- Szczecin-Dąbie
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Dąbie (deutsch Altdamm, auch Alt-Damm) ist ein Stadtteil von Stettin. Im Gegensatz zu allen anderen Stadtteilen der polnischen Hafenstadt blickt Dąbie jedoch auf eine lange eigenständige städtische Entwicklung zurück.
Dąbie liegt etwa acht Kilometer östlich der Stettiner Altstadt an der Mündung der Plöne in den Dammschen See, der der Stadt den Namen verdankt. Zwischen beiden Stadtkernen erstreckt sich das mehrere Kilometer breite, aus vielen Flussarmen und Inseln bestehende, nördliche Ende des Oderbruchs, das hier teilweise vom Stettiner Seehafen, dem zweitgrößten Polens, eingenommen wird. Altdamm ist der größte östlich der Oder liegende städtische Kern in der Region Stettin und damit das wichtigste Subzentrum der Großstadt.
Die Stadt gehörte seit 1826 zum pommerschen Landkreis Randow. Am 15. Oktober 1939 wurde Altdamm, zusammen mit vielen anderen Gemeinden der Region, in die pommersche Landeshauptstadt Stettin eingemeindet. Nachdem die Region 1945 polnisch besetzt und verwaltet wurde, erhielten viele Orte ihre administrative Eigenständigkeit zurück, Altdamm blieb jedoch ein Teil von Stettin.
Die kleine Altstadt weist, wie die meisten Städte in Pommern, ein rechtwinkliges Straßennetz auf. Die Hauptstraße, ehemals Lange Straße, heißt heute Emilii Gierczak. Unmittelbar südöstlich außerhalb der früheren Stadtmauer trifft sie auf einen gründerzeitlichen Stadtplatz mit großer Grünanlage (pl. Słowiański, ehem. Wilhelmsplatz). Die Straße überquert 200 Meter weiter das Flüsschen Plöne und erreicht nach weiteren 100 Metern den Bahnhof.
Der Bahnhof ist einer der größten von Stettin, hier trennt sich die vom Hauptbahnhof kommende Strecke in einen östlichen (Stargard-Posen-Warschau) und einen nordöstlichen (Goleniów-Danzig) Ast. Östlich des Personenbahnhofs liegt ein großer Güterbahnhof.
Wie im Bahnverkehr sammelt Dąbie auch im Straßenverkehr die von Osten auf Stettin zulaufenden Strecken. Am südlichen Rand der Stadt verläuft die Autostrada A6 (Europastraße 28, Berlin-Stettin-Danzig). Sie wird hier von der Fernverkehrsstraße gekreuzt, die vom Zentrum Stettins nach Südosten führt. Diese trennt sich östlich der Stadt in die Landesstraße 10 (Stargard-Posen) und die Landesstraße 3 (Gorzów Wielkopolski). Die Oderbrücken zwischen Stettin-Innenstadt und Altdamm sind die letzten festen Oderquerungen vor der Mündung in die Ostsee.
Südlich der Bahnstrecke liegt ein großes Industriegebiet, an das mehrere große Wohnsiedlungen (überwiegend Plattenbau) anschließen. Westlich des Orts liegt ein Sportflugplatz, am Seeufer zahlreiche kleinere Sporthäfen sowie eine Badeanstalt. Nördlich schließt sich, jenseits des Stadtgrabens (Chełszcząca), entlang des Sees eine von vielen kleinen Gräben durchzogene Auenlandschaft an. Landeinwärts ist Altdamm in alle Richtungen von Wald umgeben, nach Süden hin auf Hügeln von bis zu 150 m Höhe.
In Dąbie wurden nach dem Zweiten Weltkrieg nicht nur neue Wohnsiedlungen gebaut, sondern auch zwei zuvor vorhandene Siedlungen aufgegeben: Den Bereich um den ehemaligen Notitzplatz am nördlichen Ortsrand nehmen heute Kleingärten ein, die frühere Siedlung Stutthof östlich der Bahnstation Altdamm-Siedlung, die auch heute noch Dąbie-Osiedle („Siedlung“) heißt, ist heute ein Park. Es handelt sich sozusagen um moderne Wüstungen am Rande einer Großstadt.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Friedrich Gilly (1772–1800), Professor an der Bauakademie in Berlin
- Carl Teike (1864–1922), Militärmusiker und Komponist
Literatur
- Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern - Abriß ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden, Sändig Reprint Verlag, Vaduz 1996 (unveränderter Neudruck der Ausgabe von 1996), ISBN 3-253-02734-1, S. 108-112 Dąbie (Szczecin) in der Google Buchsuche.
53.38109722222214.654336111111Koordinaten: 53° 23′ N, 14° 39′ O
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