Svatá Apolena

Svatá Apolena
Ruine der Kirche Sankt Apollonia

Svatá Apolena (deutsch St. Apollonia) ist eine Wüstung auf den Fluren der Stadt Přimda in Tschechien.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Svatá Apolena befindet sich anderthalb Kilometer südwestlich von Málkov (Molgau) an der Straße von Přimda nach Nová Ves.

Geschichte

Die Siedlung St. Apollonia bestand im Jahre 1838 aus fünf Häusern und zwei Gotteshäusern. Im Jahre 1930 lebten in der zur Gemeinde Molgau gehörigen Ansiedlung 36 Einwohner in vier Häusern.

Kirche

Im 13. Jahrhundert soll sich an der Stelle der Sankt-Apollonia-Kapelle ein Gotteshaus befunden haben, das nach den Hussitenkriegen eingegangen sein soll.

Die Geschichte der heute als Ruine erhaltenen Kirche begann im Jahre 1669. Im August 1669 träumte der im Haider Spital lebende blinde Hufschmied Bartholomäus Fickh von der Wiedererlangung seiner Sehkraft. Dies würde geschehen, wenn er sich mit Gebet und Opfer zur „alten wüsten Kapelle“ bei Molgau begeben würde. Am nächsten Tag wallfahrte Fickh mit seiner Frau zur verfallenen Kapelle, betete und legte eine Opfergabe nieder. Danach wollte er aus dem Grosmagd-Brunnen Wasser schöpfen, die eigentlich wohlbekannte Quelle war jedoch nicht zu finden. Fickh scharrte neben der Kapelle mit seinen Händen eine kleine Vertiefung, aus der kurz darauf Wasser trat. Er trank und wusch sich die Augen. Im selben Augenblick vernahm Fickh ein wenig Tageslicht. Nach einer erneuten Wallfahrt, acht Tage später, wusch sich Fickh erneut die Augen und wurde vollständig sehend. Der Pfarrer Adam Crautner, der Bürgermeister Johann Strickher und der Kirchvater Georg Trompeter aus Pfraumberg bezeugten die Heilung. Die Nachricht verbreitete sich schnell. Nachdem auch der Pfraumberger Gastwirt Sebaldus Hopfer mit einem Augenleiden die Kapelle besuchte, sich die Augen mit dem Quellwasser wusch und ebenfalls geheilt wurde, ließ dieser die Quelle erweitern und einen Brunnen errichten. Nach und nach strömten immer mehr Menschen nach St. Apollonia, um dort Heilung ihres Leidens zu erbitten. Graf Georg von Lindelo ließ daraufhin den Brunnen ausmauern und mit einem Dach versehen. Auch die Kapelle wurde restauriert. Bei den Arbeiten fand man eine Gruft, die nach Erzählungen einen Frauenkörper enthielt.

Graf von Lindelo setzte einen eigenen Priester in der Kirche ein und schmückte die Kirche aus. Die Sankt-Apollonia-Kirche wurde zum bedeutendsten Wallfahrtsort der Region und erlangte große Reichtümer. In einem heute nicht mehr erhaltenen Memorabilienbuch der Kirche wurde eine große Zahl an Wundern beschrieben. Der letzte Eintrag soll aus dem Jahre 1764 stammen.

Im 20. Jahrhundert nahm die Bedeutung der Wallfahrten nach St. Apollonia ab, nur noch zum Pfingstmontag fand eine Wallfahrt statt.

Literatur

  • Heimatkreis Tachau e. V. (Hg.): Heimatatlas des ehemaligen Bezirks Tachau-Pfraumberg.
  • Köferl, Josef: Der politische Bezirk Tachau (1890), Neuauflage 1985.
  • Schlögl, Ludwig: „Unsere Heimat Molgau mit St. Apollonia“, Landshut 1987.
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