Sußmann

Sußmann

Hans Sußmann (* 23. Juni 1897 in Berlin; † 3. April 1985 in Teupitz) war ein deutscher Widerstandskämpfer, Kommunalpolitiker und Lokalhistoriker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hans Sußmann galt nach den Nazi-Kriterien als Halbjude. Er betrieb im „Berliner Osten“ ein Seifengeschäft, das zu einer wichtigen Anlaufstelle für den Nachrichtenaustausch im Widerstand gegen den Nationalsozialismus wurde. Er bildete zusammen mit seiner Frau Else sowie mit Albert Voigts, Elfriede Paul und Walter Küchenmeister eine eigene kleine Gruppe innerhalb der Widerstandskreise der Berliner Roten Kapelle, die in engem Kontakt mit den Künstlerkreisen um Oda Schottmüller und Kurt Schumacher stand. Sie stellten illegal antifaschistische und Antikriegsflugblätter her und hatten eine eigene Fluchthilfeverbindung in die Schweiz aufgebaut.

Sußmann entging den Verhaftungswellen im Herbst 1942, verlor aber durch die Verhaftung seiner Freunde alle Kontakte und stellte zwangsläufig seine Widerstandshandlungen ein. Um sich dem Verhaftungsdruck durch die Gestapo zu entziehen, zog er nach Teupitz, wo er nach dem Krieg Ortsvorsitzender der SED, Bürgermeister und von 1950 bis 1963 Verwaltungsdirektor eines Krankenhauses wurde.

Ehrungen

  • 1982 wurde Hans Sußmann Ehrenbürger von Teupitz.[1]

Schriften (Auswahl)

  • Teupitz und das Schenkenländchen, Teil 1 und 2 1971, Teil 3 1981

Literatur

  • Gert Rosiejka: Die Rote Kapelle. „Landesverrat“ als antifaschistischer Widerstand. ergebnisse-Verlag: Hamburg 1986, ISBN 3-925622-16-0
  • Elfriede Paul: Ein Sprechzimmer der Roten Kapelle. Berlin 1981
  • Siegfried Wietstruck: Er bleibt und unvergessen: Hans Sussmann. In: Heimatkalender für den Kreis Zossen 1986, S. 59 ff.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Amt Schenkenländchen

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