- Bakri-Dynastie
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Die Bahri-Dynastie (arabisch المماليك البحريون , DMG al-Mamālik al-Baḥriyūn, von bahr / بحر / baḥr /„Meer“ , auch Bahri-Mamluken genannt) stellte von 1279 bis 1382 die Sultane der türkischen Mamluken in Ägypten.
Geschichte
Mit dem Sturz von Berke Qan, dem Sohn Baibars, durch Qalawun (1279−1290) begann die Bahri-Dynastie in Ägypten. Qalawun führte die Kämpfe gegen die Kreuzfahrer fort und eroberte deren Festung Tripolis. Auch Nubien wurde wieder unterworfen. Merkmal der von Qalawun begründeten Bahri-Dynastie sind die Herkunft der Mamluken aus dem südrussischen Steppengebiet. Der Name „Bahri“ bezieht sich auf ein Ausbildungslager auf einer Nilinsel.
Unter al-Malik an-Nasir Muhammad (1293−1341) wuchs das Mamlukenreich zu einem funktionierenden Einheitsstaat zusammen. Nach der Vertreibung der letzten Kreuzfahrer aus Syrien und Palästina (Eroberung von Akkon 1291) konnte auch die Bedrohung von Syrien durch die mongolischen Il-Khane durch einen Friedensvertrag (1323) beseitigt werden. Gleichzeitig konnten die Mamluken mit der Kontrolle über den Hedschas auch die Herrschaft über die heiligen Stätten Mekka und Medina erringen. In der nun folgenden Friedenszeit begann eine starke Bautätigkeit im ganzen Reich. Auch wurden neue Bewässerungsanlagen errichtet und unbesiedelten Land neu erschlossen.
Nach dem Tod von al-Malik an-Nasir Muhammad (1341) gerieten die folgenden Sultane zunehmend unter die Kontrolle mächtiger Wesire und Emire. Unter al-Hasan (1347−1361) kam es wegen der fehlenden Bedrohung des Reichs zu einer zunehmenden Entmilitarisierung der Mamluken. Er wurde aber gestürzt als die Militäraristokratie ihre Privilegien gefährdet sah. Im folgenden wurde die militärische Schlagkraft der Mamluken wieder hergestellt, das armenische Königreich in Kilikien erobert (1375) und die Angriff des Königs von Zypern abgewehrt. 1382 übernahm die Burgiyya-Dynastie die Herrschaft in Ägypten.
Liste der Sultane der Bahri-Dynastie
- Qalawun (1279−1290)
- al-Aschraf Chalil (1290−1293)
- al-Malik an-Nasir Muhammad I. (1293−1294) abgesetzt
- al-Adil Kitbugha (1294−1296) abgesetzt
- al-Mansur Ladschin (1296−1299)
- al-Malik an-Nasir Muhammad I. 1299−1308) wiedereingesetzt, dankte ab
- al-Muzaffar Baibars II. (1308−1309)
- al-Malik an-Nasir Muhammad I. (1309−1341) erneut
- al-Mansur Abu Bakr (1341)
- al-Aschraf Kudschuk (1341−1342) abgesetzt
- an-Nasir Ahmad I. (1342) abgesetzt, † 1344
- as-Salih Ismail (1342−1345)
- al-Kamil Schaban I.(1345−1346)
- al-Muzzafar Hadschi I. (1346−1347)
- an-Nasir al-Hasan (1347−1351) abgesetzt
- as-Salih Salah ad-Din (1351−1354) abgesetzt
- an-Nasir al-Hasan (1354−1361) wiedereingesetzt
- al-Mansur Muhammad II. (1361−1363) abgesetzt
- al-Aschraf Schaban II. (1363−1377)
- al-Mansur Ali II. (1377−1381)
- as-Salih Hadschi II. (1381−1382 und 1389−1390)
Literatur
- Ulrich Haarmann (Hrsg.): Geschichte der arabischen Welt. C. H. Beck, München 2004, ISBN 3-406-47486-1
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