sie eine lange, rüsselartige Schnauze, die Augen sind klein und die Ohren relativ lang. Bartschweine erreichen eine Kopfrumpflänge von 100 bis 165 Zentimetern, eine Schulterhöhe von 72 bis 85 Zentimetern und ein Gewicht von bis zu 150 Kilogramm.

Verbreitung und Lebensraum

Bartschweine leben in Südostasien, ihr Verbreitungsgebiet umfasst den Süden der Malaiischen Halbinsel, Sumatra, Borneo und mehrere vorgelagerte Inseln. Die Populationen auf Palawan und anderen philippinischen Inseln werden heute als eigene Art (Palawan-Bartschwein) betrachtet. Ihr Lebensraum sind Regen-, Sekundär- und Mangrovenwäldern.

Lebensweise

Bartschweine sind in der Regel tagaktiv und leben in Familiengruppen. Einzigartig unter den Schweinen sind ihre Wanderungen, bei denen sich oft hunderte Tiere zu Gruppen zusammenschließen. Während dieser Wanderungen, die mit dem wechselnden Nahrungsangebot zusammenhängen und oft mehrere hundert Kilometer lang sein können, wechseln sie zu einer nachtaktiven Lebensweise und benutzen meist die ausgetretenen Pfade früherer Märsche.

Bartschweine sind Allesfresser, die sich von Früchten, Wurzeln, Würmern und Aas ernähren. Oft folgen sie Gibbon- oder Makakengruppen, um die Früchte, die den Primaten zu Boden fallen, aufzunehmen.

Fortpflanzung

Nach einer rund viermonatigen Tragzeit bringt das Weibchen zwei bis acht Jungtiere zur Welt. Zur Geburt errichtet es ein Nest, in dem die Neugeborenen ihre ersten Lebenstage verbringen. Mit rund drei Monaten werden sie entwöhnt, bleiben aber ungefähr ein Jahr bei der Mutter. Die Geschlechtsreife tritt mit rund 18 Monaten ein.

Mensch und Bartschwein

In einigen Regionen Südostasiens dient das Bartschwein als Nahrung. Die Menschen kennen die Wanderzeiten und -routen der Tiere und können einmal im Jahr aufgrund der großen Wandergruppen reiche Beute machen. Die starke Bejagung des Bartschweines hat zu einer beträchtlichen Dezimierung der Population geführt, so dass die Art von der IUCN als gefährdet („vulnerable“) gelistet ist.

Systematik

Es werden zwei Unterarten unterschieden: Das Borneo-Bartschwein, die Nominatform (Sus barbatus barbatus), lebt auf Borneo und das Krausbartschwein (Sus barbatus oi) auf Sumatra und der Malaiischen Halbinsel. Eine frühere dritte Unterart, das Palawan-Bartschwein, gilt heute als eigenständige Art.

Literatur

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999, ISBN 0801857899.
  • D. E. Wilson, D. M. Reeder: Mammal Species of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, ISBN 0801882214.

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