Széklergebiet

Széklergebiet
Lage der drei Bezirke innerhalb Rumäniens
Eine Heldensäule der Szekler (kopjafa), wie sie für die Region typisch ist.
Die Karte zeigt den ungarischen Bevölkerungsanteil in den einzelnen Bezirken Rumäniens

Als Szeklerland [ˈseːk-] (oder „Szeklergebiet“) (ung. Székelyföld, rum. Ţinutul Secuiesc bzw. Secuime, lat. Terra Siculorum) wird das Gebiet im Osten Siebenbürgens (im zentralen Teil Rumäniens) bezeichnet, in dem die Szekler, eine ungarischsprachige Volksgruppe, siedeln. Das Gebiet deckt sich ungefähr mit den heutigen rumänischen Kreisen Harghita und Covasna sowie einem Teil des Kreises Mureş.

Inhaltsverzeichnis

Bevölkerung

In den drei genannten Kreisen lebten 2002 insgesamt etwa 1,13 Mio. Einwohner; davon waren 670.000 Ungarn (~ 59 %, die meisten davon Szekler) und 407.000 Rumänen (36 %). In den Kreisen Harghita und Covasna lag der Anteil der ungarischsprachigen Bevölkerung bei 84,6 bzw. 73,8 %, in Mureş bei 39,3 %. [1]

Geografie

Das historische Szeklerland befindet sich im Osten des Siebenbürger Beckens, innerhalb des Karpatenbogens. Sein kulturelles und politisches Zentrum war die Stadt Odorheiu Secuiesc (ung. Székelyudvarhely) westlich des Harghita-Gebirges; weitere wichtige Orte waren Miercurea Ciuc (ung. Csíkszereda), Sfântu Gheorghe (ung. Sepsiszentgyörgy) und Târgu Mureş (ung. Marosvásárhely).

Geschichte

Im Königreich Ungarn besaßen die Szeklerstühle zeitweise eine gewisse Autonomie (ähnlich den Sachsenstühlen), später gehörten sie zum Fürstentum Siebenbürgen. In Ungarn verloren diese Szeklerstühle 1867 endgültig ihren autonomen Status. Mit dem Vertrag von Trianon von 1920 wurde Siebenbürgen Rumänien zugeschlagen, mit dem Zweiten Wiener Schiedsspruch von 1940 erhielt Ungarn unter deutschem Druck den nördlichen Teil Siebenbürgens mit dem Szeklerland noch einmal für 4 Jahre zurück. 1944 wurde das Szeklerland zunächst von der Roten Armee und den Rumänen besetzt; Rumänien übernahm daraufhin wieder die Verwaltung für diese Territorien. In der Pariser Friedenskonferenz von 1946 wurde die ungarisch-rumänische Grenze aus der Vorkriegszeit wiederhergestellt.

Zwischen 1952 und 1968 stellte das Gebiet nach sowjetischem Vorbild eine Autonome Ungarische Provinz innerhalb Rumäniens dar. Heutzutage besteht unter vielen der ansässigen Szekler der Wunsch, wieder eine autonome Provinz ins Leben zu rufen, um die Rechte der magyarischen Minderheit effektiver zu schützen. Diese Pläne stoßen jedoch auf offizieller rumänischer Seite bisher weitgehend auf Ablehnung; es wird befürchtet, dass eine solche Autonomie die territoriale Integrität Rumäniens verletzten könnte.

Quellen

  1. Nationales Statistisches Institut, „Populaţia după etnie“ (Einwohner nach Volkszugehörigkeit)

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