Sächsische Saale

Sächsische Saale
Dieser Artikel behandelt den Nebenfluss der Elbe, für den Nebenfluss des Mains siehe Fränkische Saale und den Nebenfluss der Leine siehe Saale (Leine).

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Saale
Saaletal bei Hof

Saaletal bei Hof

Daten
Lage In Bayern, Thüringen, Sachsen-Anhalt
Länge 413 km
Quelle Bei Zell im Fichtelgebirge
50° 7′ 14″ N, 11° 49′ 50″ O50.12055555555611.830555555556728
Quellhöhe 728 m ü. NN
Mündung Bei Barby in die Elbe51.95472222222211.91388888888949.5Koordinaten: 51° 57′ 17″ N, 11° 54′ 50″ O
51° 57′ 17″ N, 11° 54′ 50″ O51.95472222222211.91388888888949.5
Mündungshöhe 49,5 m ü. NN
Höhenunterschied 678,5 m
Abfluss über Elbe
Einzugsgebiet 24.100 km²
Abflussmenge MQ: 115 m³/s
Rechte Nebenflüsse Weiße Elster
Linke Nebenflüsse Ilm, Unstrut, Bode
Großstädte Jena, Halle (Saale)
Mittelstädte Hof (Saale), Saalfeld/Saale, Rudolstadt, Naumburg (Saale), Weißenfels, Merseburg, Bernburg (Saale)
Häfen Hafen Halle (Saale)
Bekannte Brücken Saalebrücke Rudolphstein,
Alte Saalebrücke Jena-Burgau
Schiffbar Von der Mündung bis Halle-Trotha; für Europaschiffe bis Calbe
Lage der Saale
Saalequelle
Saale bei Blankenstein
Saale in Saalfeld
Eis auf der Saale bei Jena
Wehr im Saaletal bei Dornburg/S.
Saale bei Bad Kösen
Saale bei Merseburg
Saale bei Halle

Die Saale ist ein Fluss in Bayern, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Mit einer Länge von 413 Kilometern ist sie nach der Moldau der zweitlängste Nebenfluss der Elbe. Mit einem mittleren Abfluss von 115 m³/s nimmt sie gemeinsam mit der Havel ebenfalls Platz zwei hinter der Moldau unter den wasserreichsten Nebenflüssen ein.

Inhaltsverzeichnis

Quelle

Die Saale entspringt im Fichtelgebirge in Oberfranken zwischen Zell und Weißenstadt an einem alten Bergwerksstollen am Nordwesthang des Waldsteins in 707 Metern ü. NN. An der aus rohen Granitblöcken geschichteten Mauer befindet sich eine Syenitplatte mit der Inschrift: „Quelle der Saale, gefaßt von den Städten Münchberg, Schwarzenbach, Hof, Weißenfels, Halle 1869“. Die Initiative zur ersten Quellfassung ging damals von der Stadt Münchberg aus, die in der Platte erwähnten Städte beteiligten sich an den Kosten. Das gesamte Areal ist ein geschütztes Naturdenkmal. Die Quelle ist Ausgangsort des 427 Kilometer langen „Radwanderwegs Saale“.

Name

Die Saale entspringt in Franken. Zur Unterscheidung von der kleineren Fränkischen Saale wird sie im bayrischen Teil offiziell Sächsische Saale genannt, obwohl sie das heutige Bundesland Sachsen nicht berührt. Die Bezeichnungen Vogtländische Saale und Thüringische Saale sind weniger geläufig. Ihr slawischer Name ist Solawa, welcher heute noch in der sorbischen Literatur Verwendung findet. Im Raum Halle wird der Name wegen der dortigen Salzquellen auch mit dem deutschen Sole in Verbindung gebracht (wie etwa auch Suhl).

Verlauf

Der Oberlauf der Saale zwischen Zell und Hof ist ziemlich gemächlich. Dann verläuft der Fluss quer durch das Thüringer Schiefergebirge. Hier ist die Saale mehrfach angestaut, die größten Stauseen einer fünfstufigen Kaskade sind der Hohenwarte- und der Bleiloch-Stausee.

Der Bereich der mittleren Saale beginnt bei Kaulsdorf-Weischwitz mit dem Austritt des Flusses aus dem Thüringer Schiefergebirge und dem Eintritt in das Triassische Platten- und Hügelland. Der Fluss berührt hier unter anderem Saalfeld/Saale, Rudolstadt und Jena.

Nach dem Austritt aus dem Naturpark Saale-Unstrut-Triasland nahe Naumburg beginnt der Unterlauf des Flusses. Dieser verläuft in einer flachen Landschaft durch die Städte Weißenfels, Bad Dürrenberg, Merseburg, Halle (Saale), (südlich von Halle liegen die ökologisch wertvollen Saaleauen, im halleschen Stadtgebiet mehrere Inseln und Felsen am Ufer - Klausberge, Kröllwitzer Felsen mit Saaledurchbruch, u. a. der Giebichenstein mit der gleichnamigen Burgruine). Unterhalb von Halle passiert die Saale die Steilufer der Brachwitzer Alpen, Wettin, die Rothenburger Porphyrfelsen und Bernburg (Saale).

