- Swainsinsel
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Swains Island (tokelauisch Olohega) ist ein Atoll im Südpazifik, das geographisch und kulturell zur Inselkette der Tokelau-Inseln gehört, politisch jedoch Teil Amerikanisch-Samoas ist.
Swains ist ein kleines Atoll mit einer Fläche von 1,865 km², davon 1,508 km² Landfläche und 0,358 km² Lagune. Die 11 m tiefe Lagune ist vollständig von Land umgeben und mittlerweile zum Süßwassersee geworden. Im Osten der Lagune befindet sich eine nur 764 m² große Insel. Auf Swains leben 37 Einwohner in acht Haushalten (Zählung 2000[1]), alle in Taulaga (auch Swains Village genannt), einem Dorf an der Westküste. Etena (Eden) im Südosten besteht nur aus dem verlassenen Herrenhaus der Jennings-Familie, der Besitzer von Swains.
Geschichte
Über die frühe Besiedlung der Insel ist nichts bekannt. Möglicherweise handelt es sich um die Insel, die der portugiesische Seefahrer Pedro Fernández de Quirós am 2. März 1606 entdeckte und Isla de la Gente Hermosa (spanisch für „Insel der schönen Menschen“) nannte. Wohl kurze Zeit später wurde das Atoll von Einwohnern Fakaofos erobert, wobei ein Großteil der Bevölkerung umkam und einige Frauen nach Fakaofo verschleppt wurden. Einer Legende zufolge soll der Häuptling von Olohega einen Fluch über die Insel ausgesprochen haben, der zu einer Trockenheit geführt haben soll, so dass die Siedler aus Fakaofo an Hungersnot starben[2].
Ihren englischen Namen erhielt die Insel im Jahr 1841 durch den Seefahrer Henry Hudson nach dem Namen des Walfängers, von dem er den Hinweis auf die Lage des Atolls erhalten hatte. Hudson konnte wetterbedingt jedoch nicht auf der Insel landen.
Im Jahre 1856 erhob der US-Amerikaner Eli Hutchinson Jennings Besitzansprüche auf Swains, die er von ihrem britischen 'Entdecker', Kapitän Turnbull, erworben zu haben behauptete. Er gründete eine Kokosplantage, die er mit seiner samoanischen Frau, seinem Sohn Eli Hutchinson Jennings Jr. und einheimischen Arbeitskräften bewirtschaftete. Außerdem beteiligte er sich an der Versklavung der Einwohner Tokelaus durch peruanische Sklavenhändler.
1907 beanspruchte die britische Krone die Insel als Teil der Kolonie der Gilbert- und Ellice-Inseln und belegte die Jennings-Familie mit einer Steuer, worauf Eli Hutchinson Jennings Jr. den Fall vor das amerikanische Außenministerium brachte. Das Vereinigte Königreich erkannte 1909 den US-amerikanischen Einfluss auf Swains an. Nach dem Tode Eli Juniors übertrugen die USA den Besitz an dessen Sohn Alexander Jennings, annektierten jedoch die Insel am 4. März 1925 und unterstellten sie dem Territorium von Amerikanisch-Samoa.
1954 errichteten die Vereinigten Staaten eine lokale Regierung für Swains. Seit dieser Zeit ist das Atoll durch einen nicht stimmberechtigten Vertreter im Repräsentantenhaus Amerikanisch-Samoas vertreten.
Am 25. März 1981 erkannte Neuseeland, das das benachbarte Tokelau vertritt, die US-amerikanische Souveränität über die Insel an. Die USA verzichteten im Gegenzug auf Gebietsansprüche auf die übrigen Tokelau-Inseln. Dennoch wird im Entwurf für eine Verfassung eines unabhängigen Tokelau, die anlässlich des Selbstbestimmungs-Referendums 2006 vorgelegt wurde, Swains/Olohega für Tokelau beansprucht[3].
Telekommunikation
Am 24. Juli 2006 wurde Swains Island von der ARRL (American Radio Relay League) zur Funkeinheit erklärt. Am 28. Juli ging unter dem Rufzeichen N8S erstmals ein Amateurfunker von Swains Island aus auf Sendung.[4]
Quellen
- ↑ US Census Bureau
- ↑ Geschichte der insel auf www.tokelau-info.de
- ↑ Tokelau calls for return of island auf tvnz.co.nz
- ↑ 12 Geheimnisse unserer Erde. In: P.M. 01/2008. Gruner+Jahr AG & Co KG, Hamburg. ISSN 0176-4152.
-11.055555555556-171.07777777778Koordinaten: 11° 3′ S, 171° 5′ W
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