- Syr-daja
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Syrdarja Aralsee mit Amudarja und Syrdarja
Daten Lage Zentralasien Länge 2.212km Ursprung Zusammenfluss von Naryn und Karadarja im Ferghanatal Mündung Aralsee Abfluss über Syrdarja Einzugsgebiet 782.669 km² Durchflossene Stauseen Kairakkum-Stausee Fluss Syrdarja Der 2.212 km lange Syrdarja (auch: Syr-Darja / Syr; im Altertum: Jaxartes) ist ein Fluss Zentralasiens, der in den Aralsee mündet.
Inhaltsverzeichnis
Name
Der antike Name des Flusses Jaxartes stammt vom griechischen Wort ὁ Ιαξάρτης. Dieses wiederum war eine Ableitung aus dem altpersischen Namen Yakhsha Arta, was übersetzt ungefähr 'Der große perlmuttfarbene Fluss' bedeutet. In mittelalterlichen islamischen Schriften war der Fluss unter dem Namen Sayhoun (سيحون), der der Name eines der vier Flüsse des Paradieses ist. Der Zwillingsfluss des Syrdarja der Amudarja wurde damals Jayhoun genannt. Von diesen beiden islamischen Namen leiten sich die türkischen Namen der Flüsse Seyhun und Ceyhun ab. Der aktuelle Name des Flusses ist ein relativ neuer Name. In den Anrainerstaaten heißt der Fluss wie folgt: Usbekisch Sirdaryo; Kasachisch: Сырдарья; Tadschikisch: Сирдарё.
Flusslauf
Der Fluss entsteht durch den Zusammenfluss von Naryn und Karadarja, zweier aus Kirgisistan kommenden Quellflüsse. Diese „Flusshochzeit“ erfolgt in Usbekistan im Ferghanatal zwischen den Gebirgmassiven Tianshan und Alai. Von dort fließt der Syrdarja in westlicher Richtung durch das Tal und passiert dabei eingangs des Kairakkum-Stausees die Grenze zu Tadschikistan. Etwas unterhalb des Stausees gelangt sein Wasser erneut nach Usbekistan, erreicht hier das Tiefland von Turan und wendet sich nach Norden, um später die Grenze nach Kasachstan zu überqueren. Im zuletzt genannten Land, das der Syrdarja in Richtung Nordwesten durchfließt, bildet er den Nordrand der Kysylkumwüste. Außerdem gibt es jetzt im Winter Überschwemmungen am Unterlauf des Syrdarja in Kasachstan, weswegen ein Teil der Abflussmenge in den See Aydar Koʻl in Usbekistan abgeleitet werden muss.
Der durch starke Wasserentnahme für Bewässerungszwecke erheblich verringerte Fluss mündet schließlich in den abflusslosen Aralsee. Zusammen mit dem Naryn (sein rechter Quellfluss) ist er 3.019 km lang. Dann beträgt das Einzugsgebiet einschließlich aller Zuflüsse 782.669 km². Früher bildete der Syrdarja in seinem Mündungsbereich ein Binnendelta.
Umweltkatastrophe
Ein ausgedehntes System von Bewässerungskanälen, zum Teil schon im 18. Jahrhundert von den Khanen von Kokand angelegt, entzieht dem Fluss sein Wasser. Die gewaltige Ausweitung dieses Kanalsystems während der Sowjetzeit, als die Baumwollproduktion in Zentralasien forciert wurde und dafür mehrere Stauseen angelegt werden mussten, hat der Region eine Umweltkatastrophe beschert. Abgesehen von niederschlagsreichen Jahren trocknet der Fluss heutzutage oftmals schon lange vor dem Erreichen des Aralsees vollständig aus, der See selbst ist nur noch ein kleiner Rest, durch das Austrocknen in zwei Teile geteilt. Zwischen 1980 und 1988 versiegte der Syrdarja als Zufluss des Aralsees in seinem Unterlauf sogar vollständig. Da heute Millionen von Menschen in dieser Baumwollregion siedeln, und da die Regierungen von Kasachstan, Usbekistan und Turkmenistan sich uneinig sind, ist es höchst unklar, ob und wie man diese Problematik in den Griff bekommen kann.
Stauseen
Der Syrdarja wird mehrmals für Bewässerungszwecke und zur Energiegewinnung aufgestaut; der größte Stausee ist der genannte Kairakkum-Stausee (auch Kajrakkum bzw. Kayrakum genannt), der bei Vollstau eine Fläche von 520 km² und 4,16 Milliarden Kubikmeter Stauvolumen aufweist.
Siehe auch
Weblinks
- Jona Lendering: Artikel bei Livius.org (englisch)
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