Die Saale mündet bei Barby in die Elbe.

Stauseen an der Saale

Am Oberlauf der Saale liegen in dieser Reihenfolge folgende Stauseen:

Sie bilden die Saalekaskade, den zweitgrößten Verbund von Wasserkraftwerken in Deutschland.

Nebenflüsse

Nebenfluss Länge (km) Einzugsgebiet (km²) Abflussmenge (m³/s) Mündung bei Mündungsseite
Obere Regnitz 30 Hof rechts
Tannbach 8 Hirschberg rechts
Selbitz 37 Blankenstein bei Bad Lobenstein links
Wisenta 55 180 1,2 Walsburg bei Schleiz rechts
Loquitz 33 362 3,9 Kaulsdorf links
Schwarza 53 500 5,5 Rudolstadt-Schwarza links
Orla 35 260 1,4 Orlamünde bei Kahla rechts
Roda 34 Jena-Lobeda rechts
Gleise 19 67 Golmsdorf bei Jena rechts
Gönnerbach 10 20 Neuengönna bei Jena links
Ilm 129 1050 6,0 Großheringen bei Naumburg links
Unstrut 192 6300 31,0 Naumburg links
Wethau 30 Naumburg rechts
Geisel 17 Merseburg links
Weiße Elster 257 5000 25,1 Halle rechts
Salza Salzmünde bei Halle links
Wipper 85 650 2,5 Bernburg links
Fuhne 59 Bernburg rechts
Bode 169 3300 13,0 Nienburg links
Taube 35 Barby rechts

Orte entlang der Saale

Städte sind fett dargestellt

ZellSparneckWeißdorf – Seulbitz – Förbau – Schwarzenbach an der Saale – Fattigau – OberkotzauHof – Brunnenthal – Saalenstein – Joditz – Landesgrenze Bayern/Thüringen – HirschbergSparnberg – Rudolphstein – BlankenbergBlankensteinHarra – Saaldorf – Saalburg – Poeritzsch – GräfenwarthBurgk – Walsburg – Ziegenrück – Neidenberga – HohenwarteEichichtKaulsdorf – Fischersdorf – Weischwitz – Reschwitz – BreternitzSaalfeldSchwarzaVolkstedtRudolstadt – Catharinau – Kolkwitz – Weißen – Uhlstädt – Rückersdorf – Zeutsch – Niederkrossen – OrlamündeFreienorlaGroßeutersdorfKleineutersdorfKahlaGroßpürschütz – Jägersdorf – Rothenstein – Maua – LobedaJena – Zwätzen – Porstendorf – DornburgDorndorf-SteudnitzWichmarCamburg – Tümpling – Großheringen – Kleinheringen – Landesgrenze Thüringen/Sachsen-Anhalt – Stendorf – SaaleckBad KösenNaumburg – Schellsitz - Schönburg – Eulau – GoseckLeißling – Lobitzsch – Uichteritz – Markweben – Weißenfels – Dehlitz – Schkortleben – Kleinkorbetha – GroßkorbethaOebles-SchlechtewitzWengelsdorfBad Dürrenberg – Kröllwitz – Leuna – Trebnitz – Merseburg – Meuschau – Freiimfelde – Schkopau – Korbetha – Hohenweiden – Rockendorf – HollebenHalle – Kröllwitz – Lettin – Brachwitz – Schiepzig – Salzmünde – Pfützthal – Döblitz – Zaschwitz – WettinKloschwitz – Rumpin – Dobis – Friedeburg – Zickeritz – Rothenburg – Nelben – Gnölbzig – Trebnitz – AlslebenPoplitz – Großwirschleben – PlötzkauGrönaNeubornaBernburgDröbelNienburgWedlitz – Damaschke Plan – Wispitz – CalbeTrabitzGroß Rosenburg – Werkleitz


Sehenswürdigkeiten und Bauwerke

An der Saale mit ihrem Nebenfluss Unstrut liegt das Weinbaugebiet Saale-Unstrut.

Entlang des Flusses verläuft der Fernradweg Saale-Radweg. Vor allem im Ober- und Mittellauf ist der Radweg radtouristisch anspruchsvoll.

Mit ihren oft hoch aufragenden Hängen fließt die Saale an Schloss Burgk, der Heidecksburg, der Leuchtenburg, den Dornburger Schlössern, der Burg Saaleck, der Rudelsburg bei Bad Kösen, der Burg Schönburg, Schloss Goseck, dem Schloss Neu-Augustusburg in Weißenfels, der Burg Giebichenstein am Saaledurchbruch in Halle (Saale) und dem Schloss Bernburg vorbei. In Halle (Saale) liegt zudem die Moritzburg, die seit dem 19. Jahrhundert ein Kunstmuseum beherbergt, am Ufer des Mühlgrabens, einem Seitenarm des Flusses im Stadtgebiet.

Bei Merseburg ist eine Brücke der Eisenbahn-Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle geplant. Die Saale-Elster-Talbrücke wird nach ihrer Fertigstellung im Jahr 2012 mit einer Länge von über acht Kilometern die längste Brücke Deutschlands sein. Ein ganz besonderes Baudenkmal ist auch die Fußgänger-Hängebrücke bei Klein- und Großeutersdorf, kurz vor Jena. Die sogenannte „Schaukelbrücke“ (erbaut 1908) ist in ihrer Art einmalig in Europa.

Bedeutung als Verkehrsweg

Die Saale ist ab der Unstrutmündung abschnittsweise für kleine (Personen-)Schiffe, ab Halle-Trotha durchgehend schiffbar. In Halle (Saale) besteht ein moderner Hafen. Im Rahmen des Wasserstraßenausbaues Elbe/Saale wurde die Gesamtlänge durch Begradigungen in den Jahren 1933 bis 1942 von 427 Kilometer auf rund 413 Kilometer verkürzt. Der damals begonnene Bau des für die Fluss-Schifffahrt vorgesehenen Elster-Saale-Kanals, der bis nach Leipzig führen sollte, wurde nie vollendet.

Nach dem Widerstand von Umweltgruppen ist ein Staustufenbau im Unterlauf der Saale aufgegeben worden, stattdessen ist zurzeit ein Schleusenkanal bei Tornitz in Planung, so dass unter Natur schutz stehende Bereiche umfahren werden können[1]. Dem Argument, dass das zu erwartende Güteraufkommen eine solche Investition nicht rechtfertigt, setzt der Verein zur Hebung der Saalschifffahrt ( VHdS) Befragungsergebnisse von Unternehmen der Region entgegen, die von einem möglichen Transportpotenzial von mehr als zwei Millionen Tonnen pro Jahr ausgehen. Allerdings hält auch der VHdS die bis 2010 durch den Bund für die Elbe geplanten Unterhaltungsmaßnahmen zur Gewährleistung einer Fahrtiefe von Hamburg bis Dresden von 1,60 Metern für den Erfolg des Projektes dringend erforderlich.

Die Via Regia folgt streckenweise dem Lauf der Saale.

Zwischen Saalfeld und Naumburg spielt das Tal der Saale als Verkehrsader eine wichtige Rolle. Hier verlaufen beispielsweise die Bundesstraße 88 und die Eisenbahnstrecke der Saalbahn.

Brücken und Fähren über die Saale

Im schiffbaren Abschnitt der Saale ab Halle befinden sich einige Brücken und Fähren:

Schleusen der Saale

Zur Gewährleistung der Schiffbarkeit der Saale gibt es im Unterlauf zahlreiche Schleusen:[2]

  • Calbe, Stromkilometer 19,5
  • Bernburg, Stromkilometer 36,1
  • Alsleben, Stromkilometer 50,3
  • Rothenburg, Stromkilometer 58,7
  • Wettin, Stromkilometer 70,4
  • Trotha (Halle), Stromkilometer 89,2
  • Gimritz (Halle), Stromkilometer 92,6
  • Halle (Saale), Stromkilometer 93,7
  • Böllberg (Halle), Stromkilometer 95,8
  • Planena (Halle), Stromkilometer 104,4
  • Meuschau, Stromkilometer 113,5
  • Rischmühle, Stromkilometer 115,2
  • Bad Dürrenberg, Stromkilometer 126,2
  • Herrenmühle (Weißenfels), Stromkilometer 141,0
  • Brückenmühle (Weißenfels), Stromkilometer 142,5
  • Beuditz (Weißenfels), Stromkilometer 143,2
  • Öblitz, Stromkilometer 150,6

Binnenhäfen der Saale

Siehe auch

Literatur

  • Ernst-Otto Luthardt, Reinhard Feldrapp: An der Saale. Vom Fichtelgebirge durch Thüringen bis zur Elbe. Würzburg 1990. ISBN 3-8035-1335-9
  • Wolf Thieme, Markus Altmann (Fotos): Mitten ins Herz. Sie entspringt in Bayern, durchquert Thüringen und fließt in Sachsen-Anhalt in die Elbe – die Saale ist ein Fluss, der alles verbindet. Und jedem Spaß macht: dem Sportler, dem Kulturfreund, dem Faulenzer. In: stern Nr. 26 (22. Juni 2006), S. 84-89. (Online-Version)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Informationen zum Schleusenkanal Tornitz des Wasserstraßen - Neubauamtes Magdeburg (PDF)
  2. Bodo Müller: Gewässerkarte Deutschland Nordost, Edition Maritim, Hamburg, 2002, ISBN 3-89225-341-2

